Wer ist denn überhauptfortgeschritten?
Wer seinen Tantra-Meister absolviert hat?
Wer mindestens 5 Jahre klassisches Tantra im Tibet bei alten Meistern studiert hat?
Wer mindestens 3 Jahrestrainings bei verschiedenen Veranstaltern absolviert hat?
Wer einen Tantra-Massage-Profikurs absolviert hat? (Oh, äh, ich vergaß, das ist ja gar kein Tantra)
Wer nach seinem ersten Anfänger-Workshop einen Fortgeschrittenen-Workshop gemacht hat?
Wer sich bei einem Tantra-Workshop gleich beim ersten Tanz nackt auszieht, um den anderen Teilnehmern zu zeigen, dass er sich schon auskennt?
Wer professioneller Anbieter von Persönlichkeitsentwicklungsseminaren ist und dabei tantrisch-philosophisches Gedankengut benutzt?
Wenn man es nicht der sehr subjektiven, persönlichen Selbsteinschätzung überlassen möchte, die vermutlich zu streitigen Auseinandersetzungen zwischen den Fortgeschrittenen jeder Couleur führen könnte, gibt es wohl kaum einen objektiv formulierbaren Maßstab für das, was die die Eigenschaft Fortgeschritten definieren kann. Fasst man ihn zu weit, ist der bisherigen Verwirrung kaum abgeholfen, fasst man ihn zu eng (Wo beginnt Tantra, wo hört es auf, was ist das "wahre" Tantra?), dürfte hier kaum noch jemand mitreden.
Und was hilft hier die Insider-Diskussion unter wenigen Fortgeschrittenen, wie soll die Idee Tantra dann unter die breite Masse Neugieriger und Unwissender hinausgetragen werden? Und wenn Anfänger an die Experten eine interessierte Frage oder eine einem fehlenden Verständnis entspringende Meinung haben, müssen diese sich im Fortgeschrittenen Forum zurückhalten?
Wäre es auf einer Plattform wie dieser nicht sinnvoller, bedarfsweise ein Thema zu formulieren mit dem Hinweis, dass nur Experten, die selbst unmittelbare Kenntnisse hierüber verfügen, darauf eingehen sollten? Das wäre im Zweifel von der Moderation zu überwachen.
Ich selbst rechne mich auch nach einigen Seminaren mit sehr viel spiritueller und menschlicher Tiefe immer noch zu den Anfängern und würde mich in einem Fortgeschrittenen-Forum oder -Thread nicht gut aufgehoben fühlen; im hiesigen Forum diskutiere ich darum auch nicht mit. Von den tantrischen Schriften weiß ich nahezu gar nichts. Ist das bei allen, die sich als fortgeschritten sehen, denn der Fall?
Und was die Unterscheidung zwischen Tantra und Tantra-Massage angeht, würde ich letztere als ein neuzeitlicher Werkzeug des Tantra sehen, welchem durchaus tantrische Denk- und Sichtweise zugrunde liegt. Dass man ein Werkzeug auch zweckentfremden kann (zum Beispiel als reine Sexmassage), und auch ein Begriff wie Tantra für fernöstlich gefärbte Gruppensexveranstaltungen herhalten kann, muss wohl in einer freien Gesellschaft einfach hingenommen werden. Es steht doch jedem erwachsenen Menschen frei, sich zu informieren und für sich den richtigen Weg zu wählen. Und hier liegt das Potential aller Wissenden und Fortgeschrittenen, diesen Menschen bei Information und Aufklärung die geeignete Unterstützung zu geben. So können auch gleich Missverständnisse ausgeräumt werden. Das geht meiner Erachtens nur in einer ungespaltenen Gruppe, die jede/n Interessierte/n erreicht. Die sich daraus ergebenen Chancen sehe ich als wesentlich umfangreicher an, als die möglichen Nachteile. Wie ist das mit dem: "Ich hole Dicht dort ab, wo Du stehst?"
Übrigens suche ich außerhalb des Joyclubs vergeblich eine Tantra-Plattform im Internet, wo auf so breiter Basis ein derart reger Austausch stattfindet.
Getrennte Gruppen? Für mich ein klares Nein!