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Tantra und Orgasmus

Da kann man drüber aufregen oder nicht: tiefe Wahrheiten werden vom Geist aufgegriffen und seiner Entwicklung entsprechend verstanden und interpretiert. Muss nicht immer ein gelungener Vorgang sein.

Der eine will diesn Schatz ganz sicher vor der Welt und der Verflachung schützen. So entstehen Dogmen.

Jedoch: Unsicheren und ängstlichen Menschen geben Dogmen die nötige Sicherheit für ihre nächsten Entwicklungsschritte, bis man sich eingewngt fühlt und sich dann frei kämoft. Hoffentlich. Wenn nicht?Die Schattenseiten sind bekannt.

Ich habe in jungen Jahren schon oft edle Wahrheiten verkündet. Peinlich. Jugendliche Arroganz. (mmh, ich glaube, ich mach es eben grad schon wieder! *haumichwech* )

Dann gibt es die Verflachung. Sie macht aus allem Wellness, alles wird aus den ursprünglichen Zusammenhängen gerissen. Tiefe ist nicht wichtig, zu anstrengend , hauptsache es fühlt sich gut an. Vielleicht ist das sogar „gefährlicher“ als Dogma. Es schläfert ein.

Aber immerhin gibt es dadurch ein niederschwelliges Angebot. Wissen ist nicht mehr wenigen Zölibatären vorbehalten. Von mir aus dann eben erst einmal Yoga ohne Räucherstäbchen. Ich glaube, Pilates nennt man das.. *skeptisch*

Und die Cleveren picken sich ein paar Halbwahrheiten heraus, bieten in Ratgebern und Seminaren schnelle Lösungen für unsere Probleme und die Erfüllung unserer Sehnsüchte in sechs Wochen für 199,99 EUR. Da wird dann einer glücklich, zumindest reich. Und die anderen können zu jemandem aufschauen - voller Bewunderung.

Schlimm? Vielleicht

Man kann sich immerhin dran reiben, überprüft die Lehrsätze mit der eigenen Erfahrung, stellt die Schriften vielleicht in den Kontext in denen sie entstanden sind, was manches relatviert. irgendwann fängt man dann auch an, seiner eigenen Wahrnehmung auch zu trauen. Wunderbar. Fühlt sich wie Weiterentwicklung an oder mehr Freiheit...

Ich habe auch schon viel Schmarrn mitgemacht, weil jemand geschrieben hat, so macht man das. Bin jetzt drüber hinweg. Aber für jemand anderen kommt das, was ich inzwischen blöd finde, gerade zu rechten Zeit.

Vielleicht muss ich dann die nächste Supervisionsstunde damit verbringen, herauszufinden, warum mich gerade dieser als Wahrheit verkaufte Unsinn mich so wahnsinnig aufregt. Durchaus erkenntnisreich, sowas.

Da ich kaum Bücher über Sex und Tantra lese, bleib ich in diesem Thread völlig gelassen. Weils mir Wurst ist. Ich bin nicht Tantriker, weil ich bessere Orgasmen haben will. Das wär mir zu wenig. Viel zu wenig.
**********ucher Mann
4.694 Beiträge
Ich denke,
man muss Tantra nicht dogmatisch sehen und schon gar nicht als Orgasmushilfe, -garantie oder -zwang.

Für mich ist Tantra eher ein Konzept, das neben der Möglichkeit, sich philosophisch mit dem Sein auseinanderzusetzen geradezu integrativ die Sexualität und das Lebensbejahende nutzt, um die Menschen zu mehr (Selbst-)Erkenntnis zu führen. Auf diesem Weg kann man ein Stück mitgehen und hierdurch für sich selbst Erfahrungen machen und Erkenntnisse gewinnen und sei es die, anders zu sein als viele andere, nicht zuletzt auch in Bezug auf den eigenen Orgasmus.

Und dann kommt doch erst der eigentlich tantrische Schritt: Mit dieser Selbsterkenntnis umgehen und sie (positiv) nutzen im Umgang mit anderen.
****on Mann
16.040 Beiträge
Ich mag Dogmen auch nicht. Sie begegnen mir in allen Lebensbereichen. BDSM, Grillen, Ernährungsgewohnheiten etc.. Es geht um die Deutungshoheit für Richtig und Falsch. Da niemand für sich Unfehlbarkeit beanspruchen kann, ist der Unfehlbarkeitsanspruch der Dogmen unbeachtlich.

Und so mache ich es: Sobald Dogmen auftauchen glaube ich ihnen absolut gar nicht - bis ich auf Plausibles stoße.

Beim Tantra ist für mich sinnvoll und plausibel: Erwartungsloses, urteilsfreies und kollektives Lieben, achtsames Berühren, loslassendes Meditieren, und Bewegung, in der ich mir selbst in Verbindung mit Allem Ausdruck verleihen kann.

Alle Dogmen müssen in meinem Denken und Fühlen diesen für mich als plausibel und wichtig erscheinenden Prämissen weichen oder sich daran bewähren.

Warum soll ich fremde Gedanken meinen Kopf besetzen lassen, die mit meinen eigenen kollidieren? Warum soll ich die Erfinder von Traditionen verehren - lieber erfinde ich gemeinsam mit anderen neue Traditionen.

Ich selbst kann mit rotem Tantra nicht viel anfangen. Meine Sexualität ist eine Landschaft, für deren Erforschung ich keine Führer brauche.

Weißes Tantra führt eine neue, zusätzliche Form der Nächstenliebe ein: Der christlichen "Agape" mit ihrer Liebe der Fürsorglichkeit tritt wirklich gefühlte, kollektive Liebe zur Seite. Aus diesem zentralen Punkt heraus betrachte ich Tantra.

Eigentlich führt der Begriff "Tantra" in die Irre, weil er zu einer Fixierung auf fernöstliche Lehren leiten kann. Der Westen hat aber etwas Neues kreiert. Ich nenne es für mich selbst daher lieber Pantra. Pan (alles umfassend) und Tra (Transformation in Liebe). Sexualität hat darin einen Platz - unter diesem Vorzeichen umfassender Liebe. Warum bestimmte Arten von Orgasmus dabei eine Rolle spielen sollen, erschließt sich mir nicht.
****on:
Beim Tantra ist für mich sinnvoll und plausibel: Erwartungsloses, urteilsfreies und kollektives Lieben, achtsames Berühren, loslassendes Meditieren, und Bewegung, in der ich mir selbst in Verbindung mit Allem Ausdruck verleihen kann.

Soweit deckt sich das mit meinen Empfindungen und meinen Ansichten.


Dann aber kommt im weiteren Verlauf der Punkt wo sich bei mir die Geister scheiden. Es sind dann die Erläuterungen und Anleitungen, wie oben Genanntes zu erreichen sei (Wegbeschreibung).

In meiner Situation kann ich die Intention von Tantra gut implementieren.Folge ich jedoch in unserer Situation den Wegbeschreibungen, lande ich nicht dort, wo Tantra von der Intention her ist. Demzufolge, will ich Tantra "erreichen" muss ich entgegen allen Wegbeschreibungen handeln. Genau dort aber erntet man ungläubige Blicke........
****on Mann
16.040 Beiträge
Die Wegbeschreibungen passen für dich nicht. Nicht nehmen. Brauchst keine.
*****boe Frau
20 Beiträge
dogma versus hilfestellung
habe diesen thread jetzt interessiert gelesen und gebe also auch noch etwas senf hinzu *g*
spontan fällt mir dazu ein:
eine jedewede "lehre" sollte mich einladen, das beste in mir zur entfaltung zu bringen. engt sie mich ein, läuft etwas falsch. entweder weil es nicht die lehre ist, zu der ich eine resonanz habe. oder meine resonanz von einengung, mich abgewertet, gegängelt, missverstanden etc. fühlen zeigt mir evtl. unausgeheilte facetten meiner selbst. dann reibe ich mich so lange, bis ich das in mir erlöst habe - und stoße mich entweder nicht mehr an der lehre oder was immer, oder lasse davon ab, weil es nicht mehr zu mir passt. dauerhaft leiden aus einer lehre ziehen, weil ich mich dort nicht gesehen fühle, kommt mir nicht so konstruktiv vor, da frage ich mich bei mir selbst inzwischen, welchen aspekt von selbstablehnung /leistungsanspruch oder welche alte erfahrung darin ich da evtl. gerade wiederhole...anstelle selbst liebevoll auf mich, meinen partner und meine bedürfnisse zu schauen.

mir ist bis jetzt noch nicht so richtig klar, worum es geht, das klingt für mich alles etwas abstrakt und geheimnisvoll, was du da beschreibst. und es klingt für mich so, als häätet ihr oder du da ein thema, das leinbevolle aufmerksamkeit und transformation braucht...
ich gebe deshalb nun einfach ganz pragmatisch meine erfahrung weiter: als mein liebster und ich in eine schwierige phase gerieten, in der unser beider libido auf verschiedenste weise thema wurden..u.a. - nachdem er zunächst wegen meiner geringen lust unglücklich war, war er dann, als meine lust zunahm, plötzlich, konfrontiert mit meinem selbstgenuss, unglücklich mit seiner eigenen sexualität.... und uns unsere lage sehr unlösbar erschien, habe ich mir 3 wochen kontaktpause genommen. mir hat es einfach gereicht, mich mein halbes leben lang unglücklich am gleichen thema abzuarbeiten. und weil mir diese liebesbeziehung so wichtig ist -und ich mir wohl auch- hatte ich endlich die entschlusskraft, hineinzugehen. in der zeit habe ich in 2 büchern gelesen: david schnarch (entzückender name für dieses thema *zwinker* "intimität und verlangen" und "psychologie sexueller begierde" ; habe in anlehnung an das hawaianische ho'oponopono ritual 2 wochenlang geschrieben, gedacht, gefühlt, reflektiert, in meine liebe genommen, verziehen, gedankt, losgelassen; und gelegentlich tantrische körperübungen gemacht, um mit meiner kundalinienergie in kontakt zu sein. in dieser zeit sind erstaunliche dinge passiert, ich hatte nach monaten wieder lust, mich selbst zu liebkosen, ich bin seitdem weniger erschöpft, und ich habe ein sehr starkes empfinden, dass ich knoten zerschlagen habe, die mich vorher so unfrei und fixiert haben agieren und fühlen lassen.
das ist nicht tantrische meta-literatur, eher ein wilder mischmasch von hilfswerkzeugen, die ich genommen habe, um meinen nächsten schritt zu machen, etwas von diesem thema zu transformieren. und ich fühle mich jetzt wieder ein stück ganzer und freier. dieses ganze streben nach erleuchtung halte ich für uns leute in der westlichen welt für gefährlich, weil wir so viel selbstablehnung in uns haben und hunger nach anerkennung, dass heere ziele häufig genommen werden, um das ego zu füttern.
das ist nicht selbstliebe, liebe mit allem was ist. aloha
Lebt doch. ...
... Wie ihr wollt.
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