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Tantra und Polaritäten

****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Tantra und Polaritäten
Leider bin ich für einen Beitrag im nun gesperrten Thread zu spät gekommen. Aber ich wollte auch nichts zum Thema direkt sagen, sondern zu der Art, wie damit umgegangen wurde.

Ein solches Thema polarisiert und es bilden sich zwei Lager, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen. Beim genauen Lesen der Beiträge erkennt man aber auch - unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem dieser Lager - zwei Gruppen von Menschen, die ganz verschieden mit dem Thema umgehen.

Die eine Gruppe sind diejenigen, die ihre Ansicht für die einzig wahre halten und die Gegner als dumm, manipuliert oder unwissend bezeichnen.
Zur zweiten Gruppe, die zum Glück recht stark ist gehören Menschen, die ruhig und sachlich ihr Wissen und ihre Meinung äußern ohne die anderen zu verurteilen. Meiner Meinung nach zeugt diese Herangehensweise mehr von tantrischem Geist als die erstere.

Tantra lebt von Polaritäten - in erster Linie die Mann-Frau-Polarität. Aber auch andere Gegensätze können bereichernd sein, aber nicht indem sie sich bekämpfen, sondern sich in ihrer Andersartigkeit achten und vielleicht sogar ergänzen.
Neulich habe ich auf einer sehr bekannten Webseite den Vorschlag gefunden, sich öfters mit Menschen auseinanderzusetzen, die völlig andere politische und gesellschaftliche Vorstellungen haben als man selbst - aber nicht, um mit ihnen zu streiten, sondern um sie zu verstehen und die eigene Ansicht zu hinterfragen.

Das ist gelebtes Alltagstantra und ein Weg, den Filterblasen zu entkommen, in die uns Google und YouTube immer wieder locken.
@mwalimu
Danke für Deine Gedanken!
Ich finde sehr viele gute Anregungen in Deinem Beitrag und zur Ergänzung möchte ich noch zu Bedenken geben, dass Menschen die sich immer so sehr über anderer Menschen Tun und Denken aufregen, sich immer mit Ihren eigenen Schatten konfrontiert sehen und anstatt dann wüst zurüchzuschießen, wäre der richtige Weg sich mal selbst ehrlich zu hinterfragen, warum einen manche Gegebenheiten so auf die Palme bringen und allzu oft sind es dann Dinge, die wir selbst gern hätten uns aber nicht trauen zu denken, zuzugestehen und zu verfolgen.

Die Idee sich mit andersdenkenden Menschen konstrukiv auseinanderzusetzen halte ich für einen guten Weg des eigenen Erwachens und Wachsens.

*g*
****til Mann
674 Beiträge
Da ist was dran
****imu:
Neulich habe ich auf einer sehr bekannten Webseite den Vorschlag gefunden, sich öfters mit Menschen auseinanderzusetzen, die völlig andere politische und gesellschaftliche Vorstellungen haben als man selbst - aber nicht, um mit ihnen zu streiten, sondern um sie zu verstehen und die eigene Ansicht zu hinterfragen.

Tatsächlich habe ich gerade dann, wenn ich mich mit "Andersdenkenden" auseinandergesetzt habe, vor allem, wenn ich mich persönlich mit ihnen befasst habe, wesentliche Weiterentwicklungen erfahren. Mich mit dem Thema Tantra auseinanderzusetzen, hätte ich mir ohne dies nicht vorstellen können.

Nun ist es weiterhin so, dass ich zu den Dingen eine Meinung habe, und ich möchte eine gewisse Bodenständigkeit nicht aufgeben. Bei dem zitierten Thema habe ich als einer der Letzten noch einen Post abgesetzt, auf dessen Aussage eigentlich keiner mehr eingegangen ist; vielleicht darum, weil ich auch meine Meinung zu dem Thema, meiner ersten Regung folgend, durch meine Ironie eingeschoben habe und diese vielleicht das eigentliche Anliegen überlagert hat. Denn noch bevor der Joyclub selbst in dem Thema einen Regelverstoß gegen die "Spielregeln" sah und dieses für diese Plattform als ungeeignet ansah, stellte sich mir die Frage, warum dieses Thema überhaupt im Tantraforum so lange diskutiert werden konnte, ohne dass ich (von meiner Meinung völlig abgesehen) irgendeinen Bezug zum Thema Tantra sehen konnte. Das hätte doch allein deswegen schon vorher geschlossen werden können. Oder geht die Frage der Achtsamkeit so weit, dass alles, was einen persönlich bewegt und Sorge bereitet, auf breiter Ebene diskutiert werden darf? Ich möchte diese Frage allgemein verstanden wissen und auf GAR KEINEN FALL wieder inhaltlich an den gesperrten Inhalt anknüpfen.

Zum Thema "Aggressivität" in der Diskussion gibt es sogar einen eigenen Thread, ich erinnere mich jetzt nicht an den Titel, in dem ich mich auch schon geäußert habe. Ich verstehe keineswegs jede überprägnante Äußerung als Aggressivität mit der Absicht, den anderen für blöd zu erklären. Man kann es auch so sehen, dass man damit ausdrücken möchte, dass man sich selbst nicht für dumm verkaufen lassen möchte, wenn irgendwelche Menschen, ob in eigenem guten Glauben oder manipulativ, irgendwelche fragwürdigen Thesen verbreiten. Ich erinnere nur an die Weltuntergangstheorien beim Ende des Maya-Kalenders. Es geht also darum, die eigene Haltung auch emotional zu zeigen. Tantrisch oder nicht: Nur sachlich und emotionslos wären wir auch nicht ganz, die Leidenschaft gehört, nach meiner bescheidenen Meinung, auch tantrisch betrachtet zu uns.
******ore Frau
4.493 Beiträge
@ MagStil
Leidenschaft ist eine wertvolle Sache! Ich würde mir nur wünschen, dass sie FÜR die Sache und nicht GEGEN andere eingesetzt wird! Und ich finde, dass sich genau daran hier oft die Geister scheiden.

Wenn sich jemand aggressiv gegen jemanden richtet, bin ich mittlerweile sofort RAUS und investiere nicht mehr ein Fitzelchen Energie und laufe somit auch keine Gefahr mehr, mich selbst zu Agression gegen jemanden hinreißen zu lassen.
Solange jemand aggressiv für eine Sache argumentiert, ist es für mich noch konstruktiv und da kann ich oft noch mitgehen und erlebe eine Erweiterung meines Horizontes.

Ich habe mir übrigens mal "den Spaß" gemacht, die Verhaltensweisen einer Forumsschreiberin, die mich öfter mal angetriggert hat, zu mir zurückzunehmen (Methode aus dem MKP): statt "Du bist penetrant negativ" zu sagen: "ICH bin penetrant negativ" und siehe da: ich hatte sofort eine Assoziation, wer mich so wahrnimmt. Die Forumsschrieberin hat mich übrigens nicht ein einziges Mal mehr getriggert und mein Chef ist mir gegenüber sehr viel entspannter........
****til Mann
674 Beiträge
@themisabeth
Genau so sehe ich es. Man kann gewissermaßen "hart für seine Sache fighten", dieses sollte niemand als Aggression oder auch Arroganz gegenüber den gegensätzlichen Standpunkt vertretenden Personen sehen. Klar ist, dass eindeutige Aggressionen gegen Personen nicht geduldet werden können.

Was bedeutet das? Eben, dass jede/r Beteiligte daraus Konsequenzen je nach Grad der Aggression ziehen kann. Von Ermahnen Betreffender über Ausstieg aus der Diskussion bis zur Abmahnung oder Ausschluss durch den Moderator oder Schließung des Threads. Gab es ja wohl alles schon im Joy, ist aber hier im Tantra-Forum m. E. erfreulicherweise selten. Die Wahrnehmung von Äußerungen scheint unter den Teilnehmern sehr unterschiedlich zu sein. Obgleich ich selbst nicht gerade über sonderlich dickes Fell verfüge, sehe ich in diesem Sinne viele Beiträge, die von anderen als aggressiv bewertet werden, gar nicht so eng. Wie gesagt, wenn sie sich inhaltlich mit dem Thema und nicht den Personen auseinandersetzen.
**yx Mann
1.252 Beiträge
@mwalimu
Ich stimme mir Dir und MagStil fast vollständig überein.
Aber an dieser Stelle

****imu:
Die eine Gruppe sind diejenigen, die ihre Ansicht für die einzig wahre halten und die Gegner als dumm, manipuliert oder unwissend bezeichnen.

Zur zweiten Gruppe, die zum Glück recht stark ist gehören Menschen, die ruhig und sachlich ihr Wissen und ihre Meinung äußern ohne die anderen zu verurteilen.

möchte ich doch fragen, ob da Deine Kriterien hinreichend ausdifferenziert sind.

Ich gehöre eher zur ersten Gruppe, wenn ich intersubjektive Hinweise auf Dummheit (Nichtwissenwollenoderkönnen als Sammelbegriff), Ignoranz, Projektion, Lust an der Destruktion u.s.w. identifizieren kann, - obwohl ich meine Haltung grundsätzlich niemals als die einzig wahre apostrophieren würde,

• und ich gehöre genauso zur zweiten Gruppe, weil mir die Möglichkeit fehlt, den Anderen für sein Sosein zu verurteilen. Die Gründe dafür lasse ich mal unerklärt, weil ich nur auf eines hinaus will:

Den Abseitigen sollte aber nach meiner Lebenserfahrung durch Widerspruch Einhalt geboten werden, weil Schweigen und Duldung sonst Ermunterung und Ausbreitung bedeutet.
Das hat etwas mit Zivilcourage für das Richtige an sich zu tun.
Wer die lauthals in die Welt hinaus agitierte Dummheit schweigend neben sich erträgt, macht sich schuldig, - ist meine These.
Insofern halte ich die Ermahnung unter achtsamer Wahrung aller Menschenrechte und Höflichkeitspflichten für erforderlich.

Kannst Du meine Haltung in Dein System integrieren?
******ore Frau
4.493 Beiträge
@Keyx
Den Abseitigen sollte aber nach meiner Lebenserfahrung durch Widerspruch Einhalt geboten werden, weil Schweigen und Duldung sonst Ermunterung und Ausbreitung bedeutet

Das finde ich im wahren Leben auch, je mehr Auswirkungen = Ausbreitung bestimmtes Gedankengut hat.

Hier im Forum sehe ich es eher so, dass ein Nicht- mehr - schreiben so wirkt, wie bei einem Feuer, auf das man kein Holz mehr legt. Es erlischt. So sind schon manche Threads erloschen. Anders ist es aber auch schlecht möglich, weil sich in der virtuellen Welt jeder entziehen kann, wie es gerade passt.
*******ann Mann
257 Beiträge
Tantra und Polaritäten
Mich begeistert immer wieder, in unterscheidlichsten Situationen Polaritäten zu entdecken. Es braucht das Gewahrsein, dass damit ein Feld (Polaritäten) aufgespannt wird, in dem ich mich bewegen kann. so lernt es sich zu navigieren z.B. zwischen Stress (Überforderung) und Entspannung (Leichtigkeit). Ich kann dazu einfach ein gutes Buch nenen eines meiner Lehrer. Das liegt mir sehr am Herzen:
http://www.art-of-being.de/herzensfeuer-de-2333.html
Ist natürlich auch "kopffutter" abe rnicht nur. Saleem schreibt fühlbar. Mein Lernen gescheht mittels Erfahrung, bei Saleem und Alan udn in meinen eigenen Gruppen.
herzliche Grüße euch
Stefan
http://www.meditation-und-mehr.net
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Zuerst möchte ich mich einmal für die große Zustimmung zu meinem Eingangsbeitrag bedanken!

@****til
Du hast noch einmal die in besagtem Thread auch schon gestellte Frage aufgeworfen, was das dortige Thema mit Tantra zu tun hat und was es in diesem Forum zu suchen hat.
Meine persönliche Vorstellung von Tantra ist, dass dort gerade Themen Platz haben, die stark emotional sind, die Ängste auslösen und die unsere Denkmuster und Glaubenssätze in Frage stellen. Die tantrische Übung besteht doch darin, dann nicht in Kampf- und Abwehrmuster zu verfallen, sondern all die unterschiedlichen und oft polar entgegengesetzten Bausteine ins tantrischen Gewebe einzubauen und seinen eigenen Standpunkt immer wieder zu überprüfen. Hätten alle diese "Übung" bestanden, wäre der Thread nicht gesperrt worden.
Ich bin dem Joy dankbar, dass eine so große Offenheit für neue Themen da ist und erst eingegriffen wird, wenn die Sache aus dem Ruder läuft. In der neuen Version kann man ja schon in der Benachrichtigungsliste das Thema wegklicken, wenn schon der Titel nicht den eigenen Erwartungen entspricht.


@*******beth
Du hast Recht - Leidenschaft gehört dazu, denn Tantra ist nicht nur ruhig und sachlich. Und wie du sagst, soll sich diese Leidenschaft "für" die eigenen Ideale einsetzen und nicht "gegen" Andersdenkende.

@**yx
Dummheit und Weisheit sind zwei sehr relative Begriffe und hängen sehr vom Standpunkt des Beobachters ab. Deshalb halte ich es gefährlich, anderen ihre (aus meiner Sicht gesehene) Dummheit und Ignoranz vorzuwerfen. Dies bedeutet nicht, dass man dies alles schweigend ertragen muss. Man kann natürlich immer seine eigene (vermeintliche) Weisheit und sein Wissen dazustellen. Dies in einer Weise zu tun, die nicht angreifend, nicht besserwisserisch und nicht missionierend wirkt ist allerdings sprachlich nicht ganz einfach, wenn man auch den Anspruch auf Klarheit und Deutlichkeit hat.
**yx Mann
1.252 Beiträge
@mwalimu
Du bringst gerade Deine Reputation bei mir in Gefahr!

Ich habe Dich um eine Ausdifferenzierung gebeten und Du antwortest mit einer Pattitüde, - so als wäre Dein Leseverstehen auf dem Rückzug:
****imu:
Dummheit und Weisheit sind zwei sehr relative Begriffe und hängen sehr vom Standpunkt des Beobachters ab.
**yx:
- obwohl ich meine Haltung grundsätzlich niemals als die einzig wahre apostrophieren würde,
...und dies ist nicht die einzige Stelle, an der wir uns diesbezüglich ausgetauscht haben.

Was mich noch mehr irritiert ist, dass
Leute, die verstehen, was ich meine, nicht Sätze schreiben wie
****imu:
Deshalb halte ich es gefährlich, anderen ihre (aus meiner Sicht gesehene) Dummheit und Ignoranz vorzuwerfen.
****imu:
Man kann natürlich immer seine eigene (vermeintliche) Weisheit und sein Wissen dazustellen.

Dummheit hat ihren Ausdruck, den Dummheit nicht versteht.

Magst Du noch auf meine Frage antworten?
********fner Frau
350 Beiträge
das "WIE" scheint ausschlaggebend zu sein
gerade nach einem Wochenende bei Michael Grinder bin ich zu diesem Thema mal wieder ganz besonders schlau - grins

Als "erste Hilfe" bei Diskussionen (besonders wenn sie zu polarisieren drohen) ist für mich, gewaltfrei zu formulieren. Das "ich bin der Meinung, dass .... " ist für alle Beteiligten wesentlich schmerzfreier als "was du sagst, ist Unsinn ..". Diese Art zu formulieren ist übrigens immer hilfreich.

Damit muss ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten ... und womöglich Schweigen.
******ore Frau
4.493 Beiträge
Danke!
Und abgesehen davon, dass Begriffe wie "Dummheit", "Weisheit" "die Abseitigen" allesamt Wertungen sind, ist es übrigens "schön", dass hier par excellence vorgeführt wurde, ja gerade ad absurdum geführt wurde, dass auch hier passiert, was anderswo beklagt wird *nene*

Mir helfen zwei Dinge, die einfach umzusetzen und sehr grundsätzlich zu handhaben sind (sodass der natürliche Rede- oder Schreibfluss nicht durch das Nachdenken über den Ausdruck leidet....) :

Fragen formulieren! Das hält alles offen!

Interpretation kennzeichnen: "ich habe die Phantasie, dass......"

Schade, dass Kommunikationsabbrüche immer wieder unvermeidbar zu sein scheinen. Hier und überall.
********er75 Mann
6.701 Beiträge
Primär geht, fast wie immer, um Kommunikationstheorien und ihre konstruktive Anwendung in Threaddiskussionen. Immer wieder gut ist hier SCHULZ von Thun https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell und auch sehr schön hier in der Joy Hilfe aufbereitet: https://www.joyclub.de/hilfe/3738.gruppenarbeit.html#kommunikation_und_moderation
Gerade schriftliche Kommunikation, wie hier in Threads, birgt immer das Problem, dass Inhalte und Emotionale Aspekte der Posts falsch verstanden werden, was dann zur Eskalation führt. Natürlich verleitet die Anonymität des Netztes auch dazu erheblich agressiver zu schreiben, als man es in einer direkten Kommunikation, Auge in Auge, in einem nicht anonymen Umfeld tun würde.
Wie hier schon mehrfach erwähnt sind Ich-Aussagen und sachliche, fundierte Aussagen hilfreich um Eskalationen und persönliche Angriffe zu vermeiden.
Nicht um sonst sind politische und religiöse Themen im Joy grundsätzlich verboten.
Hierbei geht es sehr viel um Glauben. Sobald es um "Glaubens-Fragen" geht werden konstruktive Diskussionen schwierig, da die Standpunkte auf den persönlichen Annahmen, dem eigenen Glauben also, und nicht auf belegbaren Fakten beruhen.
Somit wird es schwer bis unmöglich sie zu beweisen oder sie zu widerlegen. Somit sind derartige, nochdazu themenfremde, Diskussionen hier im Joy auch nicht sinnvoll.

Dazu kommt, dass es sich bei Themen, wie denen des geschlossene Threads, um Themen handelt, die nicht mal in den Wissenschaften zu den Themengebieten, hier Meteorologie, Chemie, Physik, Ingenieurswissenschaften, Biologie und Medizin, umstritten sind, sonder durch die Bank wissenschaftlich als haltlose, oder sogar als wissenschaftlich eindeutig widerlegte "alternativ Facts" gelten.

Es handelt sich bei dererlei Themen um so genannte Russell-Teekannen.
( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne )
Russell hat mit seinem Analogismus damals 1952 wunderbar gezeigt, dass es nicht Aufgabe der Wissenschaft ist, die Existenz von Gott wissenschaftlich zu widerlegen, um seine Existenz anzweifeln.
Auf allgemeine Themen und Thesen bezogen heißt das, dass nicht die Kritiker eine wissenschaftlich nicht fundierte These widerlegen müssen, sondern der Thesensteller zu alterst wissenschaftlich einwandfreie Beweise für seine These beibringen muss.
So wird heute in allen wissenschaftlichen Forschungsbereichen gearbeitet, denn Nur so lassen sich sachliche Disskussionen zu komplexen Themen konstruktiv und zielführend gestalten.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Wissenschaft und Tantra
Wenn der Begriff "wissenschaftlich" fällt, dann wird meist suggeriert, dass mit dieser "Wissenschaft" Dinge auf logische und eindeutige Weise als wahr bzw. falsch eingestuft werden können.
Das ist überhaupt nicht der Fall. Da ich selbst ein naturwissenschaftliches Studium hinter mir habe, kann ich mir eine solche Aussage erlauben. Die ganze heutige Wissenschaft beruht im Grunde auf Erklärungsmodellen, die mathematisch nur Näherungen sind und die laufend verändert werden. Zudem gibt es konkurrierende Erklärungsmodelle, sodass die Aussagen "eindeutig bewiesen" und "eindeutig widerlegt" sehr mit Vorsicht zu genießen sind. Selbst die hehre Mathematik hat seit Gödels Unvollständigkeitssatz ihren Nimbus als Domäne der Eindeutigkeit und Klarheit verloren.

Außerdem ist die heutige Wissenschaft - im Gegensatz zu früheren Zeiten - rein materialistisch orientiert. Ein von Materie und physikalischen Effekten unabhängiger "Geist" existiert für sie nicht und damit hat alles Spirituelle oder Religiöse in ihr keinen Platz. Deshalb kann sie auch viele wesentliche Fragen unseres Lebens nicht beantworten und die Probleme auf der Welt sind durch ihren Siegeszug in keinerlei Weise kleiner geworden.

Tantra ist von seinen Wurzeln her aber zutieftst spirituell und auch religiös, auch wenn mancher moderne "Tantriker" das nicht wahrhaben will. Und von diesen Wurzeln her hat hat Tantra auch immer versucht, diese Polarität aus Geist und Materie zu bearbeiten. In alten Zeiten war Tantra eine Gegenbewegung zu asketischen religiösen Strömungen, die alles "Weltliche", insbesondere die "weltlichen Freuden" ausklammerten, eine Gegenbewegung, die diese weltlichen, materiellen Elemente in ihre Spiritualität integrieren konnte.
Ich selbst würde mich als religiös bezeichnen, glaube an Reinkarnation und mit den letzten Schlussfolgerungen der heute "wissenschaftlich anerkannten" Evolutionslehre stehe ich auf Kriegsfuß. Wenn ich in einer tantrischen Begegnung auf Menschen treffe, die in diesen Punkten gegensätzlicher Meinung sind ist das für mich kein Anlass zu Streit, sondern ich finde es einfach spannend, sich mit solchen Menschen auseinanderzusetzen.

Noch eine Bemerkung zum Thema Verschwörungstheorien. Sie entstehen immer dann, wenn an der offiziellen Version eines Ereignisses etwas faul, unklar oder widersprüchlich ist. Sie enthalten also fast immer einen wahren Kern und schon deshalb finde ich es nicht angemessen, etwas als pure Dummheit oder blanken Unsinn zu bezeichnen. Ein Teilnehmer im letzten Thread hat ganz richtig festgestellt, dass keine der beiden Seiten die absolute Wahrheit kennt. Deshalb ist es besser, hier nicht von Gewissheiten sondern eher von Wahrscheinlichkeiten zu sprechen.

Übrigens, der Vorschlag sich mit Andersdenkenden auseinanderzusetzen ist aus der "ZEIT"

http://www.zeit.de/politik/2017-05/deutschland-spricht-aufruf-d17

Ich habe mir überlegt, da mitzumachen, aber da ich mit meiner Frau schon jemanden habe, der in vielen Punkten gegensätzlicher Meinung ist (auch in der leidigen Chemtrail-Frage) bin ich da schon ganz gut bedient.
**yx Mann
1.252 Beiträge
Volle Zustimmung zum wesentlichen Teil Deiner Ausführungen!
Aber klarer Widerspruch zu Deiner Bemerkung zum Thema Verschwörungstheorien:

Bitte beachte die Wahrscheinlichkeitsgehalte der Aussagen!
Beispiel:
Nachdem Pioneer I und II durch Mathematik, Technik und Expertise für alle sichtbar aus dem Sonnensystem gegangen sind, ist für mich kein Platz mehr für Kreationisten in der Gruppe der Wahrheitssucher. Man kann heute nicht mehr überzeugt sein, dass das in der Bibel gezeichnete Weltbild der Realität entspräche, ohne in Verdacht zu geraten, psychische Probleme zu haben. Ich erkenne da also eine Form von Dummheit.
Das lässt sich sicher intersubjektivieren, und deshalb ist Nachsicht auch Dummheit.
**yx Mann
1.252 Beiträge
...manchmal.
kannst du...
... das bitte auch für uns dummies etwas verständlicher ausdrücken,
oder wolltest du einfach mal so auch mal was geschrieben haben...?
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Schöpfungsmythen
Neben der Polarität Mann-Frau ist im ursprünglichen Tantra auch die Polarität Leben-Tod ein wesentliches Element. Die zentrale Bedeutung der Sexualität (Zeugung, Entstehung von Leben) hat vermutlich darin ihren Ursprung.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod wird in der heutigen Welt und auch im heutigen Tantra allerdings ausgeblendet bzw. verdrängt. Allerdings lag bei meiner eigenen Tantra-Ausbildung immer auch ein Totenkopf auf dem Altar und eine sehr eindrucksvolle Todesmeditation durfte ich mit Veeresh erleben, der diese kurz vor seinem eigenen Tod entwickelt hatte.
Damit kann man sich auch über die Entstehung des Lebens überhaupt Gedanken machen und da gibt ja verschiedene Ansichten. Meiner Meinung nach kann niemand mit Gewissheit sagen, wie das Leben auf der Erde entstanden ist und auch da gibt es neben vielen Variationen in verschiedenen Kulturen zwei Schöpfungsmythen, die sich polar und damit leider auch feindlich gegenüberstehen. Das ist der Mythos der Bibel (Gott schuf die Welt in sechs Tagen) und der Mythos der modernen Wissenschaft (Das Leben ist durch Zufall entstanden). Für mich sind beide Aussagen gleichwertig und beide entsprechen nicht meiner eigenen Auffassung.

Dass die Schöpfungsgeschichte der Bibel ein Mythos ist wird wohl allgemeine Zustimmung finden, dass ich aber auch die gängige wissenschaftliche Theorie in den Bereich der Mythen verbanne wird bei einigen vermutlich heftigen Widerspruch erzeugen.
Als Begründung für meine Ansicht gäbe es viel zu sagen und ich versuch es mal ganz kurz mit einem wesentlichen Aspekt. Es gibt in der Wissenschaft unzählige Versuche, aus toter Materie Leben zu erzeugen (die sogenannte Urzeugung), die allesamt fehlgeschlagen sind. Damit kann die Unmöglichkeit, Leben aus toter Materien zu erzeugen als wissenschaftlich gesichertes Faktum anerkannt werden.
Dass dieses Faktum außer Kraft gesetzt wird für eine Situation, in der die Faktenlage extrem dürftig und interpretationsanfällig ist (irgendwo auf der Welt vor 3-4 Milliarden Jahren) kann ich beim besten Willen nicht als seriöse Wissenschaft anerkennen.
Also gibt es keinen Grund, sich zu streiten, wer Recht hat und alle die schönen Mythen über die Entstehung der Welt haben auf dem bunten tantrischen Teppich ihren Platz. Dabei kann sich jeder das Plätzchen aussuchen, auf dem er sich wohl fühlt und die andern zum liebevollen Austausch einladen oder besuchen.
nur kurz...
... zur Zeit gibt es seriöse Wissenschaftler, die behaupten man könne aus co2 ein treibhaus bauen und damit die gesamte erde um mehrere grad erwärmen, was das schmelzen der polkappen und damit das versiegen des golfstroms zur folge hätte....
fakt ist ja das klima wird wärmer und man kann milliarden für die rettung der erde abschöpfen...
weiss auch nicht ob das hierher gehört, vielleicht zum thema wissenschaft, statistik und wahrheit.
bin auch der meinung dass jeder seine eigene wahrheit haben dürfen sollte.
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