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Wer kennt sich im buddistischen Tandra aus?

**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Wer kennt sich im buddistischen Tandra aus?
Kann mir jemand was über die Grüne Tara sagen? Steht sie oder die Lehre im Gegensatz dem Tandra (Massage, Genuss usw,) was wir kennen?

Liebe Grüße Chris
******nne Frau
6 Beiträge
Zusammenhang?
Die beiden Begriffe haben m.E.ziemlich wenig miteinander zu tun, ungefähr so viel wie Buddha und Tantra ... gleicher ursprünglicher Kulturkreis, aber sonst?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grüne_Tara
**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Wer kennt sich im buddistischen Tandra aus?
Danke für den Link. Trotzdem habe ich gehört sie ist eine weibliche Gottheit aus Indien, die dem tandrischen Buddhismus entstanden ist.
*******_nw Mann
1.019 Beiträge
Siddharta, der spätere Buddha, war gegen alle Götter. Der Buddhismus ist von seinem Ursprung her also atheistisch.
in Højerin Højer
******vig Mann
22 Beiträge
Buddhismus und Tantra
... haben sehr wohl was miteinander zu tun.
Es gibt ein buddhistisches Tantra, tatsächlich wird der nördliche Buddhismus (Nordindien, Tibet, Nepal usw) als tantrischer Buddhismus benannt. Tantra bedeutet sowas wie weben. Hier werden dualistische Polaritäten miteinander verwoben und so aufgelöst.
Dabei hat Tantra im Buddhismus kaum etwas mit modernem, westlichen Neotantra (lies: Tantra-Sex) zu tun.

Tara und andere "Gottheiten" werden im Buddhismus nicht als Götter gesehen, sondern als Budda-Aspekte, d.h. besondere Eigenschaften von erleuchteten Wesen wie Buddha. Und im tantrischen Buddhismus sagt man, dass uns allen diese Eigenschaften bereits innewohnen. Wir haben sie nur noch nicht erkannt. Die Buddha-Aspekte werden als Meditationsobjekte quasi gespiegelt um uns unserem Potential bewusst zu werden.
Grüne Tara
wird als weibliche Boddhisattva oder "Göttin" -ähnlich wie Quan Yin im chinesischen verehrt...

Zum Tantra stellt sie den Bezug zur weiblichen Spiritualität her... unendliches Mitgefühl...Schutz und Segen

Gerade für weibliche Tantrika, die dem spirituellen Pfad des Tantrayana folgen, ist die Grüne Tara eine
unverzichtbare "Göttin" ... die uns z.B. vor den unangenehmen Momenten schützt

Ich habe über ein Jahr mit dieser segensreichen Energie gearbteitet mit WUNDER-vollen Erfahrungen *gg*
Wer kennt sich aus?
Lieber Chris,

einfache Antwort: Ich!
Tantra im Buddhismus, das ist vor allem der Vajrayāna, d.h. die buddhistisch, tantrischen Traditionen Tibets, Nepals und Bhutans. Buddhistisches Tantra gibt es auch in China und Japan. Der Vajrayāna wurde im späten 8. Jahrhundert von Indien aus auch nach China übertragen. Es gibt aber kulturell bedingte Unterschiede zwischen den Vajrayāna-Formen in China und Japan einerseits und Tibet andererseits.
Das Vajrayāna stützt sich mit der „Lehre des Mittleren Weges“ (Madhyamaka) auf die philosophischen Grundlagen des Mahāyāna. Im Tibetischen Buddhismus werden die verschiedenen buddhistischen „yānas“
(wörtlich: Fahrzeuge) anhand der Ziele oder der Methoden unterschieden. Das heißt, zwischen dem allgemeinen Mahāyāna und dem Vajrayāna liegt der Unterschied nicht im Ziel – die Buddhaschaft – sondern in der Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht werden soll.
Der Vajrayāna wird deshalb auch „Pfad des Resultats“ genannt, während das Sūtra-System des Mahayāna als „Pfad der Ansammlung“ bezeichnet wird und der Theravāda als „Pfad der Entsagung“.

Grundlagen des Vajrayāna:
Buddhistisches Tantra ist ein Amalgam aus verschiedenen Philosophien:
• Sāṁkhya (Kosmologie)
• Mādhyamaka, Yogācāra und Vijñānavāda (Metaphysik)
• Yoga (Praxis)
• Bön (schamanistische Elemente, Ritual, Praxis) (1)

Grundlehren:
1. Trikāya-Lehre
Dharma-kāya (Dharma-Körper)
Dharmakāya bezeichnet die ursprüngliche erleuchtete Natur des Geistes selbst. Der Dharmakāya steht repräsentativ für die allumfassende Einheit und Leerheit des Geistes. Seine Natur ist ungeboren und todlos, offen und weit, ohne Zentrum und ohne Begrenzung.
Saṃbhoga-kāya (Körper des Segens)
Saṃbhoga-kāya bezeichnet den Freudenkörper, Genusskörper oder auch Körper der Glückseligkeit. Der Sambhogakaya ist eine direkte Emanation des Dharmākaya. Er repräsentiert die gesamte Ikonographie des Vajrayāna und ist somit die Grundlage für eine umfassende Einsicht in die Natur des Geistes.
Nirmāṇa-kāya (Manifestierte Körper bzw. Emanationskörper)
Nirmāṇa-kāya bezeichnet den Ausstrahlungs- oder Manifestationskörper auf der Ebene der Wahrnehmung gewöhnlicher Wesen in Raum und Zeit. Nirmāṇa-kāyas manifestieren sich aufgrund von „allumfassendem Mitgefühl“ und erscheinen uns in Form erleuchteter Lehrer, die gelobt haben, alle fühlenden Wesen aus dem Leidenkreislauf des Samsara zu befreien.

2. Die bipolare Natur der Wirklichkeit Upāya und Prajñā
Subjekt – Objekt, Mann – Frau, Vokal – Konsonant, Lalanā – Rasanā, Śūnyatā – Karuṇā

3. Ritualismus
Mandalas, Einweihung, Opfer, Magie

4. Besondere Stellung weiblicher „Gottheiten“
Hier gehört dann Tara dazu

5. Grausame Gottheiten
Das sind die Heruka-Gottheiten

6. Guru/Lama und Dīkṣā (Einweihung)

7. Bhoddisattva-Lehre

Drei große methodische Ansätze:
1. Mahamudra (Das Große Siegel/Symbol)
2. Dzogchen (Die große Vollkommenheit)
3. Sahaja (Der natürliche Weg) (2) (3)

Die Basis für alle Tantratraditionen ist die im Guhya-Samāja-Tantra entwickelte Idee der Dhyāni-Buddhas. Im Vajrayāna wurde zum ersten Mal die Vorstellung eines Adi-Buddha entwickelt. Dieser erste Buddha, das Urprinzip der Buddhaschaft wohnt jedem Lebewesen inne, sie zu verwirklichen ebenso. Dieser Buddha ist transzendent und immanent zugleich.
Die Entwicklung dieser Buddhaschaft kann verschieden erlebt werden, führt also auf verschiedenen Wegen zum Ziel. Die Grundaspekte dieser fünf Wege sind die Dhyāni-Buddhas, Buddhas die während der Meditation (dhyāna) geschaut werden können, und die quasi die Prototypen menschlicher Verwirklichung bzw. die Prototypen des im Menschen zu Verwirklichenden sind.
Es gibt fünf Dhyāni-Buddhas, nämlich
o Vairocana, der Alldurchstrahler
o Akṣobya, der Unerschütterliche
o Ratnasaṃbhāva, der Juwelengleiche
o Amitābha, der unbegrenzte Glanz
o Amoghasiddhi, der Zielverwirklicher.
Jeder dieser Dhyāni-Buddhas hat eine zu verwirklichende Weisheit, welche als weibliche Form des entsprechenden Dhyāni-Buddhas dargestellt wird, und ein Erleuchtungsprinzip, was die wirkende Kraft des entsprechenden Dhyāni-Buddhas ist. Diese Konzeption einer wirkenden Kraft eines zu verwirklichenden Zieles, sowie des Ursprungs dieser beiden Aspekte ist die eigentliche tantrische Idee, die das Vajrayāna formuliert hat. Dieselbe Konzeption liegt auch der Konzeption von Śhiva und Śakti zugrunde, bzw. den zu verwirklichenden Aspekten, welche in der Śakti symbolisch dargestellt werden. Die Bodhisattva-Lehre wurzelt in diesem Gedankengut ebenso wie die Lehre von den Dākinīs, den Erweckerinnen und geistigen Helferinnen, oder die Lehre von den Heruka-Gottheiten, oder die Lehre von den Pawos (Helden, Krieger) welche das männliche Pendant der Dākinīs sind.(4)
Und jetzt zur Tara:
Tara ist die zu verwirklichende Weisheit (Prajñna) das Dhyāni-Buddha Amoghasiddhi. Die wirkende Kraft von Amoghasiddji ist Viśvapāṇi, welcher auch als Maitreya bekannt ist.
nur... das wird dir jetzt nicht viel bringen, denn an dieser Stelle wäre der beste Weg, sich einen kompetenten Lehrer zu suchen und sich auf das entsprechnde Tantra einweihen zu lassen, dann erfährst du wirklich, was tara ist. die meisten Westler stellen sich halt eine schöne Statue von ihr ins Zimmer und energetisieren ein wenig nebulös herum. Den est über tara erfaährst du dann in Wikipedia *zwinker*
Ach... ich hab dir die Übertragungslinien, die Einteilung der Tantras und die diversen Schulrichtungen verschwiegen. Da bekommt Tara dann jedesmal aufs neue eine ganz andere Qualität. Das zeigt bhalt, dass nicht die Götter die Menschen gemacht haben, sondern genau anders herum *zwinker*
_____________________
(1): Dr. Tomy Augustine: Yoga Tantra: Theory and Praxis – In the light of the Hevajra Tantra; Sri Satguru Publications, New Delhi 2008; S. 25 ff.
(2): Chögyal Namkhai Norbu: Dzogchen der Weg des Lichts – Die Lehren von Sutra, Tantra und Ati-Yoga. Diederichs, München 1998; Klappentext
(3): Dr. Tomy Augustine: Yoga Tantra: Theory and Praxis – In the light of the Hevajra Tantra; Sri Satguru Publications, New Delhi 2008; S 68 ff.
(4): Walther Karwath: Buddhismus für das Abendland; Verlag Dr. Walther Karwarth, Wien 1971; S. 342 ff.


Liebe Grüße

Unbestimmt(er) aka Dr. Delight
Grundlagen zum buddhistischen Tantra
findet ihr auch in dem wundervollen Buch von Lama Thubten Yeshe:

Die Grüne Tara- weibliche Weisheit

Herausgeberin: Sylvia Wetzel/ Diamant VL
**********51597 Paar
559 Beiträge
Themenersteller 
Vielen lieben Dank Unbestimmt(er) aka Dr. Delight
da mir ein einfaches DANKE für so viele Mühe und Ausführlichkeit nicht ausreicht, möchte ich dies auf diesem Weg noch einmal tun. Deine Ausführung sind nicht nur umfassend sondern logisch aufeinander aufgebaut und vor allem, ich habe es verstanden. Ich weiss zwar immer noch nicht, welchen Weg ich gehen werde, doch die Vorfreude und die Neugierde darauf sind groß.

Danke, dass Du meine Frage ernst genommen hast.

Liebe Grüße Chris
Hallo Chris
Keine Ursache...
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