Begegnungen auf einer anderen Ebene...
...geht es im Tantra nicht auch darum, dass man aus der Thematik ständig alles zu bewerten und verurteilen rauskommt?
...geht es im Tantra nicht darum das eigene Denken und Handeln insofern zu hinterfragen, dass man die ganzen aufgezwungenen gesellschaftlichen Zwänge hinter sich lässt und auf eine Ebene kommt, wo man sein Herz entscheiden lässt, statt vorgegebenen Mustern zu folgen?
Ich finde die häufigen Diskussionen darüber:
"Wie jemand zu sein hat, damit ich mich mit ihm auf tantrischer Ebene einlasse..."
"Unter welchen Umständen ich bereit bin mich für jemand anderen zu öffnen..."
"Was für mich absolut nicht geht..."
NICHT TANTRISCH...für mich gehen deratrige Exkurse zu 100% an dem vorbei, was tantrisches Leben ausmacht und ich frage mich dann immer, wie sich Menschen
-gerade hier in dieser Gruppe, wo es doch anders sein sollte- fühlen, wenn sie immer wieder lesen, dass sie auch hier nicht erwünscht sind, weil sie nicht der gesellschaftlichen Norm und das kleinkarierte Denken der Menschen passen.
Ich denke gerade dann, wenn es darum geht sich an einem Kuschelabend in einer Gruppe Nähe und Geborgenheit zu schenken, werden die Weichen für ein Zusammenkommen auf einer anderen Ebene gestellt werden abseits von dem, was wir im täglichen Leben ständig tun...nämlich aus Effektivitätsgründen sekundenschnell zu bewerten, ob uns jemand passt oder nicht...
Im tantrischen Rahmen sollte sich dieses Fenster weiten und ich sollte in der Lage sein aus diesem Muster auszubrechen und mir die Zeit nehmen zu spüren, ob ich einem unbekannten Menschen an einem Kuschelabend nahe sein möchte.
Für mich spielen da die körperlichen Aspekte (dünn/dick , kratzig/weich , männlich/weiblich usw...) keine Rolle. Ich sehe einen Menschen liebevoll in die Augen und schaue was zu mir zurückkommt, fühle ich mich davon berührt, ist dieser Mensch der richtige Kuschelpartner für mich, fühle ich mich nicht berührt wird es keinen innigen Kontakt geben ABER es wird auch keine offensichtliche Ablehnung geben, denn ich gehe davon aus, dass dieses Empfinden dann auf beiden Seiten besteht und man sich automatisch an andere Partner wendet.
Ich WÜNSCHE mir aufrichtig, dass die Menschen denen ich begegne ähnlich ticken und in der Lage sind zu reflektieren, dass es gerade im Tantra darum geht die typischen, eigenen Denkmuster zu hinterfragen und aus dem ständigen be- und verurteilen von Menschen bewusst ausbrechen um dadurch völlig neue Begegnungen wahr werden zu lassen.
Ich WÜNSCHE mir ebenfalls, dass unsere Tantratreffen von Menschen gefüllt werden, die an der Vielfalt und der Andersartigkeit von Menschen Freude haben und darin eine Chance erkennen sich selbst neu zu erfahren.
Ein Mensch ist schön, wenn er von Innen nach Außen strahlt, unabhängig davon, ob er männlich oder weiblich ist, dünn oder dick, artig oder nach gesellschaftlicher Norm abartig...es zählt doch das, was ich spüre, wenn ich jemandem tief in die Augen sehe und schon wird aus einer vermeintlich unschönen Hülle eine wundervoller Tempel.
Namasté purplerain69 (w)