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Sind Tantraseminare

*********vers Frau
2.637 Beiträge
Tantra ist für Körper und Seele
Ich bin von Beruf Tantramasseurin mit eigenem Tantra Studio (Healing-Tantra in Basel).
Die Klienten die kommen wollen zwar meistens nur eine wohltuende Tantramassage mit entspannender Intimmassage, aber wenn man im Vorgespräch ein paar Fragen stellt, so kommen dann ihre ganzen Probleme ans Licht. Um dabei dann als Gebender in seiner Mitte bleiben zu können bedarf es schon sehr viel Arbeit an sich selber und auch Beraterkurse oder Familienaufstellungen um die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten, sonst triggert das zu fest bei sich selber.

Auch ich biete als Kombi Tantramassage + Familienaufstellung an, falls jemand grad ein akutes Problem hat z.B. mit der Ehefrau, Job usw. und bereit ist an seinem Problem zu arbeiten (statt verdrängen). Da viele sich das aber nicht getrauen, kommen die meisten dann eben doch nur für eine sinnlich-erotische Tantra Massage. Und so hört man sich dann von meist männlichen Klienten eben bei jedem Termin die gleiche Leier an, weil sich nichts in ihrem Leben verändert. Schade, positive Veränderungen wären nämlich immer möglich...

Tantra ist deshalb eine ganzheitliche Geschichte und es ist wichtig, dass man auch als Gebender egal ob wie ich beruflich oder sonst im Privatbereich mit dem Partner auch an sich selber arbeitet. Jeder von uns hat Dinge in der Kindheit/Pubertät erlebt, die nicht so toll waren und in den Massagen kann einiges hochkommen. Die sind nicht immer nur hocherotisch und prickelnd...

Und so ist halt Tantra manchmal auch Prozessarbeit für den Einzelnen. Vor allem Frauen weinen oft in Kursen, weil ihnen was Altes wie z.B. Missbrauch hoch kommt. Männer lassen diese Gefühle weniger zu.
Ich selber war noch nie in einem Tantra Kurs wo auch Familienstellen praktiziert wurde, sondern es waren nur Gesprächsrunden, wo jeder über seine Probleme, wenn vorhanden, geredet hat und der Tantralehrer/in gab Tipps. Ich bin seit 15 Jahren in einer Familienaufstellungsgruppe wo jeden Monat gestellt wird. Habe ich ein Problem z.B. mit meinen Söhnen so stelle ich das, habe ich grad nichts im Argen, bin ich als Helferin mit in der Gruppe. Ist ne gute Sache, kann ich jedem empfehlen, sofern der Anbieter viel Erfahrung darin hat. Die Skeptiker werden jetzt natürlich wieder Aufschreien: Humbug, aber nach über 15 Jahren Erfahrung mit Familienstellen kann ich sagen: ja es hilft.

also TE, auch wenn ein Seminar "nur" Tantra Massagekurse anbietet, wo es um Körperarbeit geht, so kann auch dort immer was ausgelöst werden und es muss zu denen hingegangen werden um sie aufzufangen und hinterher besprochen werden, allenfalls eben auch in der Gruppe in der Feedbackrunde. Jeder der eine längere Tantraausbildung macht wird irgendwann mal ein bisschen emotional, kenne niemanden der noch nie Pipi in den Augen hatte...

Gruss, Tantra-Loverin
******age Mann
3.120 Beiträge
Tantra-Loverin
Wow, danke für diesen fundierten und für mich sehr interessanten Beitrag! Insbesondere dafür, dass Du die das Familienstellen hier als Lösung empfiehlt - auch wenn ich es selbst nur ansatzweise praktiziert habe, weiß ich um die Kraft, die darin steckt, da Familienstellen die Energien im Miteinander verändert.
****til Mann
674 Beiträge
Back to the roots!
Ich möchte mal zur zumindest ursprünglich von einigen missverstandenen Ausgangsfrage der TE zurückkommen, die etwas vereinfacht lautete, ob Tantra ein Auffangbecken für psychisch Labile etc. ist. Ob diese sich von Tantra angezogen fühlen, ist nicht das Gleiche, als ob alle, die Tantra praktizieren, einen Hau haben müssen.

Ich verfolge die Beiträge hier mit großem Interesse. Aber manchmal liest es sich so, als ob Tantra hauptsächlich dazu erfunden worden sei, um Probleme in der Psyche, der Erziehung und Fehlkonditionierung usw. lösen zu können.

Tantra ist eine spirituelle Lebenshaltung, die die Sexualität positiv mit einbezieht und ihr durch die Annahme, dass diese die stärkste menschliche Energiequelle ist, eine besondere Stellung einräumt. Tantra ist dagegen keine Religion, keine Wissenschaft, keine Philosophie und KEINE THERAPIEFORM. So zumindest habe ich die Erklärungen zu Tantra bisher verstanden. Tantra setzt also nicht voraus, dass irgendetwas mit einem nicht in Ordnung sein muss, um es zu praktizieren, im Gegenteil: In tantrischer Weise leben zu wollen, müsste demnach das geradezu natürlichste Bestreben eines Menschen sein, der sich selbst entwickeln und sich Gutes tun möchte.

Tantra kann mal also auch praktizieren, weil man es einfach gut findet, weil es mehr bietet, als das mit allen möglichen unnützen Beschränkungen versehene Spießer-Normaloleben, weil es einfach Spaß macht und geil ist, diese Freiheit leben zu dürfen.

Klar, auch ich habe, wie alle, aus meiner von allen möglichen Beschränkungen gekennzeichneten Vergangenheit meine Problemchen und Probleme, die als Ballastpäckchen zum Beispiel in so ein Tantra-Seminar mit einem hinein purzeln. Meine Motivation, über so ein Seminar Tantra zu praktizieren, ist aber doch die, mich zu verändern und weiterzuentwickeln, und nicht, diese Päckchen überall abzuladen. Es ist vielleicht das willkommene Ergebnis, nach und nach mal wieder eins von den Dingern loszuwerden, aber nicht das wirkliche Ziel. Ein Sportler trainiert doch auch nicht, um seine Schwäche loszuwerden, sondern um zu gewinnen.

Und wenn ich so denke, dann fühle ich mich irgendwie verdammt normal. Also, lasst uns mal tierisch menschlich tantrischen Spaß haben in diesem Joyclub! Und beim nächsten Tantra-Seminar hängt das Hinweisschild vor die Tür: „Wir (Probleme) müssen leider draußen bleiben.“

Namaste *hand5*
******age Mann
3.120 Beiträge
@MagStil
„Wir (Probleme) müssen leider draußen bleiben.“
Na, wenn das keine gute Ansage ist! *oh*
********2015 Frau
743 Beiträge
Probleme draussen
Nur leider machen die "Probleme" nicht, was Du gerne möchtest, sondern was für Dich dran ist *zwinker* .
M.a.W. wenn der Prozess angetriggert wird, dann läuft er ab. Sofern du dann Seminarleiter und Teams hast, die in der Lage sind, Dich kompetent aufzufangen, ist alles gut. Wenn nicht, dann machst Du am besten ganz schnell einen Termin beim Therapeuten Deines Vertrauens.
Das ist in meinen Augen das Kernproblem von vielen Tantraseminaren *traurig* und nicht, dass einige Menschen dort hingehen, weil sie sich Hilfe versprechen.
ich
Persönlich mag die Worte von MagStil und finde mich darin wieder.😊.Danke dafür.
*********vers Frau
2.637 Beiträge
MagStil, ja stimme Dir zu und auch ich gehe an Tantra Weiterbildungen um z. B. neue Massagegriffe zu lernen, aber... es kann trotzdem bei einer Tantrasession vorkommen, dass was Altes hochkommt und dann sind paar Tränchen einfach eine Seelendusche und nichts Schlimmes. Die wird dann nicht abgeklemmt (ist doch nicht schlimm!... reiss Dich mal zusammen), sondern es wird zugelassen. Es ist wie es ist.

Wer akute, grosse Probleme hat, sollte sicher nicht in ein Tantraseminar gehen mit der Absicht, die dort lösen zu wollen, dafür gibt es genug Therapeuten, egal ob Alternativtherapeuten oder normale Psychologen. Darauf wird bei Seminaranmeldung auch immer hingewiesen und bei Leuten wo sie glauben, dass sie mit dem Kursprogramm überfordert sein könnten, die weisen sie ab.
********2015 Frau
743 Beiträge
@*********vers da gebe ich Dir zu 100 % Recht.
Ein paar Tränchen sind wunderbar erleichternd und können auch einfach mal nur vor Glück fliessen *zwinker*.

Ich habe aber schon mehrfach einen Teilnehmer auf einem Massageseminar erlebt, der an Angststörungen und Panikattacken litt, die auch durch viele Jahre hindurch die Therapeuten nicht in den Griff bekamen. Dies war für die anderen Teilnehmer insofern schwierig, weil man nie wusste, ob er heute noch abreist und wegläuft, ob er die Massage mittendrin abbricht und nicht mehr kann etc.
In solchen Fällen beginne ich gar nicht erst eine Massage. Bzw genau deswegen mache ich allein keine Massageeinheiten.
Nicht weil es dieser Mensch nicht wert wäre, sondern weil ich dafür nich ausgebildet bin.
****til Mann
674 Beiträge
Ja, so ist das,
ich kann euch allen im Grunde völlig zustimmen und sehe mich da nicht im Widerspruch. Wo die Probleme sind, da sind sie, und natürlich sollte man sich der jeweils erforderlichen kompetenten Hilfe bedienen, um sie zu lösen. Dringend therapiebedürftige gehören wirklich nicht ins Tantra-Seminar. (Dieses bitte für das nachfolgend Geschriebene beachten.) Interessant übrigens, dass ich auf diesen Seminaren schon wiederholt, teils promovierte, medizinisch und psychotherapeutisch tätige Fachleute als TeilnehmerInnen kennenlernen durfte. Die wollen auch mal aussteigen. *zwinker*

Mit "Wir (Probleme) müssen leider draußen bleiben" meine ich nicht die Verdrängung von Schwierigkeiten, sondern sich mal bewusst auf eine andere Handlungsoption zu besinnen, also eben nicht zu sagen: "Ich habe jetzt die und die Probleme, die bringe ich mit ins Tantra-Seminar in der Hoffnung, hier die Lösung für alles Übel zu finden", sondern ganz im Gegenteil die Haltung einzunehmen: "Ich komme hier hin, weil sich hier für mich ganz neue Räume eröffnen können, ich will mich voller Zuversicht auf Unbekanntes und neue Erfahrungen einlassen und mir selbst ganz vertrauen, dass ich alles schaffen werde, so wie viele andere hier auch." Neugier auf Neues gegen Angst vor Neuem ersetzen: "Ich will mich hier zu etwas trauen, meine Grenzen fühlen und erweitern, ich will es einfach wahrnehmen, was mit mir passiert, und wenn etwas nicht funktioniert, hat es einfach einen Grund!"

Das kann man durchaus in dem Bewusstsein seiner persönlichen Probleme tun, und das wäre, im Gegensatz zu den oft pathogenen Sichtweisen (Wie werde ich meine Krankheit los?) mal der salutogenetische Ansatz (Wie kann ich meine gesunden Anteile stärken und dadurch die Kraft entwickeln, mich von meiner kranken Seite nicht beherrschen zu lassen?).

Und: Dafür, die Entscheidung zu treffen, ob jemand sich für ein Tantra-Seminar eignet, ist erst in zweiter Linie die Organisation bzw. Seminarleitung zuständig. Die erste Verantwortung liegt bei jedem/jeder selbst.

Wer sich dazu nicht im Stande fühlt, s. o.
********2015 Frau
743 Beiträge
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