c-taktile Nervenfasern
Soeben habe ich im Hörfunk von c-taktilen Nervenfasern gehört. Die Sendung hat sich mit dem Tastsinn und mit der Bedeutung der Erfahrung von Berührungen befasst.Am bekantesten sind wohl der Tastsinn und Sinneswahrnehmungen von Temperatur. Doch, so etwa um die Jahrtausendwende wurde von Schwedischen Forschern ein neues eigenständiges Sinnensystem entdeckt. Dieses erfasst langsam fortschreitende Berührung an der Hautoberfläche. Bisher dachte man, dass dieser Art Berührung über die bekannten Tastsensoren erfasst und an das Gehirn gemeldet werden. Dort wird dann errechnet ('erahnt'), dass es wohl Streicheleinheiten sind.
Die Schweden fanden heraus, dass die c-taktilen Nervenzellen nur dieser Art flächigen Hautkontakt (Berührung) erfassen und über ein eigenes Nervensystem an das Gehirn weiterleiten. Dort wird der Eindruck ziemlich unmittelbar und unterbewust als Wohlfühlen registriert. Anders als z.B. das Krabbeln einer Spinne.
Die Nervenzellen befinden sich nur in behaarten Hautabschnitten. Deshalb werden Berührungen der Hand- und Fußflächen eher als Kitzeln registriert. Auch die Geschlechtsorgane haben keine c-taktilen Nervenzellen.
Damit baut sich für mich eine Brücke zu einer tantrischen Massage auf. Tantrische Massage, wie ich sie erfahren habe, besteht aus stundenlangen (jawohl: Stunden!) leichtem flächigen Streicheln der Haut am ganzen Körper. Dieses hatte bei mir keinerlei erotische Wirkung. Obwohl ich kein Kind von Traurigkeit bin, und die Masseurin eine mir attraktiv erscheinende Frau war, und wir beide phasenweise total nackt waren, habe ich nicht einmal eine Erektion bekommen!
Wie zu hören ist, wird an einem Berliner Krankenhaus die Anregung der c-taktilen Nervenphasern in speziellen Massagen für depressive Patienten angewendet.