laut Wikipedia:
Ein Tabu beruht auf einem stillschweigend praktizierten gesellschaftlichen Regelwerk bzw. einer kulturell überformten Übereinkunft, die bestimmte Verhaltensweisen auf elementare Weise gebietet oder verbietet. Tabus sind unhinterfragt, strikt, bedingungslos, sie sind universell und ubiquitär, sie sind mithin Bestandteil einer funktionierenden menschlichen Gesellschaft. Dabei bleiben Tabus als soziale Normen unausgesprochen oder werden allenfalls durch indirekte Thematisierung (z. B. Ironie) oder beredtes Schweigen angedeutet: Insofern ist das mit Tabu Belegte jeglicher rationalen Begründung und Kritik entzogen. Gerade auf Grund ihres stillschweigenden, impliziten Charakters unterscheiden sich Tabus von den ausdrücklichen Verboten mit formalen Strafen aus dem Bereich kodifizierter Gesetze.[1] Nahezu alle Lebewesen, Gegenstände oder Situationen, die ins menschliche Blickfeld rücken, können tabuisiert werden. Tabus können sich beziehen auf Wörter, Dinge (z. B. Nahrungstabu), Handlungen (z. B. Inzesttabu), Konfliktthemen, auf Pflanzen und Tiere, auf die Nutzung von Ressourcen (siehe Tapu), auf einzelne Menschen oder soziale Gruppen.
In dem klassischen tantrischen Tabubruch - also z.B. den 5 "M" - sehe ich eine Übung zum
grundsätzlichen Tabubruch.
Die meisten Menschen sind so konditioniert, dass Tabus NICHT hinterfragt werden. Sie werden so genommen, wie sie sind. (- s. oben)
Der tantrische Tabubruch durchbricht diese Konditionierung!
Mit der Folge, dass Tabus dann auch hinterfragt werden können (was vorher nicht möglich war).
Und wenn Mensch gelernt und erfahren hat, dass man ein (oder 5) Tabus brechen kann, ist er auch in der Lage weitere Tabus zu brechen ... oder zumindest zu hinterfragen. Wobei "hinterfragen" ja auch schon ein Tabubruch ist (ein hinterfragtes Tabu ist kein Tabu mehr).
Für mich ist Tantra ein Weg zu einem selbstbestimmten Sein.
Dafür ist es Notwendig ALLES was ich tue zu hinterfragen - tue ich es nicht, kann ich nicht selbst bestimmen.
Also darf es für mich keine Tabus geben - denn die würden das "selbst bestimmen" verhindern.
Ein krasses Beispiel:
In unserer Gesellschaft ist es ein Tabu, einen Mitmenschen umzubringen (außer im Krieg, da ist es gewünscht
) . Wenn ich jetzt dieses Tabu breche - also in Frage stelle, heißt das nicht, dass ich meine Mitmenschen umbringe. Im Gegenteil: Ich stelle fest, dass mir das Leben meiner Mitmenschen heilig, wertvoll, achtenswert, wichtig, ... ist und komme gar nicht erst auf den Gedanken, denen etwas schlechtes zu tun.
Mit Tabu weiß ich nur, was ich nicht tun darf!
Ohne Tabu kann ich selbst entscheiden was ich warum tue.
Ich für meinen Teil, versuche bei mir möglichst viele Tabus zu finden ... damit ich sie brechen kann
Aber diese "Biester" verstecken sich meistens sehr gut.
Nur in extremen Situationen zeigen sie sich recht deutlich. Womit das "an Grenzen gehen" = sich in eine extreme Situation bringen, einen Sinn ergibt!
In diesem Sinne: lasst uns alle Tabus brechen!
BugsB