Spiritualität und Sexualität in der Gruppe

Ich habe damit nicht eine Gesinnung im Sinne einer Ideologie gemeint, sondern Leute, die tatsächlich die Bereitschaft mitbringen sich auf Tantra - z.B. im Sinne einer Art Selbsterfahrung - einzulassen. Diese Community ist nicht allzu groß.

Eine generelle Einschränkung auf "Fortgeschrittene" halte ich für problematisch. Einerseits gibt es "Naturtalente" die sehr schnell "einsteigen" können, und andererseits gibt es Leute, die schon viele Tantra-Seminare ohne "Erfolg" besucht haben.

Hier muss ich leider passen. Ich selbst bin eher ein Autodidakt und stehe nicht in einer Linie, die mich autorisieren würde den Guru für den "alten linkshändigen Pfad" zu spielen.

Linx ist nicht mein Dinx

Was könnte "linkshändig" in Bezug auf einen spirituellen Pfad bedeuten? Die Linke Seite unseres Körpers ist verbunden mit der rechten Gehirnhälfte, die mehr im Unbewussten arbeitet als die linke Hemisphere. Linkshändig könnte hier also bedeuten: Mit dem Unbewussten, Geheimnisvollen, Unzugänglichen (z.B. tabuisierten) ... verbunden.

Im Handeln macht man das "Rechtshändige" aus einer vordergründigen Absicht heraus: Man will z.B. einen Gewinn erzielen, man beachtet dabei oft Regeln und Vorschriften, man will "anständig" sein, man will vielleicht auch etwas "Gutes" tun, man will sich oder etwas verteidigen, man will "geradlinig" sein, man will etwas rational verstehen und in ein logisches Denkmodell packen ...

Im Gegensatz dazu kommt das linkshändige Handeln aus einer tieferen Schicht, in der Gesetze und rationale Denkmodelle keinen Gültigkeit besitzen. Daher hat dieses Handeln eine gewisse Verwandtschaft mit dem Handeln des Geisteskranken, der nicht "weiß", was er tut - aber es ist auch das Handeln des Genialen aus einer nicht logisch herleitbaren Intuition heraus. Dadurch, dass die willentliche Kontrolle dieses Handelns nur begrenzt möglich ist, ist es eine Gratwanderung.

Was macht eine spirituelle Gruppe, die sich den linkshändigen Pfad zum Thema macht? Ich würde sagen, sie ergründen das Unbewusste und tun und erkennen Dinge, die Andere für unmöglich halten, denen die Tore zum Unbewussten verschlossen sind. Das Sexuelle spielt dabei eine wichtige Rolle, weil die sexuellen Tabus die hartnäckigsten "Wächter" dieser Tore sind. Das Ziel einer solchen Gruppe könnnte sein, diese Tore zu öffnen und zu üben die Balance zu halten bei der Gratwanderung, in der die Handlungsimpulse aus dem Unbewussten geschöpft werden.

@*****205, ich bin bei dir, möchte aber noch weitere Aspekte ansprechen.

Unsere linke Körperhälfte trägt den weiblichen Pol unseres Seins, d.h. den intuitiven, empfangenden, fühlenden.

Das linkshändige Tantra ist eine spirituelle Praxis, die genau diese Aspekte kultiviert.
In den Aktivitäten auch im klassischen Tantra öffneten sich die Praktizierenden über den Körper und die gelebte, aktivierte Sexualenergie für das Göttliche.
Das zu teilen und die männlichen mit den weiblichen Energien in Balance zu bringen, war ein Ziel.
Die großen tantrischen Meister sind von Frauen eingeweiht worden...damals waren sie darauf angewiesen, weil nur eine Yogini die Shakti-Energie beherrschte.

Darum geht es heute so wie damals... auch im Neotantra wird so praktiziert, dass wir durch Aktivierung unserer Lebens- und Sexualenergie, der Befreiung von Tabus in uns und miteinander, unsere männlich/weiblichen Energien in Balance bringen... in uns kann dann die Hochzeit von Shiva & Shakti geschehen, sie verbinden sich im Innern, in jeder Zelle fühlbar.
Ich hab's erfahren.