Tantramassage gegen Geld ?

Das Problem ist, das Viele diesen Grundgedanken nur auf die eine Seite einer solchen Transaktion anwenden.

Sex, sexuelle Erregung und Entspannung, Nacktheit, etc.pp. hat im Tantra einen völlig anderen Stellenwert als im Rest der Welt. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das so ist; darüber müssen wir uns hier nicht unterhalten.
Es ist aber für viele Tantra-Interessierte anfangs nicht ganz leicht, das zu begreifen und von ihren "normalen" Wertvorstellungen loszukommen. Bei der Tantramassage degradiert das dann zum "einmal einen Runterholen mit ein bisschen Drumherum und Massage", und zwar auf beiden Seiten.

So. Und wieso geht ihr hier davon aus, das es beim Geld anders ist? Geld ist für die meisten Menschen alles, aber kein Ausdruck der Wertschätzung – würde ich mich bei einem Freund für seine Hilfe beim Umzug mit einem 50€-Schein statt eines leckeren Abendessens bedanken, er wäre tödlich beleidigt.
Dabei ist Geld ursprünglich auch nur entstanden, um den Tauschhandel zu vereinfachen und eine universelle Vergleichbarkeit des Werts zu ermöglichen, den wir verschiedenen Dingen oder Arbeiten gemeinhin zuschreiben.

Mithin: Auch beim "moralischen" Bewerten der Gegenleistung, die wir einer Tantrika für unser Massage-Erlebnis geben, sollten wir uns von unseren Alltagsvorstellungen befreien. Geld hat auch und gerade dann einen "Wert", wenn die Politiker in den Nachrichten täglich mit -zig-Milliarden-Beträgen um sich werfen, so dass man denken muss, die können mit "kleineren" Beträgen gar nichts mehr anfangen (und somit die Arbeit und mehr, die wir in das Verdienen unserer Euronen stecken, auch nicht wertschätzen).

Das Wort "Energieausgleich" klingt für mich allerdings trotzdem daneben. Es geht hier nicht um Energie (im Tantra/Esoterik-Umfeld sowieso ein Wischi-Waschi-Begriff ohnegleichen), sondern um Geld. Geld repräsentiert "Energie" (Arbeitszeit etc.), aber es ist keine.
Von einem Energieausgleich kann die Masseurin ihre Miete nicht bezahlen; wenn ich das mit dem Ausgleich ernst nehmen würde, dann dürfte ich nur dann zur Tantramassage, wenn die Frau gerade ein Problem mit ihrem Internetzugang hat oder so.

Leute, der Thread geht doch wohl in Richtung Geld und Spiritualität?

Hat das noch mit Tantra oder Tantramassage zu tun?

Ich stelle fest: Geld ist weder spirituell noch non-spirituell es ist einfach -wie schon erwähnt- ein Tauschmittel.

Wir können an dieser Stelle Tantra durch Yoga (als spirituellen Weg) und Geld durch Bananen (als Tauschmittel) ersetzen.

Ich kann meiner ausgebildeten, hauptberuflichen Yogalehrerin als Ausgleich für ihre Mühe, Bananen geben, die ich in meinem Wintergarten herangezüchtet habe. Diese kann Sie dann essen und wenn Sie dann noch 'nen Tee will, die Restlichen im Teeladen eintauschen. Zum Glück gibt es Geld, mit dem ich meine Yogalehrerin bezahlen kann, denn das kann sie dann auch ihrem Tantramasseur für eine Massage geben, der nämlich lieber Äpfel anstatt Bananen haben mag, die er am liebsten im Bioladen kauft - ohne dort dem Inhaber sogleich eine Tantra-Massage zu geben

Demnach dient das Geld nur als Mittel zur Vereinfachung einer Prozesskette - ist doch eine gute Sache!

Eine andere Sache sind Leistungen, die ihren Preis nicht wert sind. Wenn z.B. ein "Kundalini-Effekt" verkauft wird, dieser sich aber nicht einstellt? Es wäre erstens unseriös eine solche Leistung unter Garantie anzubieten und zweitens dies in Geld zu bewerten, denn die Massage soll ja absichtslos bleiben. Aber dies ist ein anderes Thema, ebenso die Abgrenzung zu unseriösen Massageangeboten aus dem Rotlichtmilieu.

Also deshalb lasst den guten TantramasseurInnen ihr Einkommen, denn genauso wie gute YogalehrerInnen und AutomechanikerInnen sollten sie und wir uns das Wert sein.

Best Wishes
Jay

Hallo Zusammen,
eigentlich wollte ich nach einiger Zeit eine kurze Zusammenfassung dessen schreiben, was bisher bei dieser Diskussion so zusammengekommen ist.
Aber ich finde, die letzten Beiträge haben das so gut gemacht, dass das gar nicht mehr notwendig ist.

Ich habe genau das erhalten, wonach ich mit meiner Fragestellung "gesucht" habe - tolle Diskussionen, Ansichten und Beiträge.
Vielleicht hat es einige auch etwas sensibilisiert, einmal darüber nachzudenken, was sie bei einer Tantramassage eigentlich empfangen oder geben möchten.

Ich wünsche uns allen weiterhin viele schöne Erfahrungen mit Tantra und Massage, egal ob..
• als Gebender oder Empfangender
• als Shiva oder Shakti
• als Hobby, Berufung oder Beruf
• als Dienstleistung gegen Geld/Energieaustausch oder als Geschenk
• als "erotische" Massage oder "Tantra"-Massage

Alle diese Formen haben ihre Daseinsberechtigung.

In diesem Sinne
Namasté
Mike

gilt, dass ein Schüler nicht mit leeren Händen zu seinem Lehrer kommen soll. Yogi Bhajan hat zu Lebzeiten Kleingeld vor der Tür liegen lassen, damit es Schüler ohne Geld aufheben konnten und die Lektionen besuchen konnten.

Als jemand, die nur ihrem Partner Tantramassagen gibt (war in Kursen und Austauschgruppen natürlich nicht der Fall), finde ich es im Gegenzug etwas befremdend, wenn Männer mich anschreiben, weil sie gerne eine Massage von mir hätten. Dieses "Ich will, dass du mir was gibst. Und da du ja spirituell bist, gibt's von mir nix zurück." finde ich ja auch ziemlich egoistisch und so gar nicht spirituell. Von anderen die Mutter-Theresa-Nummer zu erwarten - da macht man es sich schon sehr einfach.

So, jetzt warte ich einfach mal auf die bösen Kommentare.

...kommt nicht von mir

Das Beispiel von Yogi Bhajan ist doch stellvertreten für einen harmonischen Umgang mit dem Thema.

@*******ume
Die Menschen, die Dich angeschrieben hatten und solches von Dir verlangten, hatten für diese Thematik viel zu KLENE HÄNDE: sie können es daher nicht beGREIFEN

Namaste
Jay

Ich finde die Preise für die Behandlung allgemein - mit Verlaub - zum Kotzen.
Meine Motivation, diese Techniken zu erlernen liegt darin, den Menschen Hilfe zu bieten ohne an ihren Geldbeutel zu gehen. Einfach so ... privat ... ohne Verpflichtung auf Gegenleistung ... ohne monetäres Gewinnziel

... ist ja hier wohl nicht thema, oder seh ich das falsch,
es gibt profis die müssen davon leben
und es gibt jede menge amateure die das aus was für gründen auch immer anbieten...
das haben wir schon x-mal durchgekaut.
unabhängig vom geld und geschlecht,
spüre ich persönlich schon einen unterschied.
wenn es jemand kann oder halt noch nicht oder nie können wird,
das hat sogar relativ wenig mit dem ausbildungsstand zu tun,
es gibt naturtalente, da sitzt die erste berührung,
und sicher auch leute die nach dreissig jahren noch nicht berühren können,
wie beim klavierspielen,
das lernt niemand aus dem buch,
kein mensch würde auf die idee kommen
das teuerste klavierlernbuch zu kaufen
einen teuren flügel,
die beste oper zu mieten
und ein exklusives konzert zu geben....
fangt einfach an, für oder für ohne geld,
habt spass.

Da bin ich anderer Ansicht Orgkey

https://www.joyclub.de/profile/5129904.freyraum.html hat einen Link zu einer Veranstalterin eingefügt, die ich persönlich kenne.
Wer eine ungefähre Ahnung davon hat - oder sich entsprechend im Internet informiert -, was eine Tantralehrerausbildung, eine Tantramassageausbildung nach dem TMV oder eine Perlentorausbildung kostet, würde die Preise nicht verurteilen.
Manchmal kann man sich über die Höhe der Preise streiten, aber auf jeden Fall müssen die MasseurInnen auch entsprechend entlohnt werden, da sie eine Menge Geld in ihre Ausbildung investiert haben.
Ein anderer Aspekt ist das psychologische Feeling, was man haben muss, wenn man bei der Yonimassage an irgendwelche Blockaden und Traumata kommt. Das kann man nicht mal eben so :-(, es ist mit einer Menge Verantwortung verbunden.

Auch ich persönlich habe schon Tränen bei Tantra- und Yonimassagen erlebt - bei mir selbst und bei anderen. Es ist nicht immer was Schlimmes, aber man muss damit rechnen und es auch auffangen können.