Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Junges Tantra ❤️‍🔥
373 Mitglieder
zum Thema
Monogamie: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?449
Oft werden hier offene Beziehungen diskutiert. Und die Polyamorie.
zum Thema
Metaphern für offene Beziehungen, Polyamorie & Co.6
Wie ihr eure offenen Beziehungen, Polyamorie & Co beschreiben würdet.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Tantra und Polyamorie – „Gruppenkuscheln oder was“?

**my Frau
31 Beiträge
Themenersteller 
Tantra und Polyamorie – „Gruppenkuscheln oder was“?
Ich bin grad auf eine sehr schöne Website / Blog gestoßen, wo die Autoren sehr schön klar formulieren, was mich oft beschäftigt - und auch auf viele Fragen, die man als Seminarleiter oft gestellt bekommt:
http://tantranetz.de/blog

Gehen Tantra und Polyamorie immer Hand in Hand?

Monogamie – Einschränkung der Freiheit, Angst vor Verlust, Besitzen wollen, … – aber dafür in die Tiefe gehen können, intakter Herz-Genital Kreislauf, …
Polyamorie – (falsch verstanden) vielleicht eher eine gute Ausrede für freies Rumvögeln, Angst vor dem Sich-Festlegen-Wollen, … – (richtig verstanden) hat es sicherlich viele Vorteile der Monogamie und zusätzlich noch Freiheit, Ausbruch aus alten, verbohrten gesellschaftlichen Regeln, …

Ich finde es schön, dass sie aufzeigen, dass egal wie man es nimmt, man kommt nicht davon weg, sich mit sich selbst, anderen und auch Themen und Ängsten auseinanderzusetzen. Dass man dem „Beziehungsgestrüpp nicht entkommt“, sondern es sich, im Falle von Polyamorie, sogar noch „potenziert“, da ja mehr Partner involviert sind.

Mich persönlich nervt oft die falsche Vorstellung von Außenstehenden, dass, wenn man ‚Tantra macht‘, als freizügig eingestuft wird. Die erste Frage, die mir oft gestellt wird, ist: "Das ist doch Gruppenkuscheln oder nicht?"Einige Männer, mit denen ich mich unterhalte, fühlen sich abgeschreckt, andere denken, sie könnten mich sofort ins Bett kriegen. Irgendwie wird Tantra immer wieder auf Sex und Beziehungsstruktur reduziert – und es wird vergessen oder ist nicht bekannt, dass es im ursprünglichen Sinne um Bewusstseinserhöhung, Schattenarbeit – Durchbrechen von Illusionen, inneren Konditionierungen, Verletzungen etc geht – sowie natürlich Weiterentwicklung, tiefere, schönere, offenere und freiere Beziehungen – sei es jetzt der Partner oder das generelle Umfeld.

Dieses Thema führt auch in Seminaren immer wieder zu Spannungen und zu Außeinandersetzungen mit dem Thema – besonders, wenn einer in der Partnerschaft mehr Freiheit sucht als der andere.
Es ist auch meine Erfahrung, so wie der Autor schreibt, dass 50% der Tantriker, die zu Seminaren kommen ‚mono‘ und 50% ‚poly‘ sind.

Wie ist es denn für euch? Und welche Rolle spielt Tantra für euch in Bezug auf eure Beziehungsstrukturen oder Veränderung derer?

‚Tantra‘ wird ja leider auch viel missbraucht und daher braucht es auch so viel Aufklärungsarbeit. So gibt es desöfteren Fragen von Seminarteilnehmern wie z.B.: „Begrüßt ihr euch auf euren Seminaren auch mit einem Griff an die Genitalien? Das macht man im Tantra doch so, oder?“

Und wie seht ihr das – ist es für Frauen anders als für Männer – erstens weil die Energie der Frauen übers Herz fließt und bei Männern eher über die Genitalien – zweitens, weil Frauen schwanger werden können und dann möglicherweise dasitzen, während der Mann das Weite sucht?
Und wie funktioniert Polyamorie, wenn (insbesonder kleine) Kinder/ Babies involviert sind?

Mehr zu meinen eigenen Gedanken auf meinem Profil, aber mich würde jetzt mal eure Sicht interessieren.
Vielen Dank....
...für diese Fragestellung und den Link.....besonders gefällt mir das Fazit, welches mich ebenfalls in meiner tantrischen Sicht bestätigt hat.
Jeder muss seinen Weg gehen im Einklang auf allen Ebenen und so sind alle 3 Formen Monoamorie, Polyamorie oder Zölibat/Askese möglich, gut und richtig. Beziehung ist immer ein dynamischer Prozess und unterliegt Veränderungen, die im Dialog kommuniziert werden sollten. Je mehr Menschen beteiligt sind desto mehr Dialog und Selbstreflexion nötig, um unbewusste Strukturen bei sich zu erkennen.Im Zölibat noch am einfachsten, da Mann/ Frau mit sich selbst klarkommen muss.
Für mich persönlich ist Monoamorie, die aber unbedingt nach tantrischer Sicht losgelöst von emotionaler gegenseitiger Abhängigkeit aus der Bedürftigkeit heraus bewusst und achtsam gelebt werden muss....dazu habe ich bis jetzt keine Erfahrung.Sehr wohl Erfahrung habe ich in der Askese, ohne sie bewusst gewählt zu haben, sondern es war ein Zustand der gut so war wie er war...Polyamorie kommt für mich nur auf der Wesens-/Seelenebene, also rein platonisch und das mit allen Lebensformen....meine Liebesenergie, die mich erfüllt mit allen Lebensformen teilen....darin habe ich bis jetzt das größte Verbundenheits- und Glücksgefühl erfahren dürfen....da ist Liebe ein Zustand komplett frei von Emotionen.
Uli Fehlerteufel....
....wer kennt ihn noch, hat in meinem Beitrag sein Unwesen getrieben.....aber euer Gehirn ist in der Lage meine Sätze zu komplettieren...😉
****r60 Mann
1.117 Beiträge
Tja, die gesellschaftliche Sichtweisen....
Ich bin der Meinung Tantra hat mit Beziehung zunächst eigentlich nichts zu tun.
Es geht doch zunächst um die Achtung des Gegenübers (seines Nächsten) und
"Das ist Wichtig" auch um die Achtung von sich selbst.

Das heißt für mich.....

Wenn ich für mich eine Monogame Beziehung möchte, dann ist das
in Ordnung, und ich muß mir eben den passenden Partner suche, der das mit mir lebt.

Wenn ich poliamore Beziehungsvorstellungen habe, dann muß ich mir eben die Partner suchen,
die bereit sind, dieses Beziehungsmodell mit mir zu leben.

Bei zweiterem wird es eben schwierig, weil diese Denkweise in unseren Gesellschaftsvorstellungen
als verpönt gilt. Und weil es ungemein schwierig ist, die passenden Leute zu finden, die bereit sind,
über den "Gesellschaftlichen Schatten" zu springen.

Und wenn jemand zölibatär leben möchte, auch dann ist das für Tantra in Ordnung.

Tantra so wie ich es sehe ist die Symbiose von Achtsamkeit, Respekt, Toleranz und Liebe.

Tantra ist eine Lebenseinstellung, die nach Frieden und Harmonie strebt.
Aber nur die Wenigsten verstehen den Sinn, und wohl kaum einer (vielleicht keiner) ist
in der Lage diese Symbiose perfekt zu leben.
Schubladen
Irgendwie schiesst mir persönlich hier ganz vieles durcheinander.....und doch werden bestimmte Verhaltens- und Beziehungsformen sortiert und kategorisiert.

Ich für meinen Teil mag "Schubladendenken" nicht - und vor allem ist es mir völlig gleich, was andere - unaufgeklärte und unfrei denkende - Menschen davon halten, wie und was ich lebe. Das liegt allerdings wohl auch daran, dass ich eine unkonventionelle Lebensform gefunden habe, die nicht so einfach mir einem Schlagwort zu bezeichnen ist.

Mein Wunsch wäre es, dass sich die Menschen ihrers Seins bewusst würden und es ihnen schnurz-piep-egal ist, was die in alten Konventionen verharrenden Personen davon halten.

Ich hoffe jetzt, nicht zu weit vom Thema abgekommen zu sein. Aber ich bin der Meinung, dass durchaus auch ein paar grundsätzliche Überlegungen der Thematik vorangestellt werden müssen.
****ti Frau
909 Beiträge
Liebe Aymy,

eine sehr interessante Frage...

Sie beschäftigt mich, seit ich Tantra bewusst erlebe.

Ich lebte bis ich 38 war in einer monogamen Beziehung
Ich war zehn Jahre, bis auf eine kurze Unterbrechung, Single und habe mir frei das sexuelle Leben gegönnt in den diversesten Spielarten oder Definitionen.
Bereits in dieser Zeit merkte ich, dass mir all diese Definitionen zu wenig waren - wann beginnt nun eine Affaire, Freundschaft + oder Beziehung? War das wirklich wichtig? Ich fand nein - denn das was ist, das ist. So einfach sehe ich das!

Das Einfache wurde einem seltenst abgenommen. Es bestehen dort einfach zu viele gesellschaftliche Vorgaben mit denen ich einfach nicht konform gehe - und daher klebe ich mir einfach kein Etikett mehr auf.
Zu viele Männer mit ihren Vorstellungen von "lockerem Sex" getrieben sind dennoch noch in ihren klassischen Mustern verbandelt. Das behagte mir nicht mehr, je klarer ich in mir wurde.

Je mehr ich mich nun Tantra näherte, desto deutlicher spürte ich, dass ich das in mir fühle, was wohl poly am nächsten kommt... live erlebt, live gewünscht ohne es nachgelesen zu haben, was das Etikett auf Poly ist. Daher befinde ich mich auch in keiner Poly Gruppe - die heißen halt nur zufällig so wie ich glaube dass sie denken *zwinker*

Und je länger ich es fühle kann ich nicht verstehen, warum es nicht funktionieren sollte! Wenn es alle verstehen was ich meine... lach

Und jetzt gehen natürlich die Analysen los - was würde es mit mir machen, wenn ich in einer Monobeziehung wäre? Bzw. warum hätte ich damals nicht akzeptiert? Warum könnte ich es heute akzeptieren? Und könnte ich es akzeptieren...

Und so erlebe ich im tantrischen Paare, die das was ich persönlich fühle bereits beweisen und zeigen!
Und dann gibt es die angeblich eifersuchtsfreien Pärchen... Wo ich sehe, was ich nicht haben möchte.

Und mal sehen wo ich dann irgendwann lande *zwinker*

Und auch hier geht es dann von Filetstück zu Filetstück... und von daher bin ich gespannt auf die Gedanken hier im Thread...

Ich verstehe was Du meinst, wenn Du sagst, dass Du genervt bist - die die das nicht verstehen können, was es nun mal ist. Durch meine Existenz in vielen Welten sehe ich das halt so: OK, der ist noch nicht in dieser Welt und gut ist... Dann passt man sich halt dem Level an.

Ich habe bisher das Glück gehabt, dass ich in allen tantrischen Veranstaltungen nie Eifersucht erlebt habe und das war herrlich... Ich möchte mir garnicht vorstellen, was passieren würde, wenn jetzt so ein Paar nun doch nicht eifersuchtsfrei ist - in dieser Vorstellung würde ich glaube ich direkt das Seminar oder die Veranstaltung verlassen - zumindest, wenn es wirklich eine tantrische Veranstaltung ist.

Ich habe es im Swingerleben öfters beobachten können und es war jedes Mal einfach unerträglich dem zuzuschauen... Leiden pur... sehr intensiv... und das nur beim Beobachten... nein, das brauche ich nicht! Und das will ich auch nicht!

Was Deine Frage zu den Kindern an geht - ich glaube nicht, dass ich mich dem Weg mit einem kleinen Kind stellen möchte - das wäre mir zu unentspannt. Und da ich es nicht habe, brauche ich es nicht zu tun. Puh

Ich habe einen älteren Sohn und ihm habe ich gesagt, dass es vielleicht einmal sein kann, dass ich mit mehreren Männern auf Familientreffen komme *zwinker* bzw. mit mehreren Männern eine Beziehung führe.

Und ob das so sein wird, das wird sich zeigen, wenn es soweit ist! Und so lange fühle ich in mich und speichere all das Positive, wenn es geht, warum es geht und warum es nicht geht.

Und mal wieder neugierige Grüße Sumati
******aer Mann
2.429 Beiträge
Ich glaube intensive Begegnungen sind im Tantra wichtig, vor allem bei Gruppenveranstaltungen ansonsten wozu brauche ich die Gruppe? Polygamie und Monagamie sind für mich eigendlich Bedürfnisse. Und die sind bei jedem Unterschiedlich. Und die Freiheit der Polygamie ist eine Menge Vorschußvertrauen, dem man dann auch gerecht werden muß, das nehmen ist da leicht aber das Geben muß auch intuitiv in Dir stecken, ansonsten tust Du Deinen Partnern weh.
Tantra und
Veränderung der Beziehung Strukturen.

Folgendes fällt mir dazu ein, Tantra lässt frei, es engt nicht ein sondern erweitert, deswegen würde ich von mir behaupten , das Schubladen, Schubladen bleiben.Ob nun Polyamorie,Monogam oder wie auch immer .Ich pers. finde es auch abwertend, wenn es heißt, das Polygame Menschen einfach nur " rumficken" , das tun sie nämlich nicht, ich pers. finde z.b das es nichts schöneres gibt, als frei gewählte, offene Sexualität und das mit Menschen die das auch genießen können und da kommen für mich auch tantrische Elemente zum tragen, wie z.b Achtsamkeit, Respekt und die Möglichkeit sein zu dürfen.
****ti Frau
909 Beiträge
aber das Geben muß auch intuitiv in Dir stecken, ansonsten tust Du Deinen Partnern weh.

Das ist ein sehh interessanter Aspekt! Da werde ich mal in Ruhe drüber nachdenken... Danke Smusebaer
****r60 Mann
1.117 Beiträge
@sumati
Ich denke es ist dieser Satz von Dir:

"Und je länger ich es fühle kann ich nicht verstehen, warum es nicht funktionieren sollte! Wenn es alle verstehen was ich meine... lach"

Der das Problem am besten beschreibt.

Ich habe zumindest noch niemand gefunden, der meine Vorstellungen versteht, oder verstehen will.

Und bei einer Beziehung mit mehreren Personen geht es eben nicht nur um "ficken" sondern
auch um ein gemeinsames Miteinander. Und ich sehe hin einer Polyamoren Beziehung nicht nur
Probleme sondern auch sehr viele possitive Möglichkeiten.

Aber bei fast allen mit denen ich darüber geredet habe ist dann das größte Problem....
Was dann wohl die "Nachbarn denken"

Und so lange man mehr an die Anderen denkt, als an die eigenen Möglichkeiten, wird es wohl nix werden.
**my Frau
31 Beiträge
Themenersteller 
@wonderfulworld
Aber ich bin der Meinung, dass durchaus auch ein paar grundsätzliche Überlegungen der Thematik vorangestellt werden müssen.

Koenntest du darauf noch ein wenig eingehen?
****ti Frau
909 Beiträge
Lieber Bär,

und da liebe ich meine Pippi Langstrumpf Einstellung - ich mach mir meine Welt so wie sie mir gefällt...

Und ich glaube, dass ich als Frau da einfach mehr Vorteile habe - ich habe nämlich nun schon oft Männer getroffen, die dies so akzeptieren... das heißt ja noch lange nicht, dass es dann auch schlussendlich passt - aber so ist es nun mal in Beziehungen - egal ob Poly oder Mono.

Ich glaube Männer lassen sich einfacher darauf ein - zumindest auf das, was ich im Moment suche. Solange ich keinen Menschen für meinen Alltag suche glaube ich, dass der Polyamorie NICHTS im Wege steht.
Sobald es Männer im Alltag gibt sieht das Ganze ganz ganz Anders aus.
Auch hier, da mache ich mir Gedanken drum, wenn es soweit ist... lächel

Ciao Sumati
****r60 Mann
1.117 Beiträge
@Aymy
Hm, liebe Aymy, klar kann ich darauf eingehen.

Wir bewegen uns aber gerade im Thema "Beziehungsmodelle", und weichen ein
Stückweit vom Thema ab.

Wobei..... ?

Also Ich könnte mir durchaus ein Zusammenleben mehrerer Personen im gleichberechtigten Miteinander vorstellen. Aber ich habe bislang noch niemand gefunden, der mich hier versteht, und ähnlich tickt.

Klar müssen sich alle, jeder mit jedem gut verstehen. Und wenn es auch noch sexuell sein soll, dann sowieso. Und klar wird manches schwieriger, wenn doch oft zwei nicht miteinander klar kommen.

Aber, es kann auch meiner Sicht auch vieles einfacher werden. Man könnte sich finanziell gegenseitig entlasten, man kann sich unterschiedliche Interessen unterschiedlich teilen.

Und da kommt auch Tantra ins Spiel.
Wenn man den Gedanken von Tantra versucht zu leben, dann könnte es aus meiner Sicht auch
funktionieren. Zumindest habe ich im Tantra hier bislang die besten Ansatzpunkte dafür gefunden.

Aber wie gesagt, die meisten Leute achten immer noch viel mehr auf die Nachbarn, als zu fragen, was sie eigentlich selbst wollen.
@aymy und "Grundsätzliches"
Meine Liebe,
mhhhh.....wo fang ich an ? Ich war schon immer ein "Freigeist", in jeder Hinsicht sind mir Pauschalisierungen und Engstirnigkeit ein Greuel.
Es fängt schon damit an, Männern und Frauen bestimmte Wesenszüge zu verpassen, die in ihrer Pauschalität nur sehr bedingt gelten. Und dann die Verteufelung der Homosexualität....ganz objektiv sind wir Menschen doch alle gleich, die Evolution hat uns dann ein bisschen in zwei Richtungen körperlich entwickelt.
Und dann dieses Zuordnung zweier Menschen zu irgendwelchen Formen des Zusammenlebens. Homo-, Bi-, Heterosexuell, Mono- oder Polygamie, oder weiss der Himmel was. Ist dass denn nicht völlig gleichgültig, wer was wie ihre/seine Erfüllung findet ?
Am spannendsten finde ich die Vorstellung, es gäbe nur sogenannte "Transsexuelle" und die Frage, ob diese sich dann auch unbedingt umoperieren lassen wollten.....? Ich behaupte nein, weil sie in den Augen der Gesellschaft "normal" wären, eine Umoperation dagegen zu einem "unnormalen" Zustand führte.. .
Die Gesellschaft setzt also die Norm.....und die Gesellschaft wird geprägt durch diejenigen, die ein wirtschaftliches und politisches Interesse daran haben, freies Denken zu unterdrücken.
....to be continued
Profilbild_swProfilbild_sw
******030 Mann
99 Beiträge
Ich denke, dass Tantra nicht zwangsläufig pro oder kontra bestimmter Lebensformen / Partnerschaftsmodellen zu tun hat. Tantrische Rituale kann ich wunderbar in meiner monogamen Beziehung ausleben. Und ganz sicher würde es polyamor / a la carte funktionieren.

Es liegt bei Dir, ob Du einer oder mehreren Partnerinnen entsprechend liebevoll und wertschätzend begegnen möchtest.
********nd62 Frau
59 Beiträge
Tantra und Partnerschaft
Unlängst gab es einen Mann in meinem Leben, der sich mit mir hätte mehr vorstellen können, aber nur, wenn ich keine fremden Männer mehr anfasse, sprich, meine Massage Tätigkeit im Studio nicht mehr ausübe, denn: er teilt seine Frau nicht.
Ich habe versucht, alles klarzulegen, den beruflichen Modus (ist der nun getrennt von meinem privaten?), daß ich nicht geil werde, wenn ich einen nackten Menschen massiere... Ich sage bewusst Mensch. Dieser Mann hat meine Massagen aufs höchste genossen, aber nie den tieferen Sinn dahinter verstanden. Das wollte er gar nicht. Kam in seiner Denke nicht vor, etwas anderes verstehen zu wollen, als seine erlernten Glaubenssätze ihm vermittelten. Ihm bereitete es nur Unbehagen, alleine der Gedanke, es kommt mal ein schönerer, besserer, tollerer als er ins Studio und ich verfalle dem im Moment, war ihm unerträglich.

Auch ich sah schon in Swinger Clubs Paare laut tönen, wie eifersuchtsfrei jeder dem anderen seine Freiheiten dort gönnen würde. Und dann sah ich die Körpersprache der Frauen, hörte neben mir die leisen Seufzer, während sie ihre Männer beobachteten, die woanders am baggern waren. Toleranz war da schon vorhanden, aber ein wenig Eifersucht eben auch. Finde ich jetzt nicht schlimm, denn es zeigt, daß der Partner diesen Frauen eben nicht egal war. Da ganz drüber zu stehen, es jemandem zu gönnen, daß er ohne mich schöne Erlebnisse hat, das werden nicht viele schaffen.
****r60 Mann
1.117 Beiträge
@Sonnenkind
Ja, genau das kenne ich auch.
Aber dieses Besitzdenken ist doch gerade das Problem.
Und wenn Du Deinen Job aufgibst, kann Dir der "bessere" Mann dann nicht auch im Supermarkt über den Weg laufen? Oder hätte Dich der Mann dann in seinem dunklen Keller eingesperrt?

Mir wird immer wieder vorgeworfen, ich hätte keine Gefühle, weil ich eifersuchtsfrei bin und realistisch die Dinge sehe.

Ich liebe meine Frau, und ich würde für Sie sterben, wenn sie einer zu etwas zwingen will, was sie nicht will. Aber meine Frau ist nicht mein Besitz. Und wenn sie morgen kommt, und sagt sie will zu einem Anderen, weil sie sich in den verliebt hat. Was habe ich dann davon, wenn ich einen Rosenkrieg führe?

Aber genau das, will meine Frau auch nicht so recht verstehen.
Sie ist sich im Prinzip auch bewußt, daß ich unsere Beziehung nicht zur Disposition stelle.
Sie tolleriert auch meinen Wunsch nach fremder Haut, spielt das Spiel auch weitgehend mit.
Sie lässt mich aber nicht wirklich frei.

Ich möchte im Prinzip natürlich schon wissen, was meine Frau so macht, aber von meiner Seite aus
hat sie alle Freiheiten. Und auch sie ist nicht bereit, einmal darüber nachzudenken, daß es auch anders gehen könnte. Obwohl wir sehr viel über das Thema reden.

Ja, die meisten Leute wollen nicht über die seit Jahrhunderten eingetrichterten Rollemuster nachdenken und etwas verändern. Und solange das so ist, wird es auch keine Lohngleichheit zwischen Mann und Frau geben. So lange werden auch nicht mehr Frauen in Führungspositonen sein. Da helfen auch keine vorgeschriebenen Quoten was. Irgendwann ist in der Evolution etwas schief gelaufen, und kaum einer will daran was Ändern, denn es ist einfacher zu jammern, und alles beim Alten zu lassen, als an Veränderungen zu arbeiten. C´est la vie.
****mar Paar
2.113 Beiträge
BBaer60
Da beschreibst Du das eigentliche Problem, das den Wunsch nach einer polyamoren Beziehung so schwierig macht:

Zu lieben, ohne besitzen zu wollen,
zu geben, ohne eine Anspruch auf Gegenleistung zu begründen,
zu fühlen, ohne sich zu verlieren.

Wenn ein Tantriker das nicht kann, wer kann es dann?
****r60 Mann
1.117 Beiträge
@lilomar
Ja, wer Tantra in Vollendung lebt, der sollte es können.
Deshalb habe ich ja auch den Weg zu Tantra gefunden, und
versuche diesen Weg auch weiter zu gehen.

Aber wenn ich die Threats hier in der Tantra-Gruppe so lese,
dann kommen mir schon viele Zweifel daran, wer denn den Sinn von Tantra verstanden hat.

Aber vielleicht bin auch ich auf dem Holzweg?
****ti Frau
909 Beiträge
Ich muss verstehen WARUM jemand so denkt, dann kann man es klären.

Ich möchte ja garnicht wissen, was jemand macht - sondern nur, wenn er es mir sagt und es piekst, warum es piekst...
Und je länger ich darüber nachdenke liegt es in einer Angst, dass es alles nur EINMAL geben darf... nur ein Mann, nur eine Frau, nur ein das oder das... und dass dann die Verlustängste in einem geweckt sind.

Und so gehe ich emotional auf eine sehr tiefe und reflektiere Ebene - dem können nicht viele folgen, das ist mir klar.

Wichtig ist, dass ein jeder MICH ja gar nicht verlieren kann durch einen Anderen und dann kann es doch keine Angst mehr geben? Und mit meinen Ängsten gehe ich mit mir um... (Pipi Langstrumpf hat gesprochen... lach)

Und ob das jetzt Tantra ist oder nicht - spielt das eine Rolle? Ich habe es ja in mir gefunden und ich habe keine Ahnung was aus Tantra gekommen ist, aus meinem Leben, aus meinen Erfahrungen, aus meinem Gelernten - soooo vieles spielt dort ein.

Ciao Sumati
****mar Paar
2.113 Beiträge
Bbaer, wir bemühen uns. Wir sind zwar sehr weit davon entfernt, vollendete Tantriker zu sein, aber ist nicht das ernsthafte Bemühen schon ein Erfolg?
****r60 Mann
1.117 Beiträge
@lilomar
Das war ja auch nicht auf Euch persönlich bezogen.
Und auch ich sehe mich noch als Novice in der Welt des Tantra.
Letztendlich: "Nobody is perfekt"


Und ich finde auch der letzte Beitrag von Sumati beschreibt die Sache ganz gut.
Es ist ein zusammenspiel der Erfahrungen des Lebens.
Und natürlich auch des denken eines jeden einzelnen.

Aber dennoch habe ich den Eindruck, daß viele, die hier in den Threads schreiben
das Grundsätzliche von Tantra nicht verstanden haben.

Wie schon oft von mir geschrieben ist meiner Meinung nach die Basis
"Achtsamkeit, Respekt und Toleranz"

Und das ist letztendlich nicht nur Sache von Tantra, sondern sollte die Basis
für das ganze Leben sein.
****ti Frau
909 Beiträge
Und da die Basis das Leben ist, und das Leben vieles anders und unterschiedlich ist und einfach so ist, wie es ist - so ist es auch hier in der Gruppe. Tantra Neugierige, Einsteiger, Erfahrene, die so tun als ob, die nur so Neugierigen.... all dies ist eine bunte Mischung hier und das finde ich so toll!!

Gäbe es nur Profis, hätte ich glaube ich bei meinem ersten Thread nichts geschrieben *zwinker*

Ciao Sumati
@sumati
Und je länger ich darüber nachdenke liegt es in einer Angst, dass es alles nur EINMAL geben darf... nur ein Mann, nur eine Frau, nur ein das oder das... und dass dann die Verlustängste in einem geweckt sind.

Ich habe eben zustimmend genickt, als ich das las - dann fiel mir ein:
Tantra lehrt uns auch die Einzigartigkeit und Besonderheit eines jeden Lebewesens (und Nicht-Lebewesens) - und das würde ja bedeuten, es gäbe in der Tat alles nur EINMAL!

Weiter gedacht kommt der Tantriker aber auf folgenden Schluß:
Da alles in seiner Einzigartigkeit aus dem Universalen Bewußtsein (Shiva) entsprungen, mithilfe der kreativen Energie (Shakti) entstanden ist und kraft dessen an allem anderen teilhabend, was IST, löst sich das Verlustangstproblem (zumindest theoretisch) in Luft auf. Wie könnte man etwas verlieren, das man selber ist....?

Leider aber leben die meisten Menschen (und nicht nur in dieser unserer heutigen Welt und Zeit) so entfremdet ihrer selbst, dass sie sich nicht mal selber 'haben'. Unser sprachlicher Ausdruck dafür ist das 'sich selbst lieben (können)' als Voraussetzung dafür, andere zu lieben und folglich in einer engen Beziehung zu ihnen zu leben. Und da wir ja auf so viele Arten Beziehung leben (mit unserem Herzensschatz, mit unserem Fischverkäufer, mit unseren Haustieren), fällt die historische Einengung wieder auf die Definitionen zurück, was denn Liebe und Beziehung eigentlich sind, nämlich an Sexualität gebunden. Und das ist eigentlich Quatsch, wie viele inzwischen erkannt haben, und derzeit gibt es viele Bedürfnisse und gedanklichen Ansätze, diese soziokulturelle Tradition aufzulösen, weil sie obsolet geworden ist. Polyamorie ist einer davon.

Tantra ist nach meinem Erleben der einzige Weg, polyamore Konflikte innerlich aufzulösen, einfach in Liebe und Universalität. Aber das muss man gefühlt haben, um es zu glauben.
****ti Frau
909 Beiträge
Das stimmt, ohne die neu in mir gefundene Liebe zu mir selbst, wäre es kaum vorstellbar - da wäre Einiges vorstellbar, aber diese tiefe Freiheit ganz sicher nicht...

Sie hat mir diesen Weg gegeben!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.