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Tantra und BDSM

****mar Paar
2.113 Beiträge
Hingabe und Unterwerfung
http://www.joyclub.de/my/1997724.flaming_hand.html
Das ist schön geschrieben, geradezu poetisch.
Lass mich bitte dennoch etwas Wasser in diesen Wein gießen.

Wenn wir in der tantrischen Vereinigung Shakti in der Frau und Shiva im Mann verehren, dann ist das rein symbolisch und in der Ekstase können wir diese Vereinigung so erleben, als seien Gott und Göttin anwesend.

Das bedeutet aber nicht, dass unser Gegenüber tatsächlich Gott/Göttin ist. Deswegen unterwerfen wir uns auch nicht als Person der anderen Person, sondern wir feiern unsere Hingabe, unser freiwilliges Geschenk.

Genau da liegt nun auch der Punkt, um den die ganze Diskussion geht. Ist Unterwerfung mit Hingabe gleich zu setzen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Hier dürfen wir sicher unsere unterschiedlichen Meinungen ausleben. (Für mich persönlich liegt die tantrische Erfüllung darin, dass sich Shaktis und Shivas Vertreter zur gleichen Zeit gegenseitig (!) hingeben).

Und hat die Person, welche die Hingabe akzeptiert ethische Verpflichtungen? Ich meine: ja, ganz bestimmt!
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
***at:
Nun frage ich mich, wo dieser Ausgleich der Lüste z.B. in einer Sub/Dom Begegnung bleibt.

Das fragst du dich?
Nun, du hast dir in deinem vorherigen Satz doch selbst schon die Antwort gegeben

***at:
Sie empfindet Lust daran, von ihrem Liebhaber genommen zu werden, und er empfindet ebensolche, wenn auch anders geartete Lust daran, seine Liebste zu nehmen. Es findet ein Ausgleich der Lustempfindungen statt. Wer Sex mit etwas Aufmerksamkeit betreibt kann immer nur darüber staunen, wie eigene Wonnen im Partner gespiegelt werden. Es ist ein gemeinsames Feiern, ein gegenseitiges Ergänzen, nicht ein einseitiges Austeilen und Einstecken.

**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
****mar:
Genau da liegt nun auch der Punkt, um den die ganze Diskussion geht. Ist Unterwerfung mit Hingabe gleich zu setzen?

In meinen Augen ist Unterwerfung mit Hingabe gleich zu setzen.
Aber auch Dominanz ist eine Form der Hingabe.

****mar:
Wenn ja, unter welchen Bedingungen?

Gegenseitige Achtsamkeit und Einvernehmen

****mar:
Und hat die Person, welche die Hingabe akzeptiert ethische Verpflichtungen? Ich meine: ja, ganz bestimmt!

Ja, aber ganz bestimmt

Pan
Begrifflichkeiten
Hallo zusammen,
also noch so eine These in Raum geworfen, auf einer Tatsache(?) allerdings fussend:

Neben dem BD wurden S und M zusammengeworfen, von einer Gesellschaft vor 100+/- Jahren, die Begrifflichkeiten und Deutungen, oder vielmehr Einordnungen brauchte, um dem wilden, aufkommenden Treiben freier Menschen (in real, in der Literatur, der Kunst eh schon) einen Riegel vorzuschieben.
Dabei standen 2 bekannte Romane den aus ihnen daraufhin verdichteten, entsprechenden Begriffe Pate.

Nur - sie gehören nicht zusammen.

Freundlicherweise hat mich die Autor des Buches "Nacht der Masken", Ines Witka, vor Jahren einmal darauf aufmerksam gemacht, als ich mit einigen "Verbal-BDSM'ler" im Disput über Deutungshoheiten von Texten und dem täglcihen menschlichen Miteinander überhaupt (auch völlig außerhalb des Spiels) lag. Da entspannte sich bei mir diesbezüglich alles.

Denn - "Masochismus" ist eine Neigung, die auf der eigenen, inneren Lustempfindung beruht, völlig losgelöst zunächst von dem möglichen eigenen "Schatten", der hier wirkt. Wir haben schließlich alle unsere Schattenanteile in uns.

"Sadismus" aber, das ist ein ganz anderes Kaliber. Sadismus ist eine "Krankheit", die in einem Sozialsystem mit mehr als einem fühlenden Lebewesen kontrolliert und therapiert werden sollte, denn ein Sadist ist jemand, der nur dann Lust empfindet (Zwischenbemerkung: wirklich?), wenn er ohne die Einwilligung des fühlenden Gegenübers diesem Schmerz zufügen kann.

Womöglich entsteht aus dieser ursprünglichen Unachtsamkeit über Worte und Begriffszusammenführung - die auch immer nur Verdichtungen von feineren, dahinterliegenden Schwingungen sind - selbst heute noch so viel Diskussion, ja teils schwerer Disput genau darüber, weil die Unklarheit weiter und weiter getragen wird.

Soweit von mir zu Thema Begrifflichkeiten. Derweil kann ich nur nochmals die Tugenden eines Ritters (nehmt aber gerne viele andere Archetypen her, von vielerlei Autoren über viele Jahrhunderte/tausende beschrieben) in den Raum hier stellen... der idealerweise in jeder Lebenslage für die Liebe "sterben" würde.

Was, wenn nun aber dieser Moment einmal wirklich bei uns anklopf - bestenschönstenwunderbarstenfalls im Tanz mit einem Vollweib (so aus meiner Sicht gefragt!)???


@lilomar

Wann aber dann - wenn nicht auf solch wunderbare Weise - würdest Du genau in die Einheit zurückkehren wollen, wahrlich verschmelzen, jenseits des abstrakten Redens und Spekulierens darüber.

Hast Du bei mir etwas von Unterwerfung gelesen? Weil Du darauf hinweist!? Wenn, dann war doch von der Hingabe an jenes ES (CHI, TAO, GOTT, LIEBE, etc.) die Rede, in meinem Text, welches zwischen denjenigen 2 Wesen die DU-alität zur Einheit verschmelzen lassen könnte - in einem im Herzen (bei mir jedenfalls) ersehhten, wahrlich heiligen und gnadenvollen Moment - wenn alle Last abfallen wird.

Zur ethischen Verpflichtung: Die dürfen wir immer haben. Manchmal kann ich es sogar ganz deutlich und schmerzlich fühlen, dass wir daraus für uns eine Pflicht machen sollten. Dann, wenn ich spüre, wie verletztlich mein Wesen auf Grobheiten aller Art im Alltag reagiert - und die Unachtsamkeiten sind viellerlei - auch wenn ich damit stabil-schwankend umgehen kann. Diesen Schmerz verursache auch ich im Gegenüber, dauernd. Doch ich versuche, immer achtsamer und leibevoller zu werden.
Eine tolle Fabel dazu ist die Geschichte der Schmuser, von Heinz Körner - der auch das berührende Buch "Johannes" geschrieben hat!

Juup - soweit mal von mir. Und NEIN, ich bekomme keine Verkaufsprovisionen *zwinker*

Herzlich

Markus
****mar Paar
2.113 Beiträge
********Hand:
Wann aber dann - wenn nicht auf solch wunderbare Weise - würdest Du genau in die Einheit zurückkehren wollen, wahrlich verschmelzen, jenseits des abstrakten Redens und Spekulierens darüber.

Darf ich mich selbst zitieren?

****mar:
Wenn wir in der tantrischen Vereinigung Shakti in der Frau und Shiva im Mann verehren, dann ist das rein symbolisch und in der Ekstase können wir diese Vereinigung so erleben, als seien Gott und Göttin anwesend.

In dieser Vereinigung sehe ich mein Einssein. Also kein Widerspruch.

********Hand:
Hast Du bei mir etwas von Unterwerfung gelesen?

Nicht wahr, wir diskutieren über BDSM im tantrischen Zusammenhang? Also auch über DS (Dominance & Submission, d.h. Beherrschung und Unterwerfung). Warum ist es dann erstaunlich, dass ich über Hingabe und Unterwerfung spreche?
Interessant ist in dem Zusammenhang, dass eben dieser Heinz Körner, den ich virtuell ganz gut kenne, zu einer ähnlichen Diskussion in einem anderen Forum eher die Einsicht vertreten hat, nach einiger Beschäftigung mit dem Thema BDSM und Tantra sei die Haltung 'Hiebe statt Liebe' im ersteren einfach überwiegend und für ihn nicht mehr nachvollziehbar....

Ich hatte gestern die Gelegenheit, einer Bsdm-Session zuzuschauen.
Nachdem ich ja zunächst der Meinung war, zwischen Tantra und BDSM gebe es viele Parallelen, sie seien fast Janusgesichter unserer sexuellen Empfindens, und die gibt es durchaus - muss ich nun doch immer mehr zögerliches Befremden äußern.
Ist Unterwerfung wirklich gleichbedeutend mit Hingabe?
Kann es wohl sein.
Aber... Ist der Handlungshintergrund nicht ein defizitärer? Brauche ich als Sub/Dom nicht immer den andern zur Erfüllung meiner Lust?
Und wie mache ich Tantra? Ist das nicht ein Lieben und Hingabe aus dem inneren Überfluss, keine Spur defizitär, und ich kann es auch allein, im Alltag, dem lebenden Kosmos gegenüber?
Ist das eine nicht Abhängigkeit und das andere Freiheit - des Liebens?
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
********ta27:
Brauche ich als Sub/Dom nicht immer den andern zur Erfüllung meiner Lust?

Aber sicher brauchen sie das.
Nur, viele Dom`s und Domsen können es sich und vor allem Sub gegenüber nicht zugeben.
Damit würde Dom sich auf emotionaler Ebene für Sub quasi Angreifbar machen. Und das passt dann nicht zu ihrem Selbstverständnis
Unachtsamkeiten
Liebe(r) lilomar

verzeih, ich war etwas schludrig, und hab tatsächlich etwas überlesen - den Ansatz mit der Vereinigung und dem Einswerden. Wobei ich auch gestehen muss, dass da mein Philosophieren und Fantasieren über den Punkt des Verschmelzens hinaus mit mir durchgegangen ist, und ich in der Wortglauberei meinen wollte, dass ja auch da dann keine "Göttin & Gott" mehr wären, sondern nur Eins-Sein... und dies dann als Dauerzustand - bis zur nächsten (freiwilligen) Inkarnation in diese/eine duale Welt!

Zu Deiner anderen Frage, zur Unterwerfung, kann ich nur erneut rückfragen, ob Du bei mir etwas von Unterwerfung gelesen hast?!

@http://www.joyclub.de/my/1481142.zerbinetta27.html

Das würde aber bedeuten, dass wir mit Deiner Frage zu Tantra vom "körperlich-sexuellen" Miteinander wegkommen, und uns fragen würden, ob alles im Alltag ein Spiel der Kräfte, der Hingabe und des Wohlwollens dem anderen gegenüber ist. Danke für den Hinweis. Denn so möchte auch ich meinen Hinweis über mein Alltags-Üben verstanden wissen.

Im Weiteren würde ich meinen wollen, dass wir alle defizitäre Wesen sind, während wir in dieser Welt (ohne die Gnade der "Erleuchtung") wandeln, und wir alle suchen und versuchen. Und das ist auch gut so. Das Nirvana oder der Himmel müssen mit der Zeit) tierisch langweilig sein. Und dennoch tragen wir alle ja diese Sehnsucht und Triebkraft in uns, die uns zu noch mehr Intensität hinstreben lässt. Wer würde sonst freiwillig bei der Müllabfuhr arbeiten, um 2 Uhr morgens aufstehen, um schwer verdauliche Billig-Weizen-Brötchen zu backen oder um 8 Stunden am Tag vor einem Bildschirm irgendwelches Kram zu verwalten, der mehrheitlich davon herrührt, dass Mensch sich nicht mehr auf Mensches Wort und Wahrhaftigkeit verlassen kann. Oder?

Und - um über das AlltagsTantra auf Deine letzte Frage eizugehen - wir sind alle vom Wohlwollen und der Hingabe (Handlungsspielräume liebvoll nutzen, wie Harald Welzer in Selbst Denken schreibt) oder der Abhängigkeit/Unterwerfung (an den Diktator Geld z.B.) der anderen um uns betroffen - denn so funktioniert ja anscheinend die Welt. Oder?

*

Derweil ist mir heute morgen ein schöner Song zugeflogen - der ein wenig die Welten "versöhnt", und das Wesentlichte - die Lust, die Hingabe, das Verschmelzen, für Momente - wiederspiegelt, wie ich finde.

Sonnentagsmorgengrüße

F_H



Voll kompliziert
das ganze hier. Nein, eigentlich nicht. *zwinker*
ja, zu BDSM gehört es einfach dazu, die Lust am Schnmerzen zufügen, die Lust am Beherrschen, die Lust an der Erniedrigung der/des anderen.
Für mich gesprochen: Gibt es etwas schöneres, als ihr den Arsch zu versohlen, während man sie fickt? Sich an ihrem Schmerz zu ergötzen, während man über sie verfügt, sie als Objekt benutzt? Ich würde sagen nein!
Aber hier liegt ja scheinbar ein Problem vor, denn sowas ist nicht tantrisch. Auf den ersten Blick zumindest nicht. Vor allem: Hier beginnen die Ego-Spielchen! --> Das ganze Themenfeld würde ich mal als die psychologische Dimension benennen. Neben der psychologischen Dimension gibt es für mich abewr auch noch eine philosophische Dimension des ganzen. Mit dieser Dimension werde ich beginnen:
Egal ob D/S oder S/M, man braucht immer zwei dazu! Und im Spiel kann immer nur das funktionieren, zu dem beide Ja sagen. Wenn Sub sich verweigert, wird Dom immer den kürzeren ziehen. Und umgedreht. Das klingt jetzt erst mal banal, ist es aber nicht. Hier gilt das selbe, wie bei allen (ja genau, ALLEN) anderen Vorgängen innerhalb der Dualität: Es gibt kein Absolutum. Weder Dom noch Sub sind absolute Größen, sie sind bezügliche Größen (hört sich schon häßlich technisch an, gell). Sie sind das, was man so allgemein als Relativa bezeichnet: Ohne das eine macht das andere keinen Sinn. Dom ist eben nur deswegen Dom, weil es auch Sub gibt. Und umgedreht. wenn man das Spiel innerhalb des Frameworks BDSM als Möglichkeit sieht, dieses Relative aufzulösen, so können hier zwei Menschen durchaus die selben Erfahrungen machen, wie etwa in einem tantrischen Framework. Warum? Weil es ja gerade urtantrisch ist, dass hier keine Wege, Methoden, Mittel, Techniken als besonders heilig oder unheilig abgelehnt werden. wenn man sich die GEschichten der mahsiddhas durchliest, so weiß man, dass auch derbe Formen der Erniedrigung als tantrischer Weg begriffen werden können. Ich verweise hier nur auf die Geschichte des Luipa, des Fischgedärmefressers. Ob dies in jeder BDSM-Beziehung natürlich so gelebt oder mit dem Wissen um diesen Zusammenhang gelebt wird, ist eine andere Frage. Und natürlich, vielleicht sind in vielen BDSM-Beziehung solche tantrischen Muster am wirken, ohne dass es die Betroffenen wissen. aber das kann ja auch beim orgiastischen Ficken der Fall sein, beim Essen, beim Lesen, beim was auch immer!
Die psychologische Dimension:
Dass bestimmte positionen innerhalb eines BDSM-Frameworks auch nichts weiter sind, wie das Ausleben der eigenen dunklen Seiten, um eben diese zu kompensieren, liegt auf der Hand, und ist sicher nicht unbedingt ideal. Aber Menschen sind lernfähig. Oder auch nicht... Und dass es leute gibt, die tantra als ausrede für hemmungsloses rumgeficke oder für das Wagnis BDSM hernehmen ist auch ein Fakt. Aber diese Menschen sind wohl sicher keine Tantriker. Oder aber sie sind noch auf einer "Stufe" im Leben, wo sie für das Ausleben ihrer begierden eine vorgeschobene Ausrede benötigen. Das machen viele, und gehört ja auch irgendwie zum normalen Leben dazu. Deswegen braucht man es weder zu verurteilen, noch irgendwie als gefährlich ansehen. Wichtig dabei ist doch, dass man irgendwann ehrlich ist, und sich hinstellen kann und sagt: Ich finds geil, eine andere Person zu erniedrigen. Aber an diesem Punkt sollte für jeden, der irgendwie auch nur einen Hauch Menschlichkeit in sich tragen will, auch die Verantwortung und eine gewisse Form der Achtsamkeit mit einhergehen. Aber das ist nicht leicht, denn spätestens ab hier befindet man sich im dunstkreis seines eigenen Egos, und dieser Kampf ist sicherlich geiler, als irgendeine Alte zu verdreschen oder sie beim Vögeln zu erniedrigen. Wer für diesen Kampf bereit ist, für den ist es egal, ob er das ganze dann Tantra oder BDSM nennt, ob er ein tantrisches Ritual macht (das hier in Deutschland sicher (!) noch keiner gemacht hat) oder im Studio eine Session.
wer es beherrscht, seine dunklen Seiten, seine Gier, seine Wolllust, seine Geilheit, seinen Willen zur Macht, zur Erniedrigung, seinen Sadismus und seine dominanz zu integrieren, und in eine bahn zu lenken, wo er weiß, dass er eben nicht ein absolutum ist, der kann machen was er will, denn er wird niemals schädigen, sondern immer schenken. Ein solcher wird teilen und nicht nur nehmen. Ein solcher quält, weil er weiß, dass sein Sadismus ein Geschenk an das empfangende Gegenüber ist. Ein solcher weiß, dass er nur das ist, was er eben ist, weil er ein komplementäres Gegenüber hat, das ihn zu dem macht, was er ist, und umgedreht.
Und an dieser Stelle: ich hab das aus meiner Sicht geschrieben, deswegen liest sich das vielleicht sehr männlich zentriert. Das selbe gilt natürlich auch für die dominante oder sadistische Frau.... *zwinker*

Greez

Heiko
****mar Paar
2.113 Beiträge
Fragwürdig
http://www.joyclub.de/my/2053301.dr_delight.html
Ich bringe mal zwei Deiner Sätze in Zusammenhang:
*******ght:
Für mich gesprochen: Gibt es etwas schöneres, als ihr den Arsch zu versohlen, während man sie fickt? Sich an ihrem Schmerz zu ergötzen, während man über sie verfügt, sie als Objekt benutzt?
und
*******ght:
Dom ist eben nur deswegen Dom, weil es auch Sub gibt.

Für mich klingt das nach: "Ich darf ihr alles antun, weil ich daraus Lust gewinne, denn wäre es nicht so, hätte das Schicksal sie mir auch nicht zur Verfügung gestellt".

Um es freundlich auszudrücken: Das ist ganz und gar nicht meine Einstellung! Und ich fürchte, mit Tantra lässt sich das bei bestem Willen nicht mehr vereinbaren!
Ansichten
@ lilomar
warum gerade diese bedien Sätze? Ich denke der Grundtenor meines Posts geht ja eben nicht in diese Richtung.
Und an Schicksal kann ich nicht wirklich glauben. Und nein, ich kann eben nicht alles mit ihr machen, sondern nur das, was sie will. Erinnere dich:
Dom ist eben nur deswegen Dom, weil es auch Sub gibt. Und umgedreht. wenn man das Spiel innerhalb des Frameworks BDSM als Möglichkeit sieht, dieses Relative aufzulösen, so können hier zwei Menschen durchaus die selben Erfahrungen machen, wie etwa in einem tantrischen Framework. Warum? Weil es ja gerade urtantrisch ist, dass hier keine Wege, Methoden, Mittel, Techniken als besonders heilig oder unheilig abgelehnt werden.
oder:
wer es beherrscht, seine dunklen Seiten, seine Gier, seine Wolllust, seine Geilheit, seinen Willen zur Macht, zur Erniedrigung, seinen Sadismus und seine dominanz zu integrieren, und in eine bahn zu lenken, wo er weiß, dass er eben nicht ein absolutum ist, der kann machen was er will, denn er wird niemals schädigen, sondern immer schenken. Ein solcher wird teilen und nicht nur nehmen. Ein solcher quält, weil er weiß, dass sein Sadismus ein Geschenk an das empfangende Gegenüber ist. Ein solcher weiß, dass er nur das ist, was er eben ist, weil er ein komplementäres Gegenüber hat, das ihn zu dem macht, was er ist, und umgedreht.

Tantra ist Hingabe und BDSM ist Hingabe.
Für mich ganz einfach.
Dom zieht seine Lust daraus, zu sehen, was seine Handlungen an mir/in mir auslösen.
Ich als Sub gebe mich, weil ich seine Hingabe und Lust widerum sehe. Weil durch kleinste Berührungen die größten Feuerwerke ausgelöst werden.

Sicher geht das alles auch ohne Gefühl. Mag sogar Spaß machen.
Dann eher auf der Triebgesteuerten Ebene.
Aber berühren, an Kopf, Herz und Seele tut mich das nicht.
Wunderbare Ergänzung
Nach mehr als zehn Jahren unterschiedlichsten Erfahrungen im tantrischen Bereich und jetzt drei Jahren Annäherung an BDSM finde ich beides ergänzt sich ganz wunderbar.
Ich sehe viele Gemeinsamkeiten: die Wichtigkeit der Kommunikation, das wahrnehmen, achten, austesten und erweitern von Sehnsüchten und Grenzen, rituelle Begegnungen, in den Ritualen oft ein gebender und ein nehmender Part....
Für mich ist die tantrische Achtsamkeit und das genaue Wahrnehmen und willkommen heißen aller auftretenden Gefühle ein wichtiger Aspekt bei den BDSM-Plays wie ich sie mir wünsche.
Und vor allem immer mit dem Herzen dabei zu sein.

Gefunden habe ich diese gelungene Kombination z.B. bei Klara Luhmen und Kristina Marlen, die sowohl einzeln als auch gemeinsam als Sacred Kink Academy Seminare in Deutschland und der Schweiz anbieten:

http://www.joyclub.de/event/480054.workshop_power_of_play_freiburg.html
********fner Frau
350 Beiträge
Christina Marlen
Ja - Christina Marlen...eine Offenbarung ... eine intelligente junge Frau mit sehr, sehr vielen Facetten, viel Wissen und Erfahrung aus den unterschiedlichsten Ecken ... Körpererfahrung in allen Richtungen ... es waren wundervolle Tage ... nur zu empfehlen
Gerade gefunden...
http://www.tantra-art.de/tantra-meets-bdsm-seminar/

Fühlt sich auf den ersten Blick nach achtsamer Verschmelzung der beiden "Gegensätze" an - was ja wiederum dem Tantra entsprechen würde.

Ausprobieren könnte natürlich Gewissheit bringen.

Grüße F_H
*******eet Mann
497 Beiträge
spannend ...
... Ich bin neu im Tantra und im BDSM-Bereich eher seit ein paar Jahrer "nur" Zuschauer mit relativ wenig praktischer Erfahrung ... (zumindest bewußt)

@********hand: Und genau deshalb habe ich das von Dir verlinkte Seminar vor zwei Wochen gemacht. (lustig, dass genau das jetzt beim ersten Blick hier in den Thread als letzter Beitrag steht) Meine Teilnahme war ohne besonders drüber nachzudenken, ohne Anspruch an irgendwen und irgendwelche Vorstellungen. Ich habs einfach gemacht.

Also es ist jetzt meine ganz persönliche und noch frische Meinung: Es passt wunderbar zusammen!

Bisher ist Tantra für mich einfach sehr viel Menschlichkeit, sehr viel Vertrauen und sehr viel Offenheit, welche die Sexualität in ihrer Gänze mit einschließt. Schaut man sich nun mal BDSM an, dann ist es doch gar nicht so viel anders. Auch beim BDSM wird doch dem anderen im Optimalfall genau das dosiert gegeben, was ihm Halt und Zufriedenheit gibt. Ich möchte dabei dann Möchtegern-Doms ausschließen, die aus irgendwelchen abgefahrenen Ego-Gründen einen Sub halten, ohne die Bindung wirklich verstanden zu haben. Ich rede von einem BDSM, was MITEINANDER gelebt wird.

Ich war von der Qualität des Tantra sehr beeindruckt und der Einflechtung von Bondage und Spanking usw begeistert. Es war beeindruckend, wie achtsam alle miteinander umgegangen sind.
Summerfeet
hat das sehr schön erklärt. Man muss beim BDSM die ganzen Pseudos aussen vor lassen.

Ich bin Maso/Dev und ich gebe und nehme gerne Massagen.
Das BDSM wirkt auf den ersten Blick unlieb und brutal. Aber die Philosophie ist eine ganz andere.

Der/Die Sub ist der wertvollste Besitz der/des Femdom/Dom.

Hinter den Kulissen des BDSM steckt eine liebevolle und vertraute Beziehung. Aussenstehende können nicht in die Köpfe der Top und Bottoms gucken, so sieht man nur das Augenscheinliche - und zwar gewalt. Beim Tantra sieht man auch als aussenstehnder die liebevolle und vertraute Bindung.
****let Mann
326 Beiträge
Wie Frühstück
Halte es da mit "Zaubersonne" einige Beiträge weiter oben.

Beides ist Hingabe.
...und bitte wegkommen vom Irrglauben, ein Dom "müsse", wie auch eine Sub "müsse" (et vice versa mit den Geschlechtern).
Es ist bei beiden immer die Frage: Was ist jetzt?
Was will/kann/soll/muss in dieser Sekunde gerade sein?
Welche Möglichkeit darf Wirklichkeit werden?

Was das mit Frühstück zu tun hat?
Nun, Sexualität gehört zu unserem Leben wie Frühstück (Manchmal mehr, manchmal weniger, heiß oder kalt, ausgedehnt oder hastig,...)
Für mich: BDSM gehört zu meiner Sexualität wie oben das Frühstück. (Manchmal mehr, manchmal....

Jedenfalls ist es ein Geschenk.
Tantra und BDSM Filmtipp
https://vimeo.com/189599802

"Paola Calvos Dokumentarfilm "Violently Happy" zeigt die Welt des BDSM auf ganz neue Weise. Die Regisseurin begleitet den Choreographen Felix Ruckert und die Kulturarbeiterin Mara Morgen, die mit anderen Teilnehmern ins Labyrinth des Verlangens eintauchen. Dabei lässt sie ihren Protagonisten freien Lauf und hält sich zurück. Es wird nicht übermäßig psychologisiert oder die Tür zum Kuriositäten-Kabinett aufgestoßen. Trotz der Explizitheit der Aufnahmen ist die Grundstimmung von "Violently Happy" ruhig, fast schon esoterisch und meditativ. Dennoch könnte seine Direktheit allzu empfindliche Zuschauer verstören. Für den Rest aber ist "Violently Happy" ein intimer und gewagter Trip in unbekannte Regionen der Sexualität." (Abendzeitung München)
Violently Happy
Ganz herzlichen Dank für diesen Film-Tipp sa_moon!
Das ist ein Film, der mich wirklich interessiert mit vielen wunderbaren ProtagonistInnen aus der "Szene", die Tantra und BDSM gekonnt, liebevoll, intensiv verbindet und erforscht. Caritia und Ruby May konnte ich persönlich kennen und schätzen lernen. Felix Ruckert hat mit der Schwelle 7 in Berlin und den xplore-Festivals Pionierarbeit geleistet.
*******gie Mann
59 Beiträge
Tantra & BDSM – Kurs 1 - wie kann ich beides bewusst verbind
Hallo zusammen,

ich möchte euch auf spannendes Seminar zum Thema hinweisen:

Tantra & BDSM – Kurs 1 - wie kann ich beides bewusst verbinden?

8.6.2017 19.30 Uhr - 11.6.2017 18.00 Uhr

Nähere Infos:

Tantra & BDSM I

Bei Anmeldung bis zum 10.3.2017 gibt es noch den Frühbucher-Rabatt *zwinker*

Liebe Grüße

Maya
**********ucher Mann
4.828 Beiträge
Tantra und BDSM
Ich hatte dieses Thema hier in einem älteren Beitrag gefunden und wollte etwas dazu schreiben, doch leider war der Thread schon geschlossen, deswegen würde ich das Thema noch einmal aufgreifen, denn es scheint mir immer noch sehr aktuell.

Vor einiger Zeit hatte ich noch die Meinung vertreten, das passe nicht zusammen, Tantra und BDSM. Dann habe ich mich mit dem Thema etwas mehr auseinander gesetzt und zwei Kurzgeschichten dazu verfasst. Eine davon nimmt gerade in abgewandelter Form an einem erotischen Schreibwettbewerb hier im Joy teil:

Der erotische JOYclub-Schreibwettbewerb 2018

Die andere Geschichte habe ich, wie auch diese, als Homepage unter meinem Profil abgespeichert und würde sie bei Interesse mit Einzelfreigaben freischalten, denn beide sind FSK-18.

Könnte man sich so vielleicht eine Symbiose aus Tantra und BDSM vorstellen? Und wie sehen eure Phantasien/Vorstellungen oder bereits gemachte konkrete Erfahrungen damit aus? Was habt ihr in dem Bereich schon erlebt, was würdet ihr erleben wollen?

Ich denke, ich bin kurz davor, diese Phantasien einmal in die Praxis umzusetzen und kann dann mehr dazu sagen, wie Tantra mit BDSM zusammenkommen kann.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen/Vorstellungen zum Thema.

Namasté

vom Nichtraucher
*holmes*
***as Mann
497 Beiträge
Es gibt eine Schnittmenge..
Für harte BDSMler wird Tantra nicht passen...

Genauso wie umgekehrt..

Dennoch finde ich gibt es eine wunderbare Verbindung von beidem, ein Tanz zwischen beiden Welten der sehr Lustvoll sein kann.

Sehr zu empfehlen!

P.S Würde gerne beide Geschichten lesen..
****on Mann
16.112 Beiträge
Mein erster Impuls war auch: BDSM passt zu Tantra wie Handgranaten in eine Kita. Also nicht.

Ist natürlich nur ein Impuls, der dieses Gefühl erzeugt. Wohlfühlen, achtsames Berühren, Stille, sanfte Meditationsmusik, weiße Spiritualität treffen auf Schwärze, den Anstrich des Düsteren und Bösen, Erniedrigung, Schläge, Beseitigung von Freiheit und Selbstbestimmung.

Doch funktioniert BDSM nicht ohne Einvernehmen und nicht ohne erhöhte Achtsamkeit. BDSM ist eben kein Verbrechen mit Täter und Opfer, sondern ein Empfindungsspiel.

Was fühlt jemand, der es sich wünscht, Schläge auf den Po zu bekommen, was fühlt der Schlagende? Genauso beim Fesseln/Bondage - was fühlen beide? Was beim einvernehmlichen Erniedrigen? Was beim Ausgeliefertsein, was beim Ausliefern?

BDSM bietet (sehr konsequentes) Rollenspiel und einen Strauß an Empfindungserfahrungen, die anders nicht zu erreichen sind - jedenfalls nicht in einem geschützten, achtsamen Rahmen der Freiwilligkeit.

Normalerweise braucht BDSM eine liebevolle Haltung hinter allem. BDSM lässt Liebe stärker fühlen.

Insoweit lassen sich Tantra und BDSM in meinen Augen gut zusammenführen. In beiden Welten werden Berührungen insgesamt absichtslos genutzt, welche zu erweitertem Fühlen führen. Auch im Tantra gibt es das Moment des Ausgeliefertseins, und das Ausschalten des Gesichtssinnes mit dem Verbinden der Augen. Es gibt Umarmungen, die wenig Bewegungsfreiheit lassen.
*******nge Paar
1.371 Beiträge
Ich könnte mir das auch vorstellen das es da ich der einen oder anderen Art Parallelen gibt. Wie bereits erwähnt müssen beide gebenden sehr achtsam sein und den Gefühl Status lesen. Auf muss sich die empfangende fallen lassen können. Und beides möchte nur Lust bereiten und zielt nicht auf den Orgasmus ab. Ich könnte mir das gut vorstellen wärend der Tantra Massage ihre Lust in einer anderen Art und Weise noch mehr zu steigern. Nicht nur die Nippel erregen das sie stehen sonder dann auch Zwiebeln und drücken um den Lust schmerz mit ins Boot zu holen. Usw
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