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Tantra und Alter

*****bin Mann
135 Beiträge
Themenersteller 
Tantra und Alter
Wahrscheinlich hat jeder von euch schon mal den Satz: „Bei Tantra spielt das Alter keine Rolle.“ so, oder so ähnlich gehört. Für jemand, der sich seit Jahren oder Jahrzehnten auf dem tantrischen Weg befindet, Frieden mit seiner eigenen Sterblichkeit geschlossen und gelernt hat, durch die Hülle des Körpers hindurch auf die Seele eines Menschen zu blicken, mag das wohl stimmen. Speziell für junge Menschen, die gerade anfangen sich für Tantra zu interessieren, sieht das, denke ich, jedoch anders aus. Dazu ein paar Gedanken von mir.

Am Anfang steht für mich erst mal die Frage, warum dieser Satz so oft und gerne wiederholt wird, wer profitiert davon, wem nützt er. So weit ich das beurteilen kann, nützt er vor allem älteren Menschen, denn sie erhalten durch ihn quasi die Erlaubnis, ihren eigenen Körper zu mögen, etwas, was ihnen unsere Gesellschaft mit ihrem Jugendwahn gerne verwehrt. Auch wenn es selten offen ausgesprochen wird, habe ich oft den Eindruck, dass viele Menschen denken, ein alt aussehender Körper sei etwas, das man verstecken und für das man sich schämen muss. Dieser Selbsablehnung erzeugenden Sichtweise eine andere, liebevolle, bejahende entgegen zu halten ist in meinen Augen eine der großen Stärken der tantrischen Philosophie. Die Befreiung des Selbst wird durch die Akzeptanz von allem, was ist, erreicht.

Aber etwas akzeptieren und etwas gut finden sind zwei paar Schuhe. Akzeptieren bedeutet in meinen Augen vor allem, anzuerkennen, dass etwas ist, wie es ist, anstatt sich in Wünschen, Hoffnungen, Illusionen und Ängsten zu verlieren. Gut finden ist halt gut finden. Es bedeutet letztlich eine Situation mit einem freudigen Gefühl zu verbinden, weil durch sie ein persönliches Bedürfnis befriedigt wird. Etwas schlecht finden, ablehnen hingegen bedeutet, eine Situation mit einem negativen Gefühl, in der Regel Angst in Kombination mit einer der möglichen Reaktionsmuster Flucht, Angriff und Starre, zu verbinden, weil ein persönliches Bedürfnis nicht befriedigt wird oder droht, nicht befriedigt zu werden.

Ein weiterer häufig genannter Satz im Tantra ist ja nun: „Alle Gefühle dürfen sein, auch negative.“ Ein Gefühl, das gerade da ist, hat meiner Meinung nach grundsätzlich auch eine Daseinsberechtigung. Es gibt keine falschen Gefühle, jedes ist erst ein mal richtig, denn es hat eine Ursache. Also ist auch jedes Gefühl von Widerstand oder Ablehnung einem anderen Menschen gegenüber erst einmal völlig in Ordnung. Es darf sein, selbst, wenn sich die Ablehnung auf so profane Dinge wie Alter, Oberlippenbärte oder Körpergewicht bezieht. Erst wenn ich dieses Gefühl zulasse, bei mir selber wahr- und annehme habe ich die Möglichkeit in mir nach seiner Ursache zu forschen und zu überprüfen, ob sich die Ablehnung, die ich spüre, tatsächlich auf die jetzige Situation bezieht, oder ob ihr eine alte, negative und möglicherweise sogar unterdrückte Erinnerung zu Grunde liegt.

Das Gefühl, etwas oder jemanden abzulehnen, hat in meinen Augen einen klar positiven Aspekt. Es dient nämlich dazu, mich vor einer potentiellen Gefahr zu schützen, davor, dass ich in eine Situation gerate, in der ein wichtiges Bedürfnis von mir droht nicht erfüllt zu werden. Es ist die Angst vor Verlust von etwas, dass mir wichtig ist. Das kann meine Gesundheit sein, meine Sicherheit, mein Staus im Sozialverband, die Entscheidungshoheit über meine Handlungen, meine Verbindung zu einem bestimmten Menschen und viele weitere Dinge mehr. Die Einschätzung einer Situation als bedrohlich basiert letztlich auf den Erfahrungen, die ich in im Laufe meines Lebens in ähnlichen Situationen gesammelt habe, die negativ für mich verliefen. Es ist eine Annahme, die ich aufgrund meiner bisherigen Erlebnisse als wahrscheinlich erachte.

Erst, wenn ich bereit bin, mich mit meinen bisherigen, ähnlichen Erlebnissen auseinander zu setzen, kann ich meine Einschätzung der jetzigen Situation hinterfragen und überprüfen, ob gerade tatsächlich eine Bedrohung für mich vorliegt. Diese Bereitschaft lässt sich aber nicht von Außen erzwingen, sie muss aus mir selbst kommen und wird dann kommen, wenn mein Unterbewusstsein der Meinung ist, dass ich diese Auseinandersetzung auch verkrafte. Wenn sich diese Bereitschaft bei mir nicht einstellt, ist das beste, was ich machen kann, zu meiner Ablehnung zu stehen und die Situation zu verlassen. Beuge ich mich stattdessen z. B. im tantrischen Kontext dem Druck einer Gruppe, eines anderen Seminarteilnehmers oder gar der Anweisung eines Lehrers, verletzte ich mich selbst. Ich übergehe mein eigenes Bedürfnis nach Sicherheit, gestehe ihm weniger Wert zu als den Bedürfnissen nach Achtung, nach Harmonie in der Gruppe, nach (sexuellem) Kontakt etc. von anderen Leuten und damit gestehe ich mir selber weniger Wert zu als ihnen. Wenn ich dahin kommen will, meine eigene Göttlichkeit zu erkennen, ist so was eher kontraproduktiv...

Wenn ein junger Mensch, der gerade die emotionale Ablösung von seinen Eltern vollzogen hat oder sich womöglich noch in diesem Prozess befindet, keine Lust auf sexuellen Kontakt zu Menschen hat, die so alt wie oder älter als seine eigenen Eltern sind, dann halte ich das für eine gesunde und völlig normale Einstellung, die er jederzeit, auch in einem tantrischen Rahmen, vertreten darf. Sie basiert nämlich zu einem guten Teil auf genetisch verankerten, also angeborenen Verhaltensweisen und es bedarf einer gehörigen Portion Arbeit an sich selbst, um diese Verhaltensweisen bewusst außer Kraft setzen zu können, eine Arbeit, die die wenigsten Menschen mit Mitte dreißig bereits bewältigt haben, da sie in der Regel mit anderen Dingen beschäftigt sind. Und diese Einstellung ist dann bitte auch von allen anderen Anwesenden zu respektieren. Ein älterer Mensch, der damit nicht klar kommt, oder sie als 'untantrisch' brandmarkt, möge sich bitte zurück erinnern, ob er mit 25 gerne einen wie auch immer gearteten sexuellen Austausch mit einem / einer etwa 50 jährigen gehabt hätte, und seinen Standpunkt noch mal überdenken. Und selbst wenn ein jüngerer Mensch einen älteren in einer Übung akzeptieren kann, heißt das noch lange nicht, dass er ihn auch gut findet und sich weiteren Kontakt über die Übung hinaus wünscht.

Ich habe nun schon mehrfach folgende Situation beobachtet oder erzählt bekommen: Junge Frau kommt auf ein Tantraseminar, ist etwas verunsichert ob der neuen Situation, hofft aber, hier endlich mal auf Männer zu treffen, die ein bisschen Bewusster im Umgang mit sich und anderen sind, als die, die ihr normalerweise begegnen. Kaum ist sie da, wird sie von mehreren Männern in oder jenseits der Midlifecrisis belagert, dass man ihr einen Fliegenwedel reichen möchte. Diese Männer projizieren ihre ganze Bedürftigkeit, ihren ganzen Frust über „Das kann doch noch nicht alles gewesen sein“ auf sie und baggern als gäbe es kein morgen, sonnen sich in der Erkenntnis, dass ihr Alter ja keine Rolle spielt und ignorieren schlicht die Signale der Frau, die anzeigen, dass sie einfach kein Interesse hat, oder sich sogar bedrängt fühlt. Und sie ignorieren, dass das Alter der Frauen in ihrem Alter auch keine Rolle spielen sollte. Ja, ich weiß, es gibt auch Frauen, die so handeln. Ja ich weiß, es gibt auch Männer, die das nicht tun.

Ich kann jede Frau verstehen, egal ob jung oder alt, die nach so einer Erfahrung das Handtuch wirft und Tantra für sich abschreibt, bevor sie überhaupt richtig eingestiegen ist, einfach weil es da ja doch nicht anders läuft als sonst im Leben. Und das finde ich unglaublich schade. Auch kann ich jeden Mann, der sich mehr Frauen in der Tantascene wünscht, nur auffordern immer mal wieder inne zu halten und zu überprüfen, ob sein Verhalten, all seinen Lippenbekenntnissen zum Trotz, wirklich dazu beiträgt, dass sich Frauen sicher, wohl, respektiert, geborgen und geschätzt fühlen. Denn wenn sie das nicht tun, ziehen sie sich höchstwahrscheinlich zurück.

Natürlich kann und sollte ich Interesse an einem anderen Menschen, dass ich verspüre, auch ausdrücken. Zu einem bewussten Umgang mit mir und anderen gehört aber meines Erachtens, dass ich erkenne und akzeptiere, dass dieser Mensch meinen Wunsch nach mehr Kontakt möglicherweise nicht teilt. Und ich sollte definitiv darauf achten, ob sich ein anderer Mensch durch meine Versuche, den Kontakt zu vertiefen unwohl oder gar bedrängt fühlt. Auch halte ich es für ein Gebot der Höflichkeit und des Respekts auf Seminaren, dass ich mit jeder Person, die ich in einer Übung akzeptieren kann, auch Übungen mache und sie gegebenenfalls auch dazu auffordere, nicht nur diejenigen, die ich gut (attraktiv) finde. Wer als Kind schon mal erlebt hat, wie es ist, als letzter in die Fußballmannschaft gewählt zu werden, wird wissen, wieso.

Das oben gesagte gilt natürlich auch für alle anderen Eigenschaften, die man ablehnen kann, sei es Mundgeruch, Übergewicht, miesepetrige Grundhaltung, Körperbehaarung (z.B. meiner *ggg* ), beständigem Redefluss etc., Alter ist halt nur ein häufiges Thema und deshalb habe ich es als Aufhänger genutzt. All diese Sätze in der Art „Im Tantra spielt … keine Rolle.“ sind aus meiner Sicht nur Wegweiser auf dem Pfad der eigenen Entwicklung, sie zeigen wo es hingehen kann und sollte. Leider werden sie öfter mal in den Rang eines Dogmas erhoben, weil es denjenigen, die dies tun, gerade Vorteile bringt. Denn mit Dogmen kann man wunderbar Druck ausüben und andere dazu bringen, Dinge (mit einem selbst) zu tun, die sie sonst nicht tun würden. Und man kann mit ihnen tolle Hierarchien aufbauen: „ Ich bin spirituell viel weiter entwickelt als du, da ich … nicht ablehne. Wenn du genauso weit entwickelt sein willst wie ich, darfst du … auch nicht ablehnen.“

Deshalb hinterfragt jedes Dogma, das euch präsentiert wird und überlegt, wem es nützt. Wenn ihr merkt, das ihr etwas oder jemanden ablehnt, dann steht dazu. Akzeptiert eure Ablehnung, auch wenn ihr glaubt, sie eigentlich nicht fühlen zu dürfen, weil euch jemand erzählt hat, sie wäre falsch. Vergebt euch notfalls dafür und dann seid ihr eingeladen, die Angst, die sich in eurer Ablehnung ausdrückt zu konfrontieren. In eurer eigenen Geschwindigkeit, mit eurer eigenen bewussten Entscheidung dazu.
********2015 Frau
744 Beiträge
Lach ... das habe ich doch gerade eben in Facebook gelesen *g*
Stimmt - steht in der Facebookgruppe. Gilt der Gründung einer "Jugendgruppe"

Und für die jüngeren unter euch, die sich gerne vernetzen, austauschen und kennenlernen möchten, habe ich diese Gruppe gegründet: Tantra U40 - Doch, wir dürfen das

Jugend & Alter
Deinen Beitrag kann ich überwiegend nur bestätigen... meiner Erfahrung nach geht es aber auch noch um andere Themen..
Ältere Menschen- Ü50??? haben ganz andere Themen zu bearbeiten als junge Leute.

Deshalb trenne ich meine Workshops auch nach Alter... JUPA stehen noch mitten im Prozess von Familiengründung, Paarbildung, Leistungsdruck-Karriere ... Zyklen, Geburten...

Ältere Paare setzen sich oft mit unverarbeiteten Trennungen, Verlusten, Endlichkeit etc. auseinander

Das alles in einem Kurs unter zu bringen, finde ich schwierig.
Tantra- in jedem Alter ein Genuß
*****bin Mann
135 Beiträge
Themenersteller 
Wo ich mir schon so viel Arbeit mit dem Text gemacht habe, dachte ich mir, den kann ich auch hier noch mal posten,
*ggg*
Und die Diskussionen hier sind oft interessanter als auf FB
******aer Mann
2.432 Beiträge
*top* like
********fner Frau
350 Beiträge
lernen, zu sagen, was jetzt ist
So ganz habe ich die Frage jetzt nicht verstanden.
M.E. liegt es an der Seminarleitung, klar zu machen: "Störungen gehen vor" - und dafür auch Raum zu geben.
Frau und Mann müssen lernen, zu sagen, was gerade nicht passt (diese Kompetenz schadet auch im "richtigen Leben" nicht) - ggf. auch unter 4 Augen bei der Seminarleitung. Es ist Aufgabe der Leitung, bei der nächsten Feedbackrunde Entsprechendes ohne Namensnennung anzusprechen und die richtige Vorgehensweise vorzugeben.
Hier: Frau lernt, (sozialverträglich) NEIN zu sagen ..(nicht zu denken, nicht zu hoffen, dass er es irgendwie schon merkt, sondern es zu sagen)....
und Mann lernt: ein NEIN ist ein NEIN ist ein NEIN...

Tantra (auch Tantra-Massage) ist (sofern es noch bei diesem Thema hängt) eine gehörige Portion Persönlichkeitsentwicklung.
Und das Thema ist nach meiner Erfahrung keineswegs vom Tisch, wenn irgendwelche Altersgruppen unter sich bleiben.
Dany
******n59 Mann
143 Beiträge
*nixweiss*
WTF ... ??
Ich habe schon einiges zu meinen Erfahrungen in meinem Profil im JC sowie in meiner persönlichen Vorstellung in dieser Gruppe geschrieben.

Meine Erfahrungen und Entwicklung ist sehr dynamisch, sowohl in den positiven als auch bei belastenden emotionalen Erkenntnissen.

Dies ist meiner Meinung nach unabhängig von der Altergruppe.

Mich bringt es ernorm voran, auch wenn es mental oft weh tut.
********leve Paar
100 Beiträge
Tantra in jedem Alter
Hallo Scarabin
Du hast einen sehr guten Artikel geschrieben, der in vielen Bereichen zur Diskussion anregt, aber das soll er ja wohl auch.
Seit vielen Jahren besuchen wir tantrische Treffen und Seminare. Dabei haben wir festgestellt dass man dort weniger junge Menschen (Frauen und Männer) antrifft. Das bezieht sich aber nicht nur auf Tantra sondern an FKK Stränden und in der Sauna ist es ähnlich.
Wir glauben dass ältere Menschen heutzutage selbstbewußter sind und zu ihrem Körper stehen. Zumindest trifft das auf all die Menschen zu die wir bei Lehrgängen, Seminaren, FKK, Sauna, Sport und privat kennengelernt haben.

Persönliche Grenzen sind wichtig, sie zu setzen aber auch in Frage zu stellen.
Die Erziehung der meisten Menschen wurde geprägt durch Schule, Kirche, Elternhaus, Staat, Medien usw.
Dort wurden uns Glaubenssätze und Verhaltensregeln eingetrichtert die wir ab und zu einmal überdenken sollten. Was uns in der Jugend einmal geschützt hat behindert uns nun im Erwachsenenalter.

Man spricht oft von Ablehnung älterer, nicht so attraktiver Menschen und Anziehung jüngerer, schöner Menschen. Als älterer Mensch würde ich jetzt behaupten, das sind nur Äußerlichkeiten oder ware Schönheit kommt von innen.
Aber mal ehrlich, ist Euch das noch nie passiert. Ihr trefft einen besonders schönen Menschen, möchtet Euch mit ihm unterhalten und stellt fest - der ist leer, der hat nichts zu sagen.
Dann seht Ihr einen älteren Menschen, der von innen her leuchtet. Er (oder sie) strahlt Ruhe, Frieden und Vertrauen aus. Und - man kann sich richtig gut mit ihm unterhalten.-

Man sollte nicht behaupten dass "Tantra besonders im Alter..." oder "trotz des Alters..." sondern eher dass"Tantra in jedem Alter..."
An sich sollte Tantra als Schulfach für die höheren Klassen eingeführt werden. Eine bessere Antwort auf Mobbing, Gewalt und Ausländerfeindlichkeit könnte man den Schülern nicht anbieten.-

Wir haben vor kurzem eine kleine private Tantragruppe gegründet. Zu uns kommen meist ältere Teilnehmer und wir beweisen uns dass Tantra auch mit den meisten körperlichen und seelischen Gebrechen möglich ist und Freude macht.

LG Norbert und Marita
******ore Frau
4.493 Beiträge
Meine Erfahrung dazu ist: erst Grenzen im eigenen Leben führen Menschen dazu, diese genauer erkunden zu wollen. In jungen Jahren sind noch verhältnismäßig wenig Grenzen da, das ist das eine. Das andere- meiner Erfahrung nach schwer wiegendere: das Bewusstsein über Grenzen ist kaum vorhanden!

Ich kann das sehr gut in meinen Kochkursen mit ganz niederschwelligen tantrischen Elementen beobachten: die Paare (meist Mid-ager, die das Gefühl haben, dass das "noch nicht alles gewesen sein kann"), die dort hinkommen (immerhin habe ich mittlerweile durch Änderungen im Kurstext erreicht, dass Frauen ihre Männer damit nicht mehr vermeintlich freudig überraschen....) machen kleine Massageübungen, den "weichen Blick", eine tantrische Umarmung NUR mit ihrem Partner! Und es wäre ein absolutes No go, diese Grenze aufzuweichen!
Daran kann ich sehen, wieviele Ängste und Konventionen noch vorhanden sind. Ich durfte lernen, das zu akzeptieren und mein Angebot so zu gestalten, dass diese Menschen Vertrauen lernen, diese Grenzen in ihrem Tempo aufzuweichen (viele kommen zum Fortsetzungskurs).
Vielleicht hat das Problem nur vordergründig mit dem Alter zu tun. Optik, Erfahrung, Bewusstsein sind auch wichtige Komponenten in diesem Zusammenhang.

Eine Jugendgruppe wird vermutlich kein so großer Spagat wie eine altersmäßig stark durchmischte, aber auch da gibt es schön und häßlich, erfahren und unerfahren, bedürftig und voll Fülle......
******n59 Mann
143 Beiträge
Ja, von den Ansichten der "Erfahrenen" kann man sich eine Scheibe abschneiden *g* Vor allem sind auch die Tantralehrer gefragt, sich auf die verschiedenen Teilnehmer der jeweiligen Gruppe einzustellen und sie zusammen zu bringen. Menschen, die noch persönliche Probleme zu bearbeiten haben, sind in einer Tantragruppe vielleicht nicht so gut aufgehoben. Dafür gibt es andere Gruppen mit Therapie.
LG
Verwandter Thread: Tantra: Erstbegegnungen auf Tantraevents
*******tes Paar
7 Beiträge
Fliegenwedel
Vielen Dank Scarabin für deine wohlüberlegten Gedanken, mit welchen du mir aus dem Herzen sprichst. Dennoch möchte ich zu folgendem:

Ich kann jede Frau verstehen, egal ob jung oder alt, die nach so einer Erfahrung das Handtuch wirft und Tantra für sich abschreibt, bevor sie überhaupt richtig eingestiegen ist, einfach weil es da ja doch nicht anders läuft als sonst im Leben. Und das finde ich unglaublich schade.

eine widersprüchliche Überlegung besteuern.

Für mich ist die Erkenntnis, dass es im Tantra genauso läuft wie sonst im Leben, eine sehr wichtige. Wie könnte denn die Beschäftigung mit Tantra, wäre es anders, eine wechselseitige Wirkung mit meinem "ziviles" Leben haben?

Die Seminarreihen guter Tantraanbieter sind aufbauend, und sehr zu Beginn stehen aus gutem Grund Übungen zum "Ja" und "Nein" Sagen sowie ein "Ja" und "Nein" zu nehmen, sehr lehrreich auch für das sonstige Leben und sicher eine wichtige Übung, die dem Exodus der Frauen entgegenwirkt.
Gute Tantraanbieter schaffen in den Seminaren einen achtsamen Rahmen. Dieser verhindert bei Männern, die ihre ersten Tantraerfahrungen machen, das gezeichnete Bild der Fliegen.

Die Erfahrung mit wenig achtsamen Seminarteilnehmern durfte ich außerhalb des Tantrischen in einem energetischen Seminar erleben sowie als Paar bedrängt im Swingerclub.

Deinem Aufruf zur Achtsamkeit kann ich uneingeschränkt beipflichten, im Tantrischen sowie im sonstigen Leben.

Markus
**********_Land Mann
80 Beiträge
... die Sexualität wächst mit dem Alter ... gerade qualitativ ... sollte sie zumindest *zwinker*
50 plus und Alter ?
Also, wenn ich die Beiträge so lese.....

Ich glaube schon, dass Alter und Tantra und / oder Sex und Joyclub allgemein ein Problem ist. Ich z.B. bin 69 und werde mit Aussagen konfrontiert, dass Alter bei 50 plus beginnt. Wie bitte ?

Ja, wo soll ICH mich denn da einordnen ?

Wo ich gehe und stehe bin ich mit mind. 10-20 Jahre jüngeren ( angeblich alten ) Menschen konfrontiert. Auch wenn ich dank guter Gene optisch durchaus mithalten kann.

In gewisser Weise fühle ich mich doch ausgegrenzt. Wenn das Alter bei 50 plus beginnt. Und unter lauter Menschen in den 40igern fühle ich mich oft deplaziert.

Es ist ein Unwohlgefühl. Oder der Gedanke, na gnädigerweise akzeptiert man mich noch. Die Quoten-Alte. Wir sind ja so tolerant.
*********49_rp Mann
292 Beiträge
50 plus und Alter ?
@******cas:

Du sprichst mir aus der Seele!

Mit resignativer Reife
Wilfried
******n59 Mann
143 Beiträge
@ Torviscas
Was hast du gegen das Wort "alt"? Sofern das Lebensalter gemeint ist, ist es zunächst ein neutraler Begriff. "Alt" heißt nunmal nicht unbedingt "gebrechlich", wie es uns viele Menschen im öffentlichen Leben beweisen.

Klar macht sich der Begriff "alt" am Lebensalter fest. Wer wen subjektiv als "alt" empfindet, ist sehr vom Alter der beurteilenden Person abhängig. Für eine 20jährige kann ein 40jähriger "alt" sein. Aber erfahrene Tantriker - und in diesem Thread geht es doch um Tantra - haben andere Schwerpunkte. Einer davon ist, dass du zu dir und zu deinem Lebensalter stehst. Und wenn du auch in deinem Profil Ältere nicht so magst, will ich das jetzt nicht so auf deine Vorliebe für Tantra beziehen *zwinker* .

Meine Definition wäre:
18-30 Jugend
31-50 in der Mitte des Lebens
51 + Beginn und Fortschreiten des Alters
Die Übergänge sind fließend. Anspruch auf Aufnahme ins Altenheim ist abhängig von der Konstitution *grins* .
******aer Mann
2.432 Beiträge
Das bin ich, und ich bin genauso richtig und gut.
Jedes meiner 42 Jahre gehört zu mir, jeder gelebte Moment machte den Menschen aus mir der ich jetzt bin. Es gehört zu mir wie mein runder Bauch und meine Narben. Ich bin anders und einzigartig und kann eine Gruppe die mich akzeptiert bereichern, wenn ich sie genauso akzeptiere wie sie mich. Mein Leib ist die physische Ausdrucksmöglichkeit für alle meine Gefühle und meine Gedanken, ist das Band von Geist und Seele mit meiner Umwelt. Und genau das macht meinen Körper wirklich so besonders.
********leve Paar
100 Beiträge
Alter...
Leider ist der Begriff "Alter" in unserer Zeit oft negativ besetzt, man sollte die Bezeichnung "Alter" wirklich neutral betrachten.
Zumal aus der eigenen Sicht heraus - alt sind immer die, die noch ein wenig älter sind als wir selbst.
Jedes Lebensalter besitzt seine eigenen Vorzüge, die man erkennen und erleben sollte.

Wenn ich (Norbert 64 Jahre) über mein Leben nachdenke...
In meiner Jugend wäre mir, körperlich und spirituell, vieles möglich gewesen, was ich damals leider nicht erkannt und ausgelebt habe.
Im Alter zwischen 20 und 50 nahm man sich nicht genügend Zeit für die eigene Entwicklung. Job, Kinder erziehen, Häuschen abbezahlen. Durch unsere Erziehung und falsche Glaubenssätze gehemmt und verklemmt, versäumte ich meine eigene Entwicklung.
Jetzt im Alter bin ich frei von vielem Zwängen, Häuschen bezahlt, Kinder groß, nicht mehr im Berufsleben. Seit ich mich mit einer tantrischen Lebensphilosophie beschäftige habe ich gelernt, welche Möglichkeiten das Leben mir bietet. Ich lebe frei von irgendwelchen Zwängen und Beschränkungen und solange ich keinen anderen verletze darf ich jedes Gefühl auskosten und erleben.
Man muß nicht unbedingt alt zu sein um das zu erkennen, nur die nötige Reife. Leider erlangt man diese Reife oft nicht in seiner Jugend.
Ich strebe nicht danach ein besonders hohes Alter zu erreichen sondern danach, jeden Tag bewußt zu ERLEBEN.

Alter ist dabei an sich unwichtig, manche Menschen sind schon mit 30 alt, manche mit 80 immer noch nicht.
Meiner Meinung nach ist man alt wenn man glaubt schon alles zu kennen, wenn man sich neuem nicht mehr öffnen möchte und andere Meinungen nicht mehr akzeptieren kann.

Also bitte Leute - habt Mut zum Alter, habt Mut zur Reife und Selbsterkenntnis.

LG Norbert
***la Frau
369 Beiträge
Alter versus Reife
Vielleicht können wir uns statt Alter auf das Wort "Reife" einigen?
Reife im tantrische Raum zeigt sich in Form von Offenheit, Präsenz und Gelassenheit.
Da kann so eine Art Überfall auf junge Frauen gar nicht geschehen!!!

Ich mag viel lieber mit reifen Tantrika praktizieren, die entspannt sind mit ihrer Sexualität, die sich trauen in den Meditationen und Begegnungen in die Tiefe zu gehen, die sich selbst nahe kommen können und Intimität mit anderen zulassen können. Und das können in der Regel Menschen über 50 eher, als jüngere.

In unserer - sich regelmäßig treffenden - Tantra Gruppe haben wir eine Alterspanne zwischen 35 und 70. Alle sind weitestgehend offen und dazu in der Lage, sich tief auf sich selbst und damit auch auf die anderen einzulassen bei den Übungen, Meditationen und Ritualen... also ausreichend "reif".

Aber es gibt tatsächlich ein Altersproblem, das ich sehe, wenn ich an unsere Gruppe denke: Für tantrische Rituale brauchen wir die Fähigkeit einige Zeit am Boden zu massieren. Da einige von uns zunehmend Knie-Beschwerden haben, fällt es ihnen deutlich schwerer, und so sind Massagerituale nur eingeschränkt möglich, was ich sehr bedaure.
Langfristig müssten wir wohl auf Massageliegen ausweichen. *zwinker*
********leve Paar
100 Beiträge
Langfristig müssten wir wohl auf Massageliegen ausweichen
Aber - ist das denn eigentlich so schlimm?
Wir sprechen immer darüber, dass man beim Tantra ganz offen und frei ist, dass kein Weg dahin wirklich falsch ist.
Warum sollten wir nicht die technischen Möglichkeiten ausnutzen damit auch ältere oder leicht behinderte Menschen den Zugang zu Tantra finden können?
Warum keine Massageliegen, keine Hörgeräte, dickere Matten (da gibt es wirklich große Qualitätsunterschiede), höhere Sitzkissen usw.
Wir sind auch schon etwas älter und wissen über welche "Zipperlein" wir reden. Ist es weniger tantrisch die Übungen, Rituale und Tänze dem Alter der Teilnehmer anzupassen, auch mal auf einem "Ikea Stuhl" zu meditieren.
Wir nehmen alle Teilnehmer gleichwertig an und "nehmen" sie da mit, wo sie sich gerade befinden. Keinem Menschen sollte der Zugang zur Philosophie des Tantra verschlossen bleiben.
Tantra wurde in den letzten Jahrhunderten immer wieder verändert, angepaßt an wechselnde Religionen und Kulturen, warum nicht auch an ältere Menschen?
Meiner Meinung nach ist es wichtig den tantrischen Weg zu finden und zu begehen. Ob ich dabei jetzt renne oder mit dem Rollator unterwegs bin...
LG und Namaste`
Norbert und Marita
***la Frau
369 Beiträge
Massageliegen...
... schlimm ist das gar nicht, aber es verändert das Setting!
Das Zusammenliegen und Kuscheln am Ende des Rituals geht halt auf einem 160 x 200 cm Lager schöner, als auf einer Massage-Liege!

Aber natürlich habt ihr Recht in dem, was ihr schriebt:
Es ist im Sinne des tantrischen Geistes, dass alles, was das Menschsein ausmacht, auch Willkommen geheißen sein darf, also auch das Altern unserer Körper. Die Schönheit im Auge des Betrachters ist der Schlüssel.
Alles ist göttlichen Ursprungs und gehört zu diesem irdischen Leben, auch die kleinen "Gebrechlichkeiten" Es ist wunderschön, wenn das sein darf.
Ich habe eine Session mit einer fast blinden Frau erlebt. Das Fühlen und Berühren war so fein! *herz*
Bin 72
und hab die Probleme des Alters nicht. Natürlich läuft manches etwas gemächlicher ab als mit 20 oder 30, aber sexuelle Vorlieben werden bei mir eher stärker. Und auch die Erfahrungen wachsen.
Tantra-Massagen geniesse ich in vollen Zügen, und Hände wie Zunge arbeiten umso intensiver und froher, je weniger ich GV schätze.
Mal etwas "altes" zum Thema Alter...
Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt,
sondern eine Geisteshaltung;
sie ist Ausdruck des Willens,
der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität.
Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit,
Sieg der Abenteuerlust über den Hang zur Bequemlichkeit.

Alt sein bedeutet nicht, viele Jahre gelebt zu haben.
Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt.
Die Jahre zeichnen zwar die Haut
• Ideale aufgeben aber zeichnet die Seele.
Vorurteile, Zweifel, Befürchtungen
und Hoffnungslosigkeit sind Feinde,
die uns nach und nach zur Erde niederdrücken
und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen.

Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann.
Wer noch wie ein unersättliches Kind fragt: Und dann?
Wer die Ereignisse herausfordert
und sich freut am Spiel des Lebens.

Ihr seid so jung wie euer Glaube.
So alt wie eure Zweifel.
So jung wie euer Selbstvertrauen.
So jung wie eure Hoffnung.
So alt wie eure Niedergeschlagenheit.

Ihr werdet jung bleiben, solange ihr aufnahmebereit bleibt:
Empfänglich fürs Schöne, Gute und Große,
empfänglich für die Botschaften der Natur,
der Mitmenschen, des Unfasslichen.

Sollte eines Tages euer Herz
geätzt werden von Pessimismus,
zernagt von Zynismus,
dann möge Gott Erbarmen haben
mit eurer Seele - der Seele eines Greises.

Marc Aurel (121-180), römischer Kaiser

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