Absichtslosigkeit und Tantra
(Kleiner Auszug aus meinem demnächst folgenden Statement zu Tantra)Mit dem Thema Tantra und Sex und Absichtslosigkeit hatte ich mich tiefgründig auseinandergesetzt. Einige Tantriker hatte ich als fanatische Verfechter absichtslosen Tantras, das ohne Erwartung praktiziert wird und keine sexuellen Ziele in sich birgt, erlebt.
Das Wort Absicht: der Wille, etwas zu realisieren, der Grund für eine Handlung
Synonyme: Vorhaben, Intention, Plan, Ziel, Beweggrund, Motiv.
Das bedeutet, dass Absichtslosigkeit gleichzusetzen ist mit Willenlosigkeit, Planlosigkeit,-Ziellosigkeit.
Erwartungsfrei kann ich nicht mit Absichtslosigkeit gleichsetzen. Aber genau das wird von vielen Tantrikern immer wieder propagiert und/oder vorgegeben. Es findet eine Vermischung/Gleichsetzung von Absicht und Erwartung statt.
Es ist doch eine Absicht, den Empfangenden sanft zu berühren, aufeinander ein zu gehen, zu er-spüren, wie es der Empfangenden geht und ihn zu er-fühlen.
Für mich geht es u.a. um fließen lassen und einfach er-spüren, was beiden gut tut und das in gelassener Geduld. Was für mich Tantra so besonders macht, ist Geduld und immer wieder Geduld. Ja, es ist eine Frage des Sichzeitnehmens für den anderen, des Sicheinlassens auf den anderen, des Sichselbstfallenlassens. Stille, Meditationen, gleichmäßige, sanfte Berührungen immer und immer wieder können Unglaubliches, Ekstatisches, Wundervolles be-wirken.
Erwartungsfrei, das kann ich so annehmen, denn ich gehe in tantrische Begegnungen ohne eine Erwartung auf irgendetwas, ich lasse einfach fließen und kommen, was auch immer.
Warum stehen viele Menschen nicht zu ihrer Lust, die bei sinnlichen Berührungen, Ritualen, Massagen entsteht? Ob es dann irgendwann im geschützten Rahmen zur sexuellen Vereinigung kommt, entscheiden letztendlich beide für sich.
Ich gehe ohne Erwartung in eine tantrische Begegnung, aber nicht ohne Absicht.
Was habt ihr dazu für Sicht-weisen?