Tantrische Wege
In der weiteren Verfeinerung meiner Ausführungen zu Tantra kann ich im Moment nicht umhin, dieses Zitat hier kund zu tun:… Auf tantrischen Wegen ….“ entdecken wir von der spirituellen Suche faszinierte Menschen, die danach trachten, sich von Begierden und Leidenschaften zu befreien, und versuchen, deren Einfluss auf ihr Alltagsleben zu reduzieren. Man nennt sie weise oder auf dem „Weg zur Weisheit“. Mit Stolz berufen sie sich auf eine spirituelle Schule. Beobachtet man sie, stellt man zuweilen fest, dass mit der Sittenstrenge Anzeichen von Dürre des Herzens und des Körpers einhergehen, ein gewisser Mangel an Spontaneität. Ein Heiligenschein der Angst vor der Frau umhüllt ihr Wesen. Es scheint, sie sind zu starken Spannungen unterworfen, denn ihre Tugend wirkt ein bisschen künstlich. Ihre Toleranz kennt Grenzen, oft sind sie eine Spur fanatisch, und alles deutet darauf hin, dass sie leicht aus dem Gleichgewicht geraten können. Eine hübsche Versuchung würde reichen, um sie auf die neurotische Suche nach dem Vergnügen umschwenken zu lassen, die sie bei den anderen verurteilen.“
(Zitat aus: Odier, Daniel. Das tantrische Erwachen )