Gewaltfreie Kommunikation

Marshall B. Rosenberg
Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens

Aus meiner Sicht ein interessantes und spannendes Buch zu diesem Thema.

Ein weiterer Buchtipp von Thomas A. Harris:
Ich bin o.k. - Du bist o.k

viel Freude beim Lesen

Ich habe vor einigen Jahren mal einen Grundlagen-Workshop in Gewaltfreier Kommunikation mitgemacht. Was ich daraus für mich besonders mitgenommen habe:

Alle Menschen haben ähnliche Grundbedürfnisse. Egal wir komisch mir das Verhalten (oder auch nur die Hobbies) eines Menschen vorkommt, wenn ich nach dem Bedürfnis schaue, das ihn zu diesem Verhalten bewegt, finde ich schnell Verständnis und Gemeinsamkeiten. Und wenn man offen und achtsam über diese zugrundeliegenden Bedürfnisse redet, findet man vielleicht ein alternatives Verhalten, mit dem alle Beteiligten glücklicher sind.

Ich mach gerade eine Ausbildung zum Trainer für GFK nach Marshal Rosenberg bei Angela Dietz. Ich bin fest überzeugt davon dass damit mehr Frieden unter uns entstehen kann. Die Wahrnehmung des anderen mit seinen Bedürfnissen öffnet unser Herz und lässt echte Nähe wachsen.
Ich werde die Ausbildung ende des Jahres abschließen aber ich weiß dass die Qualität meiner Arbeit erst im Anwenden besser wird.
Ich finde es eine sehr gute Idee dieses Thema hier einzubringen. Vielen Dank dafür.

Ich hab vor Jahren bei einem Seminar den Satz mitgenommen "jeder tut zu jedem Zeitpunkt das ihm bestmögliche". Oder so ähnlich.

Das hat mich seitdem nicht losgelassen und mir viel geholfen im Verständnis von anderen.

Und auch darin, mich selbst anzunehmen und zu lieben, auch wenn mein Verhalten oder meine Reaktion mal nicht so toll war. Und es hilft mir auch, innezuhalten und zu überlegen "halt, warte mal, was ist die bestmögliche Reaktion, Dein bestmöglichstes Verhalten? ".

viele Menschen GFK leben, wären einige Situationen entspannter. Als Einstieg ist die Empfehlung zu Rosenbergs Buch hilfreich. Schade, dass er verstorben ist.

Die Einsicht, zu beobachten, ohne zu bewerten, erscheint zwar plausibel. Wenn man sich jedoch daran macht, erkennt man schnell, dass dies schwieriger ist, als gesagt. Aber wenn man die Schwelle überschritten hat, befreit diese Sichtweise.

interessantweise trage ich gfk schon seit langem mit mir herum und versuche, danach zu reden und handeln. mir ist es zuerst in meiner coachingausbildung begegnet, und kurz darauf auch in meiner ausbildung zur tantramasseurin.
ich habe aber die erfahrung gemacht, dass wir nie komplett gewaltfrei agieren können, wenn wir eigene ziele und wünsche haben (und die haben wir nun mal, es sei denn, wir wären vollständig ent-individualisiert).
die achtsamkeit und die wertschätzung des anderen und seiner ziele und wünsche stellen aber für mich eine gemeinsamkeit mit der tantrischen grundhaltung dar, alles anzunehmen, wie auch immer es ist oder erscheint.

Danke

ich verbinde gerne die gewaltfreie Kommunikation mit der Transaktionsanalyse von Harris, denn letztere zeigt interessante Wege der Kompensation, der Hemmung, bis hin zu erlösten Form auf.

Gewisse Aspekte kenne ich aus Männergruppen nach dem MRT Konzept, und aus der Paararbeit. Hier will ich nennen, nicht in Du-, sondern in Ich-Botschaften zu kommunizieren. Da der Fokus so nicht auf Vorwürfe und angebliche Fehler gerichtet ist, sondern beim Bedürfnis, Befindlichkeit oder Sachaussagen der sprechenden Person.
Und das Prinzip des Zwiegesprächs, das kann Beziehungen zum leben erwecken und vertiefen. Man vereinbart eine Redezeit. Während der Zeit spricht eine Person und die andere hört nur zu, schenkt Aufmerksamkeit. Rückmeldungen werden wenn, dann danach, und nur nach Wunsch gegeben. Danach spricht die andere Person.
Ich finde auch, Kommunikation läuft wesentlich leichter und angenehmer, wenn Menschen die grundlegenden Prinzipien der GfK zumindest mal kennen gelernt und verstanden haben. Hab auch schon erlebt, dass Leute aggressiv wurden, wenn ich (m.E.) GfK-korrekt gesprochen habe.

Neben den genannten Büchern von Marshall B. Rosenberg, Gewaltfreie Kommunikation: eine Sprache des Lebens ( der Bibel der GFK ) und Thomas ' Harris "Ich bin o.k. -Du bist o.k." mag ich

"wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt" von Serena Rust.
Witzig, klar, leicht verständlich geschrieben ist dieses Büchlein ein schöner Einstieg in das Thema Gewaltfreie Kommunikation. Verschenkte es schon mehrfach gerne. Und mit durchweg positiven Rückmeldungen.

Auch das an das erste Buch des Autorenehepaars Harris anknüpfende "Einmal o.k. Immer o.k."
ist eine gelungene, verständliche Beschreibung von Konfliktlösungsstrategien, praktische Vorschläge zum theoretischen Grundgerüst zuhauf.

danke für die Ergänzung von du bist ok, ich bin ok. Das Nachfolgewerk find ich ebenso sehr gut.

das kenne ich auch. ich habe dann den eindruck, mein gegenüber kann diese art 'neusprech' nicht so schnell einordnen und statt alte konfrontationsmuster abzurufen, läuft er nun quasi ins leere - und das macht gefühlt hilflos...
muß man vorsichtig handhaben, finde ich. ich bemühe mich in so einer situation, besondere freundlichkeit auszustrahlen, und wenns eine ernsthafte auseinandersetzung ist, wo ich nicht mehr freundlich sein möchte, und man auf keinen grünen zweig miteinander kommt, versetze ich mich in die wahrnehmungsposition des andern und gebe halt auch mal einen fehler zu (den ich vorher nicht als solchen empfunden habe). da fällt mir kein zacken aus der krone, und von der klärung der 'wahrheit' ist man durch die wechselseitigen subjektiven wahrnehmungen meist sowieso meilenweit weg...

vergleichbar damit habe ich durch tantra nicht nur meine nein-sage-qualitäten geübt und geschliffen , sondern auch das jasagen. es fällt mir auch da kein zacken aus der krone, mich mal auf etwas einzulassen, was ich an und für sich skeptisch bis kritisch beäuge, und durch die dadurch gemachten erfahrungen meine (meist selbst gesetzten) grenzen zu verschieben.

Hallo zusammen,

als ich letztes Jahr im ZEGG war, fand dort ein GFK Jahrestreffen statt. Dieses Jahr findet z.B. folgende Veranstaltung statt:
http://www.zegg.de/de/verans … -gfk-und-herzverbindung.html

ggf. mal die Leitung anschreiben.

10 Wege, um in Kontakt zu kommen:
6. Engagiere dich für den Kontakt.

Ich bin der Gfk in der Mediatorenausbildung begegnet.
Was mir besonders gefiel ist die Verwendung positiver Wortwahl, Themen urteilsfrei ( vor allem vorurteilsfrei) anzugehen.
Das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Auch wenn ich es heute nur sehr dosiert einsetze, hat es durchaus wertvollen Einfluss auf meine Arbeit.

Ich glaube das ist ein wichtiger Aspekt: Sobald irgendwie erkennbar wird, dass jemand etwas sagt, nicht weil er es von innen raus sagen will, sondern weil es der Anwendung einer Methode entspringt, wirkt es unecht und - im Extremfall - sogar verlogen. In Idealfall sollte das, was man sagt, in erster Linie "echt" sein. Wenn man trotzdem "gewaltfrei" kommunizieren will, müsste man dann "mit offenen Karten spielen" und dem Gespräch ein gegenseitiges Einverständnis über diese Methode voranstellen, oder man bettet das, was man sagen will in einen Rahmen ein, der die Methode offenlegt, z.B: "Also nach der Methode der Gewaltfreien Kommunikation würde ich jetzt sagen: .... "

Wenn man diese Methode erst neu erlernt hat, lässt es sich wohl nicht ganz vermeiden, dass es manchmal holprig oder auch künstlich klingen kann. Oder eben nicht auf Anhieb wirklich gelingt, seine (gegebenenfalls) zornigen oder wütenden Impulse so zu "kanalisieren", dass sie nicht aggressiv rüberkommen.

Und ich habe auch schon erlebt, dass das Gegenüber sich durch die "sehr beherrscht" wirkende Art irgendwie provoziert fühlte, (glaubte, provoziert zu werden)

Trotzdem: immer wieder die Mühe wert, gfK zu üben!

Ja man kann Leute damit auf die Palme bringen, die ständig in Bewertungen denken, und denen es darum geht, die anderen für ihre Interessen einzuspannen.... "Recht haben wollen."... "Etwas AUSdiskutieren wollen."... Gründe bei den anderen suchen, für Dinge die nicht klappen, die man bei genauerer Nachfrage gar nicht genau benennen kann oder will.... Oder überhaupt ständig Gründe haben dafür, Unsinniges zu tun, und Wichtiges zu vermeiden.

Die GfK Sprache schafft hier einen neutralen Raum, wo Urteile und Wertungen nicht ausgesprochen werden. Sehr gut, um das Gegenüber überhaupt kennen zu lernen, und als Grundlage für Verhandlungen, die auf fairen Ausgleich abzielen.

Allerdings ist dieses wertungsfreie reden meiner Ansicht nach nicht für persönliche Weiterentwicklung geeignet. Wir haben ja ganz konkrete Wünsche und Bedürfnisse... Wenn es darum geht, diese genauso zu erfüllen, braucht es zielführende Handlung. Da muss ich bewerten, dass mein Auto eben rot sein muss und nicht blau... Ich will soundsoviele Umarmungen täglich, um mich nah zu fühlen... etc. Also Farbe bekennen was ich will, und zu mir stehen, dass ich da für mich sorge.

von Yella Cremer auf 6 Din-A-4 Seiten (als Spickzettel/Kurzanleitung) laminiert:
https://www.amazon.de/3er-GF … rds=Yella+Cremer+gewaltfreie

Seit über 25 Jahren bin ich Trainerin für Kommunikation und wenn ich dann alle meine Inhalte, alle Erkenntnisse, alle Erfahrungen, alles Gelernte, alle gefühlten Erinnerungen gesammelt betrachte, gespickt mit herrlichen Tantra Erfahrungen, dann sieht man in der gewaltfreien Kommunikation das Ende dieser Kette kommen... sie ist ein logisches Ergebnis...

Zum Glück ist dies nur ein Glied einer Kette, die dann dazu führt, worin es zwangsläufig endet - in die Liebe!
Die Liebe ist die Essenz sie ist überall zu finden, in jedem einzelnen Glied...

Hach gerade etwas pathetisch, aber so fühlt es sich für mich an... lächel

Eure Sumati

ich denke, für viele Menschen ist gewaltfreie Kommunikation ein sehr schwieriges Feld, diese zu verstehen, reflektieren und ins eigene Leben zu integrieren. Und das ist durchaus legitim so! Ich persönlich liebe es immer wieder sehr, mich auch mal heftig mit einem Gegenüber zu fetzen, weil dies aus meiner Sicht den Horizont erweitert.

Die ersten vier Schritte zu verstehen, dürfte nicht so richtig schwierig sein. Das Integrieren oder sie zu leben, dürfte die größere Hürde darstellen.


Fetzen dürfte den Horizont wohl nicht so richtig erweitern, es sei denn, man versteht, dass damit oftmals Verletzungen einhergehen. Forscht man dann danach, was hinter dem Bedürfnis steht, sich zu fetzen, ist es womöglich nicht die Erweiterung eines Horizontes, sondern vielmehr Freude daran, Dritte emotional zu beherrschen. Oftmals geht damit auch eine gewisse "emotionale Erpressung" einher, um Recht zu haben oder zu bekommen. Dies entfremdet und dürfte eine entfremdende Kommunikation darstellen.

.. auch von M.B. Rosenberg,
beschreibt sehr einfach die Zusammenhänge und wie man den Auswirkungen der Wut entgegenwirken kann. Da man sich selbst anders verstehen lernt, eignet man sich nicht nur eine blinde Vorgehensweise mit Phrasen und bestimmten Abläufen an, sondern verändert sein eigenes Verhalten, genügend Selbstreflektion vorausgesetzt, nachhaltig.
Gibt es auch als Hörbuch.

wie bei vielem gelerntem Wissen finde ich es auch bei diesem Thema nicht so einfach, es ins Leben umzusetzen.
Ich schaffe es zumindest, meine Meinung in der "Ich-Form" darzubringen.

Gerade hier im Joy fällt es mir immer wieder (äußerst negativ) auf, wenn jemand formuliert wie "das ist falsch, das ist unkorrekt, das ist verantwortungslos, das ist ....". Es wird dabei von Dem/derjenigen nicht wirklich wahrgenommen, dass auch nur eine Meinung kundgetan wird - allerdings m.E. nicht wirklich sozialverträglich.

Im weiteren Verlauf dieser Diskussionen wird m.E. meißt sehr deutlich, wie sich die Angesprochenen "angegriffen" fühlen ... und dann auch entsprechend gegen-argumentieren.

Fazit: in der Ich-Form sage ich MEINE Meinung ... und lass stressfrei Raum für Gegenmeinungen.

das ist eine spannende frage,
bisher ist mir noch kein literaturhinweis untergekommen,
ich halte beide augen offen


mit gewaltfreier kommunikation befasse ich mich seit ca. 10 jahren
mal mehr mal weniger intensiv
viele literaturhinweise gab es schon

mir persönlich gefällt auch noch sehr gut:
gewaltfreie kommunikation für dummies
leseproben hier: http://www.wiley-vch.de/de/? … w=product&isbn=3-527-70821-9




oh ja!
manchmal ist mir das
salz bis chili in der suppe der empathie...

das Verständnis, was bei der GfK unterschieden werden sollte, lohnt sich auch ein Blick in:

42 Schlüsselunterscheidungen in der GFK: Für ein tieferes Verständnis der Gewaltfreien Kommunikation 18. November 2013 von Liv Larsson und Katarina Hoffmann