Tantra und Polaritäten
Leider bin ich für einen Beitrag im nun gesperrten Thread zu spät gekommen. Aber ich wollte auch nichts zum Thema direkt sagen, sondern zu der Art, wie damit umgegangen wurde.Ein solches Thema polarisiert und es bilden sich zwei Lager, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen. Beim genauen Lesen der Beiträge erkennt man aber auch - unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem dieser Lager - zwei Gruppen von Menschen, die ganz verschieden mit dem Thema umgehen.
Die eine Gruppe sind diejenigen, die ihre Ansicht für die einzig wahre halten und die Gegner als dumm, manipuliert oder unwissend bezeichnen.
Zur zweiten Gruppe, die zum Glück recht stark ist gehören Menschen, die ruhig und sachlich ihr Wissen und ihre Meinung äußern ohne die anderen zu verurteilen. Meiner Meinung nach zeugt diese Herangehensweise mehr von tantrischem Geist als die erstere.
Tantra lebt von Polaritäten - in erster Linie die Mann-Frau-Polarität. Aber auch andere Gegensätze können bereichernd sein, aber nicht indem sie sich bekämpfen, sondern sich in ihrer Andersartigkeit achten und vielleicht sogar ergänzen.
Neulich habe ich auf einer sehr bekannten Webseite den Vorschlag gefunden, sich öfters mit Menschen auseinanderzusetzen, die völlig andere politische und gesellschaftliche Vorstellungen haben als man selbst - aber nicht, um mit ihnen zu streiten, sondern um sie zu verstehen und die eigene Ansicht zu hinterfragen.
Das ist gelebtes Alltagstantra und ein Weg, den Filterblasen zu entkommen, in die uns Google und YouTube immer wieder locken.