Nimmt man diese Verantwortung wahr, kann man blaue Wunder..
erleben.
Hierzu ein paar Erfahrungen von mir.
Bedingt durch meine Lebensweise ließ ich jährlich einen HIV Test machen. In meiner Hausarzt-Praxis machte ich sehr derbe Erfahrungen. Als ich bei einer routinemäßigen Laboruntersuchung darum bat, auch auf HIV zu untersuchen, bekam ich eine sehr patzige Antwort der Dame im Labor.
Hierfür müsse sie erst den Arzt fragen. Ich antwortete ihr, dass es meine ganz persönliche Entscheidung ist, und dass ich für die Kosten selbstverständlich selbst aufkomme.
Es haute mich dann fast vom Hocker, als ich erfuhr, dass die Kosten gerade einmal 30 Euro betrugen, was ja wohl kein Ding ist, wenn es um unsere eigene Gesundheit und die unserer Mitmenschen geht.
Unfassbar, dass es da überhaupt noch ein Thema ist,....ob oder ob nicht.
Mein Hausarzt, welcher über meine Lebensweise Bescheid wusste, sprach mich auch einmal darauf an, dass es doch jetzt nicht mehr nötig sei, einen HIV Test zu machen, da ich ja inzwischen einen festen Dom habe. Ich glaubte, nicht richtig zu hören. Weiß ich, was mein Gegenüber tut ?
Und ganz besonders in einer polyamoren Beziehung muss ich doch immer damit rechnen, dass mir mein Gegenüber nicht jedes Mal erzählt mit wem er gerade wie unterwegs war.
Auch war es im BDSM Kontext leider oft die Regel, dass der jeweilige Dom die Benutzung eines Kondoms ablehnte und der Sub Vertrauen sehr forderte. War es jedoch nicht so, dass er ja alles durfte, ohne darüber Rechenschaft abzulegen ?
Dann stellte sich die Frage: Vertraue ich meinem Partner oder stellt sich mein Vertrauen irgendwann als gutgläubiger Wahnsinn heraus ? .............
Ich bin nicht mehr bereit, mich auf meinem tantrrischen Weg erneut auf solche Erlebnisse einzulassen.
Darum werde ich sehr genau hinsehen, auf welche Erfahrungen ich mich einlassen werde und worauf nicht.
Verantwortungsgefühl für mein Gegenüber bringe ich mit und ich erwarte dieses auch von meinem Gegenüber.................. ist dies nicht gegeben, sind Worte wie Achtsamkeit ......nur leere Hülsen.
Diese Erfahrung bin ich nicht bereit zu machen.
Dies war lange Zeit für mich ein Grund, mich nicht mit Tantra zu beschäftigen, da ich unglücklicherweise zum ersten Mal über eine Dokumentation mit Tantra in Berührung kam, in welcher sehr großzügig mit dem Wechsel sexueller Partner umgegangen wurde. Allerdings hatte ich damals auch noch keine Ahnung, dass ich selbst eines Tages ähnlich grenzwertige Erfahrungen machen würde.
Aus meiner heutigen Sicht gilt für mich deshalb überall ( BDSM, Tantra) oder auch in ganz herkömmlichen Partnerschaftsformen, ................ die Verantwortung steht ganz an oberster Stelle.
Sich selbst gegenüber...... aber ganz besonders dem betroffenen Partner gegenüber.
vielleicht kommt meine Enttäuschung über mancherlei Erfahrungen in diesem Bericht noch deutlich durch, doch , wenn dies so ist.......... es hat seine Gründe und darf so sein.