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Lebensart Tantra
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Was bedeutet Tantra für mich?

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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
Was bedeutet Tantra für mich?
Tantra, das unbekannte Phänomen? Doch was bedeutet es -- esoterische Spinnerei, spirituelle Träumerei oder doch eine Hilfe im konkreten Alltag?

Tantra ist Massage und stimuliert sexuell! So oder ähnlich stellen sich viele Deutsche Tantra vor. Doch stimmt das? NEIN, eindeutig nicht. JA, Tantra ist auch Massage, und JA, Tantra hat unbestritten auch eine sexuelle Komponente. Und doch ist Tantra mehr, ein Fluß, der wie das Leben in ständiger Bewegung ist, eine Erkenntnis, die sich langsam entwickelt, eine Emotion in permanenter Wandlung. Tantra ist gelebte Entschleunigung und ein Bei-Mir-Ankommen, eine mich umhüllende innere Ruhe und Gelassenheit, die ich mir jeden Tag neu erschaffe...

Tantra -- eine Reise in mein ICH

Wie lebe ich Tantra? Auch mit Events, bei denen ich mich gemeinsam mit anderen Menschen fallen lasse, massiere, eintauche in die Ruhe und Gelassenheit des Momentes. Bei denen ich den Alltag abstreife und im Hier und Jetzt ankomme, bei mir und meinem ganz eigenen Inneren.

Das sind Tantra Highlights, die ich mit der der Frau, mit der ich in einer Beziehung lebe, genieße.

Doch Tantra leben ist für mich mehr. Es bedeutet für mich, die innere Ruhe und Gelassenheit jeden Tag als ein Geschenk anzunehmen, das ich mir selber ausbreite und für mich annehme. Es bedeutet, im Alltag des Lebens achtsam mit mir selber und Anderen umzugehen, mich behutsam wahrzunehmen und auch auf die Signale meines Körpers und meiner Seele zu hören.

Es bedeutet auch, früher gewohnte Rituale zu durchbrechen, nicht ständigt erreichbar zu sein, Zeit für mich zu haben und mich ernst zu nehmen.

Ein gesunder Egoismus ist gesundheitsfördernd.

Nicht alles, was der Mainstream hervor bringt, ist für mich gut!

Tantra bedeutet für mich, mich selber zu achten und meinen Weg im Leben zu gehen. Es bedeutet, in Begegnungen ohne Erwartungen zu gehen und dadurch offener und geistig flexibler zu sein.

Und wie konkret?

Wie beginnt mein Tag? Mit einem langsamen Ankommen im Wach-Sein. Mit einem mich selber Wahrnehmen in der Phase des Erwachens. Mit einem Wippen der Zehen und dem liebevollen Beobachten meines Atems. Mit einem Recken und Strecken im Bett und einem mich selber Begrüßen.

Es folgen einige Yoga-Übungen am offenen Fenster, bei denen ich bei mir selber ankomme. Guten Morgen, was bringt der Tag denn heute an Schönem, Interessantem und Spannenden? Positiv denken und gelassen in den Tag starten, in Ruhe frühstücken. Erst danach die News auf dem Smartphone beachten, das hat Zeit.

Im Laufe des Tages immer wieder mal Pausen einlegen, in denen ich nur bei mir bin. Kurze Entspannungsübungen in den Alltag einbauen, in denen ich aus der Realtät abtauche und mich emotional erhole.

Kurze Wege zu Fuss ablaufen, ein Auto habe ich nicht, das brauche ich in Berlin auch nicht.

Meditative Pausen einlegen, macht sich in öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut.

Kuscheln, Streicheln, gegenseitige zärtliche körperliche Berührungen mit der Frau erleben, die mit mir durch die Weiten des Lebens zieht. Tantrischer Sex ist achtsam und behutsam, hoch emotional und kann trotzdem auch wild und hart sein, so, wie es beide Partner wollen.

Am Abend entspannen, das kann auch mal ein Durchzappen im TV sein, ein einfach nur Dösen, ein Buch oder bei Musik entspannen....

Tantra und Polyamorie

Ja, das ist ein weites Feld. Doch einige Berührungspunkte gibt es durchaus. Der Mainstream sieht weder Tantra noch Polyamorie vor. Wer also tantrisch oder polyamor lebt, stellt sich bewusst außerhalb des Mainstreams, begibt sich in die Rolle eines Außenseiters und fühlt sich sogar noch wohl dabei.

Gelebte Polyamorie bedeutet Achtsamkeit, Offenheit, Respekt, Toleranz und Behutsamkeit, also Eigenschaften, die auch ein tantrisch Lebender in seinem Alltag pflegt. Und was gibt es Schöneres, als in seinem Leben diese Eigenschaften mit anderen Menschen zu teilen und gemeinsam auszuleben.

Für mich bilden Tantra und Polyamorie eine organische Einheit. Sie bedeuten Freiheit im Geist, mich nicht in meinem, auch sexuellen, Leben einengen zu lassen. Sie bedeuten eine Lebensweise, die sich aus meinen ureigenen Bedürfnissen speist und in der ich im Mittelpunkt stehe, ohne egozentrisch zu sein.

Tantra und Polyamorie erlauben es mir, ohne innere Einengungen frei und offen zu leben.

Tantra bedeutet für mich eine Öffnung zu meinen inneren Quellen der Erkenntnis und die Freiheit, mich umfänglich anzunehmen, so wie ich bin.

Tantra ist eben mehr als nur Massage und sexuelle Exstase. Tantra leben bedeutet einen inneren Frieden mit mir genießen, den ich mir jeden Tag neu erschaffe. Es bedeutet für mich eine aus mir selber kommende Gelassenheit, die mich in meinen Handlungen und Emotionen ruhig begleitet.

Und insofern ist Tantra eine spirituelle Reise, die ich jeden Tag am Morgen neu beginne und die mir neue interessante Erlebnisse und Begegnungen bringt.

Und Polyamorie bereichert mein Leben durch achtsame Begegnungen, in die ich ohne Erwartungen, aber mit Neu-Gier gehe.

In diesem Sinne, habt einen schönen Tag.
********yern Mann
320 Beiträge
Tantra für mich
hmm, ich kann das gar nicht so ausführlich beschreiben, weil es einfach alles und jeden bereich betrifft. ich bin von vier jahren mehr oder weniger zufällig das erstemal mit tantra in berührung gekommen, oder durch tantra in berührung zu mir, je nachdem, wie man das sehen man.
und seitdem tauche ich immer ein klein wenig tiefer ein und fühle mich bereichert, erfüllter, klarer, wohler.
Tantra... der Weg
Tantra ist für mich erstmal ein sehr spiritueller Weg, der mich wieder in Kontakt bringt mit meinen ursprünglichen schöpferischen Energien...denn nichts anderes ist Sexualität.
Tantra befreit mich von alten alten Mustern... klerikaler Fremdbestimmung, aufgesetzter Moral, Entwertung der Lust und Lebensfreude.

Tantra zu teilen... beginnt mit einer Ahnung von ONEness... der Erinnerung, dass wir alle miteinander zutiefst als Menschheit verbunden sind.
Je tiefer wir uns uneingeschränkt auf diese Erfahrung einlassen, umso mehr verlassen uns Ängste, Eifersucht, Konkurrenzdenken, Leistungsdruck und andere negative Gefühle, die wir erfahren oder gelernt haben.
Sexualität, Lust, Zärtlichkeit...sind die Türöffner für eine weitaus tiefere Begegnung mit uns selbst und anderen... Tantra-Massagen oder Workshops sind solche Türen *top*

Wir Menschen suchen intuitiv die Nähe, Geborgenheit, Hingabe und Vertrauen, um uns wieder an unsere eigenen ursprünglichen Quellen zu erinnern. Wenn wir unsere Lust als schöpferische Qualität wieder befreien, macht es nicht nur unsere Körper frei... sondern löst unsere Widerstände auf, die Trennung manifestieren.
Trennung von unseren eigenen Gefühlen und tiefsten Sehnsüchten, Trennung vom DU... Feindbilder, Ablehnung..Ausgrenzung... Tantra ist für mich ein höchst effiktiver Weg zu innerem und äußerem Frieden.
In Frieden sein mit dem Leben an sich... dem Verstehen, dass wir niemals getrennt sind und jede tantrische Begegnung uns mit uns selbst und dem Gegenüber wieder in tiefen Kontakt bringt *knuddel2*
Namaste...ich ehre das Göttliche in Dir ...wir sind Eins *top*
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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
@body_wisdom
das sehe ich auch so.... eine spirituelle Reise ohne Erwartungen, offen und, das Sprengen von ketten und Konventionen, das Spüren der eigenen, immensen Energien.... Tantra ist vielfältig in seiner Ausdrucksweise und bedeutet einfach auch treiben lassen und offen für neue Erlebnisse und Begegnungen sein....
Ich wünsche Dir noch eine schönen Sonntag

Namastè
****i61 Frau
89 Beiträge
Tantra
Tantra bedeutet für mich eine bereicherung in meinem Leben, ich würde es nie aufgeben für einen Mann leider ist es auch so das mann keine beziehung haben kann. Ich finde es schön den Menschen was zu geben zu und sehe wie sie es geniessen , das ich ihnen was geben kann wo Sie kurz vom Stress weg holt und alles vergessen. Es gibt mir selber kraft energie hab ich genug energie das ich was verschenken kann. Es ist mir schon passiert wenn ich jemand 2Std massiert habe das es mir so gut ging als ich sah das er zufrieden gegangen ist. Das ich es allen Zeigen wollte als ich danach Tanzen ging. Ich denke das Tantra Massagen was wäre für Paare das Sex leben aufzufrischen , mann sollte versuchen die Menschen dazu zu bringen mehr offen sind und zu einer Massage zu gehen mit Ihrem Partner das die Lust wieder geweckt wird. Tantra hat mir gezeigt das alle Menschen was schönes haben ob Sie dick oder dünn sind gescheid oder nicht so inteligend mann sollte den Mensch so anehmen wie Sie sind. Wo mir auch nicht immer leicht fällt im Privat leben aber in der Tantra massagen ist es was anderes.
Namaste
*****uja Frau
2.464 Beiträge
Wenn ich das immer mal wieder hier so lese.... taucht für mich der Eindruck auf, dass Yoga und Tantra irgendwie Vieles gemeinsam haben. Ist das Eine Teilmenge des Anderen? Oder wie kommt die Überschneidung?
Ganz "naiv" ausgedrückt kommt es mir momentan so vor, als sei Yoga "sowas wie Tantra, nur ohne Sex, und stattdessen etwas mehr Betonung 'gymnastischer Übungen zur Körpersensibilisierung'" *g*
Kann man das so sagen? oder ist das doch zu vereinfacht?
Ich besuche seit etlichen Jahren einen Yogakurs - und völlig unabhängig davon bin hier über den JC mit Tantramassage in Kontakt gekommen, und so in dieser Gruppe gelandet, wo ich immer wieder gern mitlese.
Daher mein nur rudimentäres Wissen....
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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
@maracuja
es stimmt, was die Sensibilisierung betrifft. Nur Yoga ist doch noch etwas anderes, Yoga ist auch mehr als nur die Asanas genannten "Gymnastischen Übungen". Yoga ist tiefe Meditation, ein sich selber Wahrnehmen, ein in sich spüren, und das während der Asanas. Ich halte manche Übungen mehrere Minuten und bin dabei beim meditieren. Und -- Yoga kann ich allein durchführen....
Tantra ist mehr das Aufeinander eingehen, der achtsame Umgang miteinander .... das gemeinsame fließen lassen von Energien.... mit einem anderen Menschen

Im Übrigen kenne ich auch einige Tantriker, die polyamor leben, weil es auch hier Schnittmengen gibt

einen schönen Abend noch .... der yogafan
******Moi Mann
504 Beiträge
Das habe ich z.B. ganz anders gelernt
Tantra ist mehr das Aufeinander eingehen, der achtsame Umgang miteinander .... das gemeinsame fließen lassen von Energien.... mit einem anderen Menschen

In meiner Tantraschule hieß das ganz anders.
Die erste Übung ist es, allein von einsam zu unterscheiden und die Reise ins Innere selbst zu machen. Die Stille aushalten und sich spüren. Ohne andere Finger und Hände und Bodies. Ganz allein.
Der achtsame Umgang mit Dir selbst befähigt erst dazu, auch achtsam mit Anderen zu sein.

Und ja, polyamor muß ich als Tantriker natürlich auch sein. Es heißt ja so schön: "Du kannst nur geben, was Du hast." Um Liebe zu geben, sollte ich mich tunlichst selbst lieben. Und schwupp, bin ich polyamor.
Dann hat sich das aber auch schon mit dem poly-Dingsbums. Um in tantrischen Austausch zu gehen brauche ich keine polyamore Beziehung zu mehreren Menschen. Liebe kann auch anders überspringen.

Meine Sicht so.
Grüße
CCM
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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
@CaCestMoi
um Missverständnissen vorzubeugen, ich muss nicht polyamor leben, um Tantriker zu sein....
nur Offenheit, Ehrlichkeit, Achtsamkeit, Behutsamkeit und ein respektvoller Umgang aller Beteiligten miteinander ist bei Polyamorie wie auch bei bei Tantra wichtig....

Und *ja*, du hast Recht, auch Tantra kann ein Allein-Sein mit sich selber bedeuten, und das ist ja das Schöne daran, DAS EINE TANTRA gibt es nicht, die Ausdrucksformen sind vielfältig und jeder definiert und lebt Tantra für sich anders ....

Ich wünsche Dir eine angenehmen Woche

Namaste yogafan
******age Mann
3.117 Beiträge
Tantra ist für mich ...
... zunächst einmal ein achtsamer Umgang mit mir selbst, meiner Lust, meinen Grenzen und dann erst der achtsame Umgang mit meiner Partnerin, ihrer Lust und ihren Grenzen, ein Spiel aus gegenseitigem Verwöhnen und Hingabe, immer ganz im Hier und Jetzt mit ganz inniger Verbindung.

Na ja, soviel zur Theorie, mal schauen, wann sich die passende Partnerin dazu findet, die dies dann auch über die Zeit leben kann und nicht nur im ersten Moment, dabei braucht es ja nur immer wieder den Moment.
******aer Mann
2.435 Beiträge
Also mit einer Freundin zusammen sind wir mal auf folgende Aussage gekommen:
westliches Tantra ist moderne, westliche Spiritualität mit indischen Wurzeln, die Sexualität integriert.
@Maracuja
Tantra ist selbstverständlich in erster Linie ein yogischer Weg.

"Tantra Yoga - was ist das eigentlich?
In westlichen Ländern stellt man sich unter dem Begriff Tantra oftmals fernöstliche Sexpraktiken vor. Tantra ist aber auch eine Richtung im Yoga. Genauer gesagt im Kundalini Yoga. Wir klären die Unterschiede auf.
Fernöstliche Lehren haben oft etwas exotisch anziehendes und machen neugierig. Immerhin sind die mit den Lehren verbundenen Geschichten und Figuren so anders, als die unserer Kultutren. Wer sich also damit beschäftigt, wird auch schnell auf Tantra stoßen. Weit verbreitet ist das Hören-Sagen über das Kamasutra, welches oft in einem Atemzug mit Tantra genannt wird. Tantra ist allerdings weit mehr, als das was wir im Westen hauptsächlich darunter kennen. Tantra ist eine religionsübergreifende sprirituelle Bewegung, die das Universum als ein Zusammenspiel aus Bewußtsein und Energie betrachtet. Es ist eine Praktik, die hilft hinter die Grenzen des physischen zu gehen und sich somit aus den Fesseln unserer Limitationen zu befreien. Ja, es ist unter Anderem auch körperlich, aber nur um das Wesen in höhere Dimensionen zu befördern. Dazu wird jede Energie genutzt – auch sexuelle Energie, die als eine sehr starke Kraft gilt.

“Those who have failed to achieve an orgasmic state of existence will associate an ecstatic state with sexuality because that’s probably the highest level of experience they have known.”

Sadguru Jaggi Vasudev

Und es bedeutet auch die Fähigkeit, diese Energien zu nutzen. Die Praxis ist eine kraftvolle Kombination von Asanas, Mantras, Mudras Chakras und Bandhas, die hilft das tägliche Leben mit mehr Stärke, Klarheit und Glückseligkeit zu führen. Über allem steht das Ziel die Kundalini zu erwecken.

Das Wort Tantra kommt auf dem Sanskrit und bedeutet übersetzt „Gewebe, Zusammenhang“ und wird als das Verweben unserer individuellen Energie mit der universellen Energie interpretiert.

Die Geschichte des Tantra Yoga
Die Wurzeln des Tantra liegen im Hinduismus und Buddhismus. Diese Strömung hat ihren Schwerpunkt allerdings eher im praktischen Erleben, denn im philosophieren und rezitieren heiliger Schriften. Dennoch stimmt die Weltanschauung mit der orthodoxen Indischen in groben Zügen überein, z.B. die Idee der Seelenwanderung oder auch der Glaube an etwas Höheres, Absolutes. Die Anfänge lassen sich auf das zweite Jahrhundert datieren, die volle Ausprägung wird eher im 8 Jahrhundert angesiedelt.

Die Geschichte, die die tantrische Weltanschauung bebildert, ist die Shiva-Shakti-Philosophie, sie beschreibt die Polarität des Universums. Die Verschmelzung der Kundalini Kraft mit dem Höchsten, Absoluten stellt den Kern dieser Philosophie dar.
Shiva, das männliche Prinzip und Symbol für Bewusstsein gilt als passiv und Shakti, das weibliche Prinzip und Symbol für Energie gilt als aktiv.
Sie wird auch mit der Kundalini Kraft gleichgesetzt, die durch die verschiedenen Praktiken erweckt werden kann und durch die Chakras aufsteigen soll, um sich im obersten Chakra mit dem Absoluten zu verbinden. Diese Verschmelzung, die das im Westen bekannte rote Tantra sehr wörtlich nimmt, symbolisiert im weißen Tantra die Verschmelzung von männlichen und weiblichen Energien."
Text von Katharina Maurer

Und, mein erster Reflex war mal wieder *ggg* : wenn ich heute nur noch einmal Jemanden sagen oder schreiben höre "Tantra hab ich schon gemacht" und er/sie damit Tantramassaen bekommen zu haben meint, raste ich aus.
Tantra hat nüscht und nirgends etwas mit Massagen zu tun.
• siehe auch z.B.die eindeutige Formulierung dazu auf der Tantramassage-Verband-Seite -
Das ist eine ganz neuzeitliche, und mit allem Respekt, sehr freie Erfindung von z.B. Andreas Andro Rothe damals vor ein paar Jahrzehntchen. Gedacht als Möglichkeit Menschen ein bissal einen Geschmack an diesem großen, exotischen Ding zu vermitteln, aber durchaus auch ganz profan, um eine Geldeinnahmequelle für seine Gemeinschaft zu erschließen.
Wer eine Tantramassage bekommen hat, hat ganz und gar nicht Tantra gemacht oder kennen gelernt.
Er hat vielleicht mal ne Ahnung von etwas bekommen.
Und ja, natürlich kann das ein Anfang sein einen tantrischen Weg zu gehen, zu praktizieren.
Aber nur dann, wenn die Tantramasseur/innen auch Wissen und Hintergrund vermitteln (und nicht nur nett streicheln mit Happy End).
Um das Größere vermitteln zu können, muss man das aber verinnerlicht haben und leben.
Tag für Tag.

bei Manchen ist dies "ich kenn/kann Tantra" gern mal so ähnlich wie "ich hab heut n Stück Brot gegessen und n Schluck Wein getrunken, ich habe also meiner Gemeinde das Abendmahl gegeben"
*****uja Frau
2.464 Beiträge
Danke dir, Natalie, für diese Ausführungen! *knicks*
*******iva Mann
406 Beiträge
"Mein" Tantra
Vielen Dank, Yogafan, für den erneut guten Einstiegsbeitrag.

Und vielen Dank an alle, die den Zusammenhang von Tantra und Yoga erklärt haben. (Dann brauche ich es schon nicht mehr zu tun! *grins*)

Meine Ideen zu Tantra und Polyamorie:
Für mich sind das zwei natürliche Geschwister. Selbstverständlich kann man Tantra auch nur mit einem Partner (aus)leben, aber für mich ist es nicht stimmig. Als tantrischer Shiva ist (u.a.!) meine tantrische Aufgabe, das Weibliche (also Shakti) zu verehren - und da jede Frau eine Manifestation von Shakti ist, ist es für mich natürlich, auch diese unterschiedlichen Aspekte von Shakti zu verehren. Ich würde mich beschnitten vorkommen, wenn ich mich da nur mit einer Frau einschränken würde.

Was ist Tantra für mich?
Erst einmal ein spiritueller Weg - und dann ein spiritueller Weg! Und nach einer langen Zeit kommen dann auch die anderen Aspekte!
Heißt für mich: Tantra ist vor allem Praxis.
"Mein" Tantra besteht aus:
• täglichem Pranayama
• täglicher Meditation
• möglichst oft Yoga (in der Regel leider nur max. 1x in der Woch *snief*)
• meinen Körper (den Tempel meiner Seele) pflegen
• im anderen das Göttliche erkennen (was mir immer noch nicht ganz leicht fällt!)
und
• Magiearbeit!
Gerade diese Magiearbeit ist (neben der Sexualität) der große Unterschied zwischen Nur-Yoga und Tantra.

Bzgl. Tantra und Sexualität wird für mich das Energetische in der sexuell-erotischen Verbindung immer wichtiger: Sich einfach mit der Shakti in (Körper)Kontakt gehen und spüren, wie die Energie fließt. Diesen feinstofflichen Symptomen möchte ich immer mehr Raum in meinen Begegnungen mit Frauen geben.

Namastē und alles Liebe

Klaus
@Burmishiva
darf ich Dich um etwas bitten?
grade weil Du ja offensichtlich tiefer in der Materie bist -
Magst Du vielleicht mit mir und hoffentlich bald Vielen aufhören Frauen Shakti und Männer Shiva zu nennen?
Das ist einfach so was von schlecht übernommen.
Beides sind Energie-Urprinzipien, die ein Jeder und eine Jede verkörpert.

Yogi und Yogini?
Daka und Dakini?
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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
Ich hab es nie so genannt,ist völlig okay für mich
******Moi Mann
504 Beiträge
tiefgründiger Einwurf
Danke @********2017,

das ist ein sehr tiefgründiger Einwurf, der genau auf das Thema des ganzen Thread abhebt.

Auch wenn allgemeinhin mit Shiva der Mann und mit Shakti die Frau gemeint sind - z.B. in dem Bild und der Geschichte von Shiva, Parvati, Ganesha - so greift dieses Verständnis im tantrischen Sinne natürlich viel zu kurz.

Die gesamten Aspekte, die unter "Shiva" und unter "Shakti" verstanden werden, sind in jedem Menschen versammelt. Jeder Shiva hat auch seine Shakti-Anteile, jede Shakti hat ihre Shiva-Anteile. Jeweils so in der Art von 50% + 1 Aktie, je nachdem, wie dein Body vor dem Spiegel aussieht.

Und das ist gerade das Spannende am tantrischen Umgang von tantrainteressierten Menschen: die Verehrung von Shiva und Shakti in jedem (!) Gegenüber. Unabhängig von Alter, Aussehen, Geschlecht, Gebrechen, usw.
Gleichgeschlechtliche Verehrungsrituale sind jedem nur ans Herz zu legen, der sich tantrisch tummeln will. Dann würde vielleicht auch die Welt bisschen friedvoller. Wobei so ein Verehrungsritual noch nix mit poly-Dingsbums zu tun hat.

Schöne Begegnungen in diesem Sinne und Namaste
CCM
*******iva Mann
406 Beiträge
@Natalie_2017 @CCM
Liebe Natalie, vielen Dank für Deinen Beitrag. *g*
Ich habe mir schon überlegt, ob ich mit der Antwort darauf einen neuen Thread aufmache, doch die Antwort passt nach wie vor gut zum Thema "Was bedeutet Tantra für mich?".

Ich gebe Dir natürlich recht, dass die Begriffe "Shiva" und "Shakti" für Männer und Frauen die ursprüngliche Bedeutungen von kosmischem Bewusstsein und kosmischer Energie nicht gerecht werden. Aber "Shiva" und "Shakti" sind ja noch mehr, nämlich die Bezeichnung von Gottheiten - und da bei einem tantrischen Ritual genau der eine (oder eben der andere) Aspekt verehrt wird und der Partner/die Partnerin als Manifestation dieses Gottwesens angesehen wird, habe ich kein Problem mit der Simplifizierung dieser Begriffe als Begriffe für Männer und Frauen. Für mich ist das schon der Anfang, im Menschen das Göttliche zu sehen und somit zu verehren.

Es ist trotzdem ein guter Anlass, mal über diese Begriffe nachzudenken und vielleicht stattdessen Yogis und Yoginis zu nutzen. (Diese Begriffe sind zwar auch für Tantriker/Tantrikerinnen richtig, aber hier denken trotzdem wohl die meisten an Praktizierende von Yoga als körperliche Übungen, um den physischen und feinstofflichen Körper zu trainieren bzw. zu stärken.)
Dakas und Dakinis passt für mich nicht.

Danke, lieber CCM, für Deine Anregung, auch mal in die gleichgeschlechtliche Verehrung zu gehen. Ich hatte schon ein Verehrungsritual mit einem Mann - und diese spannende Erfahrung möchte ich nicht missen. *g*
Solche Erfahrungen kann ich auch gut als tantrische Tabubrüche ansehen, durch die ich mir leichter tue, mein tantrisches Bewusstsein in der Form des "Alles ist göttlich" zu erweitern.

Ich verstehe aber nicht den Zusammenhang, warum Du im letzten Satz den negativ behafteten Begriff "Poly-Dingsbums" verwendest.
Auch wenn ich Berührungspunkte zwischen Tantra und Polyamorie sehe, sind beide doch grundverschieden. Bei Polyamorie geht es um den Aufbau von liebenden Mehrfachbeziehungen, bei Tantra werden (u.a.!) sinnliche oder sexuelle Praktiken genutzt, die ich eher als Verehrungspraktiken ansehen würde, auch wenn damit Liebe (in dem Fall zum Göttlichen) ausgedrückt wird.

Namasté

Klaus
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****fan
2.280 Beiträge
Themenersteller 
Als TE....
freue ich mich, hier eine so angeregte und lebendige Diskussion angestoßen zu haben, dabei wollte ich nur mal schreiben und darlegen, wie ich Tantra in meinem Alltag lebe...
Danke an alle, die sich hier geäußert haben...

Namaste yogafan
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