Gewaltfreie Kommunikation

das kommt darauf an, wie du gewalt definierst

Eines fällt mir dabei aber immer auf, wie eine Kommunikation gewaltfrei sich nennen kann.
Jemand der Kommunikation beherrscht, weiß, dass wir mit Bildern im Kopf arbeiten und wenn ich erst das wort Gewalt erzeugen muss um es dann gedanklich durch zu streichen.

Klugscheißer Grüße Lach
Sumati

Was ich mich schon lange frage, ist, wie sich der schwierige Prozess der GfK (Gewaltfreie Kommunikation) gegen den simplen, hormongesteuerten Affekt der KfG (Kommunikationsfreie Gewalt) durchsetzen kann?

Der vielzitierte GfK-Autor Rosenberg hat ja nun auch mit der als Referenz angegebenen Kommunikation zwischen Isrealis und Palästinensern so sein Problem.

Gibt´s da eine Lösung, die ich noch nicht kenne?
Grüß e
CCM

ich dort:


eine (be) wertende Kritik?

Dort war er als Mediator mit Mitteln der GfK unterwegs. Sie setzt jedoch Freiwilligkeit und Offenheit voraus, die nicht erzwingbar ist. Wenn sich also jemand mit nicht kommunizierten Vorbehalten in solch eine Gesprächsrunde begibt, sind diese Vorbehalte als Gradmesser für Sinn oder Zweck der GFK völlig ungeeignet, glaube ich.

nur, die beschreibt das Problem noch mal von einer anderen Sicht.

Ich würde gerne wissen, ob und wo und wie die Lösungsmöglichkeiten aussehen.
Und ob es vielleicht schon eine (stabile) Lösung gibt?

Grüße
CCM

Durch Kampfkunst vielleicht? Schlagfertigkeit? Verhandlung, nachdem der Sturm sich gelegt hat?

Es gibt doch gar keine kommunikationsfreie Begegnung. Körpersprache, Mimik und selbst schweigen ist ne Aussage. Aggression (von aggressore = auf etwas / jemanden zugehen) ist auch eine Form zu kommunizieren, und dieses Gefühl braucht m.E. ganz besonders den körperlichen Ausdruck.

es dem te wohl mehr um die GFK ging, auf die er gestoßen ist. Dass im Rahmen der Kommunikation bei der Schlagfertigkeit mit verschiedenen Zungen operiert werden kann, wissen ja diejenigen, die sich damit beschäftigen.

Da ja auch nach Empfehlungen gefragt wurde, fällt mir dies u. a. ad hoc noch ein:

Gewaltfreie Kommunikation im Gesundheitswesen: Eine Kultur des Mitgefühls schaffen. (von Melanie Sears und Al Weckert)

Wenn mir ein neues Thema begegnet, gehe ich in die Bücherhalle (so heißt das in HH - sonst Bibliothek), nehme 15 Bücher zu dem Thema und schlage die Seiten einfach auf und lese, was dort steht - nur so macht mir das lernen von neuem spaß

Ich finde, GFK hat viel mit dem tantrischen Weg zu tun, was beobachte ich, nicht wie bewerte ich das! Was brauche ich, was ist mein Bedürfnis.

Ich habe auf meinem Smartphone alle verfügbaren GFK App´s und die helfen mir Spiele, in denen ich Aussagen nach der GFK beurteilen kann und Leitfaden, wie ich Gespräch nach der GFK beurteilen kann. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr ich daneben liege

GFK ist für mich ein Lernprozess und es geht für mich eher darum, dass ich immer wieder weiß, wie ich dahin komme, als das ich es immer leben kann

Ich habe eine Beziehung, in der uns beiden wichtig ist, dass wir nicht nur die 80% perfekte Kommunikation leben können, sondern auch die 20% Prozent, wo wir eben nicht in der GFK sein können und auch damit konstruktiv umgehen - ein gängiger Satz in dieser Beziehung - nimm das sofort zurück, dass will ich nicht gehört haben Was ich damit sagen will - wir sind Menschen und in unseren Themen. GFK ist wichtig, wenn das mal aber nicht geht, hilft immer Humor

Es gibt Apps für GFK? Was machen die denn? Da bin ich ja mal neugierig!

OFFTOPIC BEGIN
Sri (Lalita) klingt für mich irgendwie nach Indien, hast Du damit was zu tun?
OFFTOPIC END

Ich habe mal ein Hörbuch geschenkt bekommen, das es wohl auch als normales Buch gibt:

>> ICH HÖRE WAS, WAS DU NICHT SAGST
gewaltfreie Kommunikation in Beziehungen <<

von Susann Pásztor und Klaus-Dieter Gens

(Ich habe es nich nicht ganz zu Ende gehört, möchte es daher nicht bewerten. Aber zumindest weckte es die Neugierde für dieses Thema)

wird einfach viel zu sehr bewertet und nicht beobachtet.


Rosenberg zitiert ja u. a. Jiddu Krishnamurti, der sich auch damit beschäftigte. Ein schönes Buch von ihm ist "Das Licht in uns - über wahre Meditation." Ein Kapitel beschäftigt sich mit dem reinen Beobachten.

Intessant war für mich, dass wir etwa über einen Partner aufgrund unserer Wahrnehmungen eine bestimmte Vorstellung haben, die - einmal entstanden - immer wieder abgerufen wird. Dabei wissen wir doch, dass wir uns in einem ständigen Veränderungsprozess befinden. Warum soll der Partner davon verschont bleiben. Oftmals hat der Partner gar keine Chance, anders sein zu dürfen. Stark abgekürzt rät er auch hier, einfach einmal zu beobachten und die Bewertung, die eng mit der Wahrnehmung verbunden ist, zu unterlassen. Was man dann "alles zu Gesicht bekommt." Man kann auch einfach sagen, dem Partner sollte man mehr als eine Chance geben, indem man nur beobachtet, eine Verbindung aufbaut und versucht zu erspüren, was in ihm vorgeht und welche Bedürfnisse nebst Gefühlen sich dahinter verbergen. Eine interessante Reise.

Es gibt welche, um die Skills zu spielen, welche um GEspräche in dem Sinne vorzubereiten, welche um Dankbarkeit oder Bedürfnisse zu trainieren. Andere in ERgänzung Büchern wie, Giraffentango

SriLalita ist ein Kose-Name der an die 1000 Namen der Großen Göttin erinnert, aber ich bin ein europäisches Gemisch Wobei, wenn man deutsch kann, braucht man in Sanskrit nur noch die Vokabeln lernen, Aussprache und Grammatik sind identisch Und nein, ich bin keine inkarnierte indische Tempeltänzerin (scherz, weil viele, die Rückführungen machen, eine Zeitlang, sowas waren)

Ich möchte zu diesem spannenden Thread ein paar Gesichtspunkte ergänzen.

In einem Thread reduziert sich die Kommunikation auf die Wortwahl, wodurch diese an Bedeutung gewinnt. Mimik oder Tonlage werden eben nicht transportiert.

Im direkten Kontakt ist das aber facettenreicher und zum Teil auch noch unbewusst. Ein wichtiger Aspekt der Kommunikation ist auch die Körpersprache inklusive der Mimik. Wenn dabei die Stimmigkeit fehlt, dann geht das zu Lasten der Authentizität. Ich sehe darin den Grund warum der Gegenüber sich über die "Methode" dann so aufregt.

Nach dem Besuch von Seminaren zu "body language" oder "Stimme" kam ich für mich zu einer Schlussfolgerung, mit der ich mich zwei Vorrednerinnen anschließen möchte, auch um es noch einmal zu betonen. Unsere Kommunikation spiegelt das wider, was wir in diesem Moment am besten beitragen können. Damit begründet sich unsere Kommunikation nach meiner Einschätzung maßgeblich auf unserer eigenen(!) Haltung und Wertschätzung für den Gegenüber. ... und damit kommen wir am Ende der Kette wieder bei der Liebe raus.

Angemerkt sei noch, dass ich Kommunikationstheorie für essentiell wichtig halte, um nicht falsch verstanden zu werden.

Wie bei so vielen Dingen ist nur das "Ganzheitliche" in vollem Umfang wirksam.
Schon alleine deswegen, weil Worte alleine sehr manipulationsanfällig sind.

Uff, nun bin ich angekommen, im Supermarkt der GfK.

So ist Internet: alles rein was geht und das Thema selbst ist platt.

Trump läßt grüßen. Rein ins Netz was rein geht.
Morgen ist alles neu und anders.

Sonnige Grüße aus der Rhön
CCM

...und GFK?

Ja, wie das zusammen geht, ist mir auch ein Rätsel.

sind wir ja einer Meinung.
Scheinbar.
Grüße aus der Rhön
CCM

handelt es sich um einen Koan ?

Aus welchem Teil der Rhön kommst du denn?

Ich denke das Buch "Familienkonferenz" von Thomas Gordon passt auch sehr gut zu diesem Thema. Neben den ICH und DU Botschaften gibt´s da auch infos zum AKTIVEN ZUHÖREN.

in meinen Augen ist es stimmiger sich mit NLP zu beschäftigen und deren Axiomen
Eines davon wurde ja hier indirekt erwähnt..und zwar die positive Grundabsicht und sei es nur eine "Ego-zentrierte" und nur sich selbst positive Absicht...

Jedoch möchte ich kurz erwähnen das GFK nicht zu einer besseren Welt beiträgt denn auch diese gerät an Ihre Grenzen...

Es ist halt eine Methode. Letztlich kommt es darauf an, wer sie zu welchem Zweck gebraucht. Ein Betrüger könnte diese Methode vielleicht sogar gebrauchen um jemanden einzulullen, damit er ihn dann dazu bringt einen für ihn ungünstigen Vertrag zu unterschreiben.

Was wir unabhängig von der Methode jedenfalls brauchen, ist eine Aufrichtigkeit und eine Vertrauensbasis in der Kommunikation. Und wenn das wirklich gewährleistet ist, dann kann jemand auch mal sehr rustikal seine Meinung sagen ohne dass die Anderen gleich eingeschnappt sind.

Die Axiome aus dem NLP finde ich sehr hilfreich! Viele Techniken aus dem NLP wende ich regelmäßig an und NLP Anteile wie VAKOG Definitionen haben leichte Überschneidungen mit GFK. Was ist aus dem NLP nicht kenne (vielleicht gibt es das da aber doch) und an der GFK schätze ist - von meiner Beobachtung sprechen, nicht bewerten, nicht interpretieren. Meine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern...

Bewertet und interpretiert nicht

Es gibt einfach zuviele die es so anwenden
Ist die allseits bekannte coachingkrankheit