Das Ambiente eines Studios...
und damit meine ich das Studio, in dem ich arbeite, ist überaus wichtig, einzutreten, die Athmosphäre zu spüren, die liebevoll eingerichteten Zimmer zu sehen - und dann zu wissen, was das alles gekostet hat, runde Matratzen mit 2,20 m Durchmesser, Wärmedecke, Laken und Ritualdecke, ganz zu schweigen von Kerzenhaltern, Lampen, Möbel, Wandbildern und den Figuren... ganz abgesehen von den Verbrauchskosten, der Hygiene, dem Zeitaufwand.
In so einer Massage geschieht ganz viel - der Gast schildert im Gegensatz zu einer Physio-Praxis nicht immer seine Beschwerden, seine Befindlichkeit - das gilt es mit ganz viel Intuition zu ergründen, dann zu reagieren, evtl. den Ablauf zu ändern, auf den Gast eingehen... es fließt... auch zurück zu mir, doch es kostet Energie.
Sollten wir uns nicht über das neue Gesetz unterhalten, das unsere geschätzte Regierung beschlossen hat, und das uns als Prostituierte einstuft? Ich bin schon ganz scharf drauf, mir den "Hurenpaß" zu besorgen. Das Gesetz will scheinheilig diejenigen schützen, die nicht wissen, auf was sie sich da einlassen. Ich glaube kaum, daß ein Tantramasseur unwissentlich massiert, sich ein Studio einrichtet, Seminare besucht und Steuern zahlt.
Ich habe Hochachtung vor den Damen des "horizontalen Gewerbes", ich erachte deren Arbeit als wichtig und gut, darum hat es sich ja auch schon so lange gehalten. Wie immer sind es die Nebengeräusche, die Ärger machen und ich glaube, mich in das Leid von Zwangsprostituierten gut einfühlen zu können.
Wie ich gelesen hab, kann gegen das Gesetz noch Einspruch eingelegt werden. Dafür sollten wir eintreten. Natürlich steht auf manchem Studioschild "Tantra", doch ist da das drin, was wir praktizieren? Dasselbe wie "Bio", ist nicht immer "Bio" drin, wo es draufsteht.
All diese Dinge sind bekannt und dann kommen solche Gesetze raus. Wir seien freie Bürger - ich bezweifle das.