Ausgewogenes Geschlechterverhältnis
Mich nervt es ehrlich gesagt immer wieder, wenn auf ein 'ausgewogenes Geschlechterverhältnis' geachtet wird, damit die 'weibliche und männliche Energie' ausgeglichen ist.
Das sind Vorurteile pur, dass Männer eben das männliche einbringen, und Frauen das weibliche, und was ist, wenn du da eine männliche Frau vor dir stehen hast? Nicht weil sie so aussieht, soindern weil sie mehr männliche Energie ausstrahlt/ sich mehr nach dem männlichen Genderbild verhält? Oder eben deine männlichen Weicheier? Ist das nicht eher ein Ausdruck deiner Vor-Urteile?
Ja, ich hör das bei Tantra-Veranstaltungen immer wieder, was ich nebenbei auch bescheuert finde, vor allem wenn es Hinweisen einhergeht, was denn nun weibliche oder männliche Energie ist. Ist Energie tatsächlich an Verhalten und Dresscode gebunden?????
Wenn du mehr mit TV, TS, Queer zu tun hättest, würdest du dir vielleicht darüber klar werden, wo deine positive und negative Diskriminierung von Frauen und Männern und 'ihrer Energie' auftaucht und wie sie deine aktuelle Einschätzung prägt. Ist ja an und für sich nichts schlimmes und auch nichts was sich vermeiden ließe (Vorurteile haben wir alle), eher, dass du nicht hinterfragst, welche du denn hast und ob die wirklich wichtig sind für dein Denken und dein Verhalten.
Und nein, ich war noch nicht auf reinen Männerveranstaltungen, meist war da mindestens 1 Frau dabei und nein ich hab da keine Weicheier erlebt, in Wollpullovern schon garnicht, bzw. die waren schnell ausgezogen (haha).
Dafür war ich schon in reinen Frauengruppen und hab da -überspitzt ausgedrückt- jetzt nicht so die Masse an stahlhart kalkulierenden Karrieremonstern (um ein Gegenbild mal in die Welt zu setzen) erlebt.
Meine Vorurteile dieser Praxis des ausgewogenen Geschlechterverhältnisses: 1. Die VeranstalterInnen denken sich, dass Männer keine Männer anfassen wollen und wenn zuviel Männer da sind, stürzen die sich nur auf die Frauen, die dann verschreckt sind. 2. Männer haben das Geld für solche Veranstaltungen, wollen das aber nur für Kontakt mit ner Frau hinlegen. 3. Die männlichen VeranstalterInnen sind selber homophob und androphob und kämen in doppelte Nöte, gäbe es männliches Miteinander rummachen.