Konfrontation …
Konfrontationen sind meiner Meinung nach unvermeidbar - egal ob in der Religion, Geldsystem, Pazifismus oder anderen Ideologien.
Warum sollte es im Tantra anders sein?
Der Mensch als solches hat Idealvorstellungen, die bei anderen nicht aufhören - deshalb üben Menschen auf andere Menschen Druck aus (in egal welcher Art). Um aus diesem auszubrechen, muss man sich entgegenstellen.
Es geht also mal wieder nicht darum, ob man Konfrontationen aus dem Weg gehen möchte, sondern wie.
Auch wenn der TE den Meinungsaustausch versucht auszuschließen, ist er Teil dieser Konfrontation. Zugegeben, der Sanfteste aber gezielt und richtig eingesetzt, der Effektivste (wenn man ehrlich ist).
Nächste Stufen wären Streit, körperliche Auseinandersetzung und Krieg. (Wenn jemand weitere Differenzierungen kennt, bitte aufzählen).
Beim Meinungsaustausch ist noch eine Übereinstummung der nichtübereinstimmung sehr gut zu erreichen. Hier wird oft an das Rationale appeliert.
Aber schon im Streit spricht man weniger das Rationale an, als das man die Wut rauslässt. Dies führt oft dazu, dass der Stärkere zwar gewinnt, aber im Endeffekt keine Lösung präsentiert werden kann. Trotzdem ist es wichtig, sich auch mal zu streiten, denn dadurch passieren folgende Sachen:
1. Die angestaute Wut ist raus, man kann sich für neue Sachen/Argumente öffnen.
2. Man stellt das Problem „anständig” in den Vordergrund. (Es wird dem Problem endlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet).
3. Der Streit legt nochmal die natürliche Rangordnung klar.
Eine körperliche Auseinandersetzung ist dann eine reine Entladung der Emotionen. Diese ist allerdings sehr oft unkontrolliert und unterstreicht fast garnichts …
Das Einzige, was es zeigt, ist meiner Meinung nach, die Rangordnung und den Wert, den diese Art von Auseinandersetzung für jemanden bedeutet (vor allen Dingen, wenn der vermeintlich unterlegene gewinnt).
Der Krieg ist dann eben die Einbeziehung weiterer ggf. unbeteiligter, durch Zusammenhalt oder tatsächliche gemeinsame Problematik. Hier wird, gerade in größeren Kriegen, auch vor dem höchsten Gut nicht halt gemacht: dem Leben.
Diese Konfrontation hat gar nichts mehr mit Argumentation zu tun sondern ist ein verzweifelter Schlag, um nicht unterzugehen oder eben die Angst, die man vor solchen, teils vermeintlichen, Untergängen.
Natürlich gibt es zwischen diesen Hauptpunkten Mischformen, Ausnahmen und Sonderformen. Diese sollten und müssen gesondert betrachtet werden.
Andersherum gesehen:
Jedes Problem hat einen bestimmten Schwerpunkt, wer diesen sehr gut bestimmen kann, kann auch eine Strategie dafür finden.
Den spirituellen Leuten, auch Tantrikern, unterstelle ich eine höhere Toleranz, mehr Verständnis und etwas reflektiertere Ansichten.
Deshalb denke ich, dass sie eher dazu neigen sollten, sich rationaleren Strategien zuzuwenden. Doch in Ausnahmefällen soll oder muss auch zu anderen Mitteln gegriffen werden.
Richtig gut beherrschen das die großen Meister der Kampfkünste. Die HABEN wenig Wut in sich und brauchen kaum andere Richtungen, als Meinungsaustausch zu nutzen (abgesehen von ihrer inneren Ruhe wissen sie aber auch um ihre natürliche Rangordnung).
Lieben Gruß,
Kal