Voll kompliziert
das ganze hier. Nein, eigentlich nicht.
ja, zu BDSM gehört es einfach dazu, die Lust am Schnmerzen zufügen, die Lust am Beherrschen, die Lust an der Erniedrigung der/des anderen.
Für mich gesprochen: Gibt es etwas schöneres, als ihr den Arsch zu versohlen, während man sie fickt? Sich an ihrem Schmerz zu ergötzen, während man über sie verfügt, sie als Objekt benutzt? Ich würde sagen nein!
Aber hier liegt ja scheinbar ein Problem vor, denn sowas ist nicht tantrisch. Auf den ersten Blick zumindest nicht. Vor allem: Hier beginnen die Ego-Spielchen! --> Das ganze Themenfeld würde ich mal als die psychologische Dimension benennen. Neben der psychologischen Dimension gibt es für mich abewr auch noch eine philosophische Dimension des ganzen. Mit dieser Dimension werde ich beginnen:
Egal ob D/S oder S/M, man braucht immer zwei dazu! Und im Spiel kann immer nur das funktionieren, zu dem beide Ja sagen. Wenn Sub sich verweigert, wird Dom immer den kürzeren ziehen. Und umgedreht. Das klingt jetzt erst mal banal, ist es aber nicht. Hier gilt das selbe, wie bei allen (ja genau, ALLEN) anderen Vorgängen innerhalb der Dualität: Es gibt kein Absolutum. Weder Dom noch Sub sind absolute Größen, sie sind bezügliche Größen (hört sich schon häßlich technisch an, gell). Sie sind das, was man so allgemein als Relativa bezeichnet: Ohne das eine macht das andere keinen Sinn. Dom ist eben nur deswegen Dom, weil es auch Sub gibt. Und umgedreht. wenn man das Spiel innerhalb des Frameworks BDSM als Möglichkeit sieht, dieses Relative aufzulösen, so können hier zwei Menschen durchaus die selben Erfahrungen machen, wie etwa in einem tantrischen Framework. Warum? Weil es ja gerade urtantrisch ist, dass hier keine Wege, Methoden, Mittel, Techniken als besonders heilig oder unheilig abgelehnt werden. wenn man sich die GEschichten der mahsiddhas durchliest, so weiß man, dass auch derbe Formen der Erniedrigung als tantrischer Weg begriffen werden können. Ich verweise hier nur auf die Geschichte des Luipa, des Fischgedärmefressers. Ob dies in jeder BDSM-Beziehung natürlich so gelebt oder mit dem Wissen um diesen Zusammenhang gelebt wird, ist eine andere Frage. Und natürlich, vielleicht sind in vielen BDSM-Beziehung solche tantrischen Muster am wirken, ohne dass es die Betroffenen wissen. aber das kann ja auch beim orgiastischen Ficken der Fall sein, beim Essen, beim Lesen, beim was auch immer!
Die psychologische Dimension:
Dass bestimmte positionen innerhalb eines BDSM-Frameworks auch nichts weiter sind, wie das Ausleben der eigenen dunklen Seiten, um eben diese zu kompensieren, liegt auf der Hand, und ist sicher nicht unbedingt ideal. Aber Menschen sind lernfähig. Oder auch nicht... Und dass es leute gibt, die tantra als ausrede für hemmungsloses rumgeficke oder für das Wagnis BDSM hernehmen ist auch ein Fakt. Aber diese Menschen sind wohl sicher keine Tantriker. Oder aber sie sind noch auf einer "Stufe" im Leben, wo sie für das Ausleben ihrer begierden eine vorgeschobene Ausrede benötigen. Das machen viele, und gehört ja auch irgendwie zum normalen Leben dazu. Deswegen braucht man es weder zu verurteilen, noch irgendwie als gefährlich ansehen. Wichtig dabei ist doch, dass man irgendwann ehrlich ist, und sich hinstellen kann und sagt: Ich finds geil, eine andere Person zu erniedrigen. Aber an diesem Punkt sollte für jeden, der irgendwie auch nur einen Hauch Menschlichkeit in sich tragen will, auch die Verantwortung und eine gewisse Form der Achtsamkeit mit einhergehen. Aber das ist nicht leicht, denn spätestens ab hier befindet man sich im dunstkreis seines eigenen Egos, und dieser Kampf ist sicherlich geiler, als irgendeine Alte zu verdreschen oder sie beim Vögeln zu erniedrigen. Wer für diesen Kampf bereit ist, für den ist es egal, ob er das ganze dann Tantra oder BDSM nennt, ob er ein tantrisches Ritual macht (das hier in Deutschland sicher (!) noch keiner gemacht hat) oder im Studio eine Session.
wer es beherrscht, seine dunklen Seiten, seine Gier, seine Wolllust, seine Geilheit, seinen Willen zur Macht, zur Erniedrigung, seinen Sadismus und seine dominanz zu integrieren, und in eine bahn zu lenken, wo er weiß, dass er eben nicht ein absolutum ist, der kann machen was er will, denn er wird niemals schädigen, sondern immer schenken. Ein solcher wird teilen und nicht nur nehmen. Ein solcher quält, weil er weiß, dass sein Sadismus ein Geschenk an das empfangende Gegenüber ist. Ein solcher weiß, dass er nur das ist, was er eben ist, weil er ein komplementäres Gegenüber hat, das ihn zu dem macht, was er ist, und umgedreht.
Und an dieser Stelle: ich hab das aus meiner Sicht geschrieben, deswegen liest sich das vielleicht sehr männlich zentriert. Das selbe gilt natürlich auch für die dominante oder sadistische Frau....
Greez
Heiko