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vom Seminar in den Alltag

******n68 Mann
3.506 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
vom Seminar in den Alltag
Das Thema ist in einem anderen Thread entstanden - meiner Meinung nach eine eigene Diskussion wert:

Wie tragt Ihr den in Seminaren aufgebauten "Spirit" in Euren Alltag? Sind Seminar und reales Leben für Euch zwei verschiedene Welten?

Ein Lehrer von mir sagte mal "Der Alltag ist das wahre Seminar und voller Übungen, Herausforderungen"

Ursprungsthread:
Tantra: Sind Tantriker unverbindlich?
****til Mann
674 Beiträge
Leider...
********ta27:
Die Beziehungen und Kontakte, die da entstehen, scheinen trotz ihrer instantanen großen Nähe nicht wirklich nachhaltig. Sie entstehen gruppendynamisch im 'geschützten Raum' und haben vor der Realität des Alltags meist keinen Bestand mehr.

Das ist leider auch wieder meine große Befürchtung nach meinem Silvesterseminar. Noch habe ich zwei Tage Urlaub, aber mir graut schon wieder vor dem profanen Alltag im spießigen profanen Berufsumfeld. Was mir fehlt, ist eine reale, in der Nähe befindliche Gemeinschaft Gleichgesinnter, um die Dinge nachzuerleben, zu besprechen, sich auszubreiten und zu verankern. Ich fühlte mich bisher spätestens nach 1-2 Wochen nach einem Seminar wieder in einem ziemlich untantrischen Zustand.
*snief*
***la Frau
369 Beiträge
Zurück von unserer Tantrisch-Spirituellen Silvesterzeit
möchte ich hier auch zu der Diskussion beitragen.
Wir haben wieder erlebt, wie hoch das tantrische Gemeinschaftsfeld schwingt und wie sehr alle in den Herzen berührt und mit allem tief verbunden waren.

Wenn in der Zeit danach die Energie wieder niedriger schwingt und der Alltag uns wieder "einholt", dann habe ich großes Verständnis dafür, dass diese Intimität und Nähe nicht zu halten ist.
So erlebe ich es seit Jahren und ja, es ist schade! *traurig* Es braucht eine andere Kontinuität, um dies nachhaltiger leben zu können.

Ich finde aber, wir sollten das, was in solchen besonderen Zeiten geschieht, würdigen. Denn die Energie, die hier kultiviert wird, fließt in das große Ganze und ist verwoben und vernetzt mit dem großen Lichtnetz, das um die Erde herum schwingt und immer stärker wird!
Ich sehne mich danach, in einer spirituell tantsichen Gemeinschaft zu leben, in der diese Art des Miteinander-Seins kultiviert werden kann! Dann könnten wir jeden Tag dazu beitragen.
Von Herzen *herz*
Sylvia
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Skala
Ja, und es gibt viele, die ihren Teil dazu geben! Ich erlebe es immer wieder auf den Polytreffen, tantrischen Treffen, die weniger kommerziell oder gar gleich unkommerziell sind, weil sie aus freundschaftlicher Initiative entstanden sind. Ich erlebe es auch in der zunehmenden Vielfalt von Gemeinschaftsgründungsinitiativen.
Da geht es um wirkliche Vernetzung! Bei den kommerzielleren Veranstaltern muss sich vielleicht noch die Spreu vom Weizen trennen....
Es liegt letztlich an jedem einzelnen, diese Energie in den Alltag mitzunehmen und zu kultivieren.

Mittlerweile versuche ich, in ganz vielem meinen Teil dazu beizutragen, z. B. gebe ich Kochkurse mit tantrischen Elementen, um in Minischritten Meditation, Atembewusstsein und feine Schwingungen nahe zu bringen..... Viele kleine Schritte........
****let Mann
326 Beiträge
mal versucht nachzudenken...
Lese Eure Beiträge mit großem Interesse.
Vieles kenne ich selbst, bzw hab ich oft gehört:
# das "Verblassen" der schönen Eindrücke
# den Verlust des Impetus, der Energie
# den Wunsch nach ähnlich Gesinnten, um das "tantrische" besser im Alltag leben zu können
# die vielen Versuche, das tägliche Leben "tantrischer" zu machen
# die Freude über die vielen schönen Erfahrungen auf Seminaren etc, die Kust auf Mehr machen

Obwohl als erste Haltung wohl ein "ist so!" angesagt ist, interessiert mich AUCH, warum die Fragen/erlebten Mängel offenbleiben.
Ich frage mich, ob es nicht an der grundlegenden Differenz zwischen tun und sein liegt, die das hervorruft?
Wenn wir Tantra "machen", schaffen wir schöne Momente, energiereiche Massagen, sinnliche Begegnungen, greifbares Hochgefühl in Gemeinschaft, was immer, und daas in bester Absicht.
Und all das vergeht, schafft eine schöne Erinnerung. Eine wunderschöne manchmal. Und die steht dann oft im totalen Gegensatz zum erlebten Jetzt im Büro, Betrieb oder dem "normalen" Umfeld. Und dann vergleichen wir. Und der Vergleich ist der Beginn des Unglücks (S.Kierkegaard, wenn ich mich recht erinnere)
Was tun? sofort das nächste Seminar buchen, eine Gruppe im ort gründen, eine Wohngemeinschaft,...
Ohne etwas untertellen zu wollen, auch eine treffliche Grundlage für die Vermarktung einschlägiger Seminare...
Aber alles leider mit dem Effekt, dass der "Hunger" nicht gestillt, sondern eher noch genährt wird.
Wenn dem so ist, wo ist dann der Ausweg?

Tantra als Haltung verstanden, sucht nicht nach schönen Erlebnissen, oder außergewöhnlichen Erfahrungen; sondern ist doch eher ein sich immer fragendes "Was ist gerade? Jetzt?", und ein Reflektieren/Meditieren desselben. Nicht das "Andere" suchen, sondern wahrnehmen dessen was "gerade da ist". Und dieses verändert. Langsam vielleicht. Aber dadurch, dass wir uns selbst wandeln, wandelt sich auch die Wahrnehmung der Welt, und das dauerhaft.

So, hier hör' ich mal auf, g'scheit daherzuschreiben und würd' mich über Eure Gedanken freuen
LG
Kohelet
*******lume Frau
44 Beiträge
Übergänge
Danke für dieses Thema und dass es einen eigenen Raum bekommt.
Im Schutzraum eines Seminars ist eine Erweiterung der eigenen Erlebnisfähigkeit möglich und eine besondere Art von tiefem Kontakt. Ich wollte nach meinem Jahrestraining erst mal keine neuen Seminare besuchen, um nicht das Gefühl zu haben, meine wesentlichsten Anteile nur in Seminaren zu leben. Und es ist genau so wie Du sagst, themisabeth, in kleinen Schritten ist es möglich immer mehr davon im Alltag zu leben. Das Schöne ist, dass dann auch Resonanz von außen kommt und dass es möglich ist, auf so eine intensive Weise einfach dazusein ... ob nun Tantra draufsteht oder irgendwas anderes.

Der Übergang vom Seminar in den Alltag oder Übergänge von außergewöhnlichen Erlebnissen zu anderen, profaneren Zuständen, spielt dabei eine unglaublich wichtige Rolle, wie mir scheint. Das Loslassen, das Gewahrsein und der bewusste und langsame Übergang haben mich erleben lassen, dass ich diesen Übergang gestalten kann und mich auch mal hin und zurück bewegen kann. Das gelingt immerhin manchmal. Und oft auch überhaupt nicht ... auch gut.

Kurzum: an den Schwellen gibt's manchmal die superinteressanten Erfahrungen.
**********_Foto Mann
371 Beiträge
Sicher ist ...
... es nicht immer einfach, das in Seminaren Erlebte mit in den Alltag zu nehmen.
Das könnte man natürlich als schade benennen, dass der Alltag seinen Raum erobert, bzw. erobern darf, ich persönlich freue mich aber immer häufiger eher darüber, dass ich im Rahmen eines Seminars einige Zeit dem Alltag entfliehen konnte.
Zudem stelle ich auch fest, dass sich alle diese kleinen Dinge mehr und mehr einschleichen, zu Veränderungen führen und Themen, mit denen ich mich in Seminaren intensiv beschäftige, auch im Alltag ihren Platz einnehmen.
Themen, die das weniger oder gar nicht tun, scheinen dann in dem Moment für mich (noch) nicht so wichtig zu sein.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ja, und wenn man das mal spirituell betrachtet, dann geht es doch gerade um Annahme dessen, was zwischen uns in Resonanz geht, fein schwingt, ODER: eben nicht schwingt, nicht in Resonanz geht, um uns Schatten in uns zu spiegeln, derer wir uns dann mit mehr oder weniger Hingabe widmen können....

Alles hat für mich seinen Sinn. Das Bewusstsein erhöht sich für mein Gefühl, die kollektiven Schwingungen werden feiner, mich erfüllt das mit mehr und mehr Dankbarkeit.
******llo Mann
3.393 Beiträge
Ich glaube und befürchtige ja sogar, dass so etwas wie der Besuch eines Tantra-Seminar in Mode gekommen ist, weil man eher Abstand vom Alltag möchte. Man möchte ein wenig Ruhe und Entspannung finden. Und diese kann man nicht im Alltag sehen. Der Job belastet einen, es wird immer stressiger und meistens gibt es auch im Haushalt genügend Stressfaktoren (Ehegatte, Kinder, Behördenkram).

Daher sind Seminare völlig anders zu bewerten als der Alltag. Ich glaube ja sogar, dass 90 % der Seminarteilnehmer ihre im Seminar erlangten Kenntnisse nicht im Alltag übernehmen.
Aber ist es nicht immer so, wenn man ein Seminar besucht?
Überhaupt, kann man Tantra im Alltag nutzen? Während des Bügeln vielleicht?

Dafür müsste ich erstmal wissen, wer was mit Tantra beabsichtigt. Welche Ziele verfolgt man?
******llo:
Überhaupt, kann man Tantra im Alltag nutzen? Während des Bügeln vielleicht?

Ich vermute einmal, dass diese Frage wohl eher ironisch gemeint war. Von daher wird dich die Antwort vielleicht ein wenig überraschen:

Gerade das Bügeln ist etwas, bei dem man einen ähnlichen Flow entwickeln kann wie bei einer Massage.

Daher also die Antwort: ein klares JA *g*
****let Mann
326 Beiträge
@raga
Bin da voll bei Dir.
Es ist so naheliegend, attraktiv, wunderbar: Sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen, aufzufangen, Abstand gewinnen.
Und genau das Gegenteil dessen, worum es geht....
****let Mann
326 Beiträge
Dummes Wörterbuch, lach
Sollte 'aufzutanken ' heißen...sorry
****til Mann
674 Beiträge
Meine Sichtweise:
******llo:
Ich glaube und befürchtige ja sogar, dass so etwas wie der Besuch eines Tantra-Seminar in Mode gekommen ist, weil man eher Abstand vom Alltag möchte. Man möchte ein wenig Ruhe und Entspannung finden.

Dem kann ich jetzt so gar nicht folgen. Das dürfte doch sehr auf das Seminar ankommen, da ist ja schließlich nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Da werden doch teils sehr persönliche, wunde Punkte angegangen, alte Verletzungen, Traumata, verschüttete Gefühle und was sonst noch. Ich kann nicht für andere sprechen, aber mir geht es darum, mich über die Erfahrungen in diesen Seminaren weiterzuentwickeln. Dafür braucht es aber auch Räume im Alltag nach den Seminaren. Da dieser Alltag kaum tantrische Bedingungen mit sich bringt, wird man sich die erforderlichen Räume schaffen müssen. Warum nicht auch beim bügeln, wenn's funktioniert. Andererseits ist es wirklich ein Problem, wenn dieser Alltag mit so vielen Problemen und Baustellen daherkommt, dass es einem kaum gelingt, Räume für die Umsetzung seiner Erfahrungen zu halten. Die tantrische Haltung, die dann so stabil ist, dass man sie im profanen Alltag einfließen lassen kann, muss schließlich erst entwickelt, trainiert werden. Dazu sind diese Räume nötig, Und darum können Anker, wie der Austausch mit Gleichgesinnten, sehr hilfreich sein, sich diese Räume offenzuhalten.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich kann raganellos Erfahrungen nicht bestätigen. Das kann daran liegen, dass ich in Tantagruppen unterwegs bin, die wie schon gesagt, wenig kommerziell sind und - das ist sicher eine Folge davon- viele Teilnehmer haben, die immer wieder kommen. Dadurch ist Vernetzung gegeben, man erlebt sich und die anderen in der Entwicklung. Das überbrückt auch viel Alltag, weil zwischendurch Telefonate, Treffen etc. möglich sind.
Spiritualität und Alltag
Seminare jeglicher Art machen nur dann Sinn, wenn es der einzelne versteht, dies ins alltägliche Leben einzubinden. Ansonsten wird Tantra und vieles mehr zu einem Ausbrechen aus dem Alltag. Tantra sollte für mich gelebter Alltag sein, der auch der spießigen Welt offen zeigt, dass Leben anders gelebt und geliebt werden kann.

Es mag sicherlich nicht immer leicht sein, gegen den Strom zu schwimmen und dies offen kund zu tun, weil man aneckt, oft ein Querulant sei und der Gesellschaft ein Dorn im Auge sei, aber auch dies ist für mich tantrisches Sein, in diesen Zeiten der Welt offen die Stirn zu zeigen, denn die Zeit ist längst reif für eine große Revolution unserer Gesellschaft und wie wir leben......

Namaste
******llo Mann
3.393 Beiträge
@*******i69
Wie jetzt? Tantra beim Bügeln? Ja, das kann echt gut möglich sein.

@****let
Was meinst Du mit das Gegenteil?
Wird Tantra nicht eher als eine Art Wellness-Kurzurlaub gesehen? Etwas völlig weg vom Alltag (RTL2, BILD usw), was völlig anders ist als z. B. Fitnesscenter, Sauna, Joggen.

Dir von Dir genannten Punkte, werde diese denn bei Tantra nicht erzielt?
Was wird dann erzielt?


@****til
Selbstverständlich kommt es auf das Seminar drauf an.
Ich hab jetzt mal kurz Tantra nicht als "Weiterentwicklung" und Beschäftigung mit alten Verletzungen gesehen, sondern wirklich als Möglichkeit vom Alltag abzuschalten.
Ich weiss selber nicht, inwieweit das auch praktiziert wird.
Wir hier, die in dieser Gruppe sind wollen eher der Sache hineinblicken, Tantra besser verstehen, mit Tantra sich selber besser verstehen. Ich denke, dass der größte Teil hier in der Gruppe Tantra als Werkzeug zum Reflektieren des eigenen Selbst sieht und weniger als eine exotische Form des Wellness

Aber ich glaube, ich gleite vom Thema ab.
Ich glaube, dass soulman68 mit dem thread einen andere Zweck abzielte.
Es geht darum, wie man Tantra in das eigene Leben einbezieht.
Lassen wir einfach die Leute, die Tantra als Wellness sehen und daraus nichts "lernen".

Könnte für Dich diese Gruppe bzw. dieses Forum ein Raum sein?
Ich kann nachvollziehen, dass es sich um eine Übungssache handelt. Und natürlich gelingt einem Tantra nicht in den Alltag zu übertragen, nach dem man nur einmal eine Massage erlebt hat.


@*******beth
Vernetzung und Austausch fördert natürlich sehr, dass man Tantra besser verstärkt auch in den Alltag übernimmt. Da ist was wahres dran. Meistens wird der Austauch immer wieder vergessen, wie wichtig der eigentlich ist.
Guter Tipp, danke.

Was sind denn kommerzielle Tantra-Kurse und nicht kommerzielle?
Wo erkennt man da den Unterschied?

@****_63
Ich bin da voll mit Dir.
Aber deswegen bin ich immer der Meinung, was jeder einzelne mit seinem Tantra-Übungen/-Massagen/-Seminare/-Kurse bezweckt. Welche Ziele hat man mit der Praktizierung von Tantra?
Ist es der Zweck zu sagen: "Ich hab Tantra gemacht, ich bin jetzt voll cool."?
Ist es der Zweck, wie oben genannt, einfach mal die Freizeit anders zu gestalten?
Ist es der Zweck, Wellness exotischer anzugehen?

Wer solch ein Zweck verfolgt - meiner Meinung nach - kann im Tantra nicht weit kommen.

Das führt jetzt womöglich - zumindest bei mir - warum man/ich sich/mich überhaupt für Tantra interessiere. Sicher kann das der eine oder die andere hinterfragen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ raganello

Was sind denn kommerzielle Tantra-Kurse und nicht kommerzielle?
Wo erkennt man da den Unterschied?

am Preis.....

@ Amur_ 63

spießig ist aber schon eine Bewertung *zwinker* ...
****til Mann
674 Beiträge
@******llo: Klar ist auch dieses Forum solch ein Raum. Aber den persönlichen Kontakt zu anderen Tantrikern ersetzt es nicht, erst die Vernetzung, wie themisabeth es zutreffend ausdrückt, hilft bei der Integration in dieser Welt, vor allem einem (Noch-) Einsteiger wie mir. Ich habe aber schon etwas mehr Erfahrung, als nur eine Tantramassage. Einigkeit macht stark, heißt es nicht zu Unrecht.

@****_63: Dem stimme ich nicht so ganz zu. Nicht jede/r trägt das Rebellen-Gen in sich, um allein gegen den Strom schwimmen zu können. Soll den Ängstlicheren, Vorsichtigeren unter uns tantrische Lebensführung vorenthalten bleiben bzw. man ihnen sagen, dann ist das eben nichts für dich? Wer soll dann die Revolution mit initiieren? Zudem haben Revolutionen in der Regel den Nachteil, über das Ziel hinauszuschießen, teils unter hohen Verlusten. Und ob die Zeit und unsere Gesellschaft dafür längst reif dafür ist, das bezweifele ich sehr. Schaue ich in die Welt hinaus, sehe ich leider zurzeit den Drang zu sehr reaktionären Entwicklungen. Und es sind nicht die Reaktionäre selbst, die so stark sind, sondern sie sind es durch die, die sie mit großer Bereitwilligkeit wählen und ihnen die Macht geben. Tantrischer Spirit adé? Wie halten wir sie auf? Wenn überhaupt, dann doch auch nur über eine starke Gemeinschaft. Die muss sich aber erst einmal bilden, und ist noch lange keine politische Kraft. Hmmm, eine Tantra-Partei vielleicht? *zwinker*
******ore Frau
4.526 Beiträge
DIE BEWUSSTEN *guru*


Nein, im Ernst: kann sein, dass das, was ich jetzt schreibe, als sehr idealistisch wahrgenommen wird, aber für mich ist Tantra "Liebe, die Angst beleuchtet". Reaktionäres handeln wird i.d.R. von Angst gesteuert, die ein unglaublich starker Motor ist. Indem ich tantrisch lebe (das bezieht jetzt ausdrücklich den Alltag mit ein) erkenne ich meine Ängste an und so können sie überhaupt aufhören, mich zu beherrschen. Wer im Leben mal die friedliche Auflösung von Ängsten bei sich oder anderen erlebt hat, die Verbindung, die weit über das physische und psychische hinausgeht, der weiß, wovon ich schreibe.

Und es ist absurd zu glauben, dieses Erlebnis nach einer Massage, einem tantrischen Event haben zu können. Aber jeder (!) hat eine Wahl! Und Erkenntnis braucht oft Zeit.

Und auch, wenn Tantra zunächst als "Wellness oder Abschalten vom Alltag" wahrgenommen wird, so entsteht doch auch in diesem Tun überhaupt erstmal Raum, der sich bewusst füllen darf! Und so fängt es bei einem "Event" an und hört erst bei der Erleuchtung auf! Erleuchtete haben nämlich sogar die Angst vor dem Tod verloren und wo alle Angst weg ist, ist viel Raum für Unaussprechliches, etwas, was einige von uns schon erleben durften.... (manchmal nur für Augenblicke, manchmal für gefühlte Ewigkeiten.....)

Ich wünschte, ich wäre schon vor vielen Jahren mit Tantra in Berührung gekommen, denn es lebt vom Tun und jede Erfahrung will erst gemacht werden, von jedem.
****let Mann
326 Beiträge
@ themis
Ja, ich nehme Deine Zeilen als sehr idealistisch wahr;
und dennoch stimme ich Dir weitgehend zu. Vor allem den ersten Absätzen.
Und hoffe mich zu täuschen wenn ich meine, dass die "Wellness-Anbieter" mehr verdunkeln als erhellen.
Und teile die Hoffnung, dass wir immer Suchende bleiben, stets am Anfang, neugierig auf den nächsten Schritt...
LG
****til Mann
674 Beiträge
*******beth:
Indem ich tantrisch lebe (das bezieht jetzt ausdrücklich den Alltag mit ein) erkenne ich meine Ängste an und so können sie überhaupt aufhören, mich zu beherrschen.

Ich gebe zu, dass das tatsächlich ein wichtiger Inhaltsteil der Seminare gewesen ist, die ich bisher gemacht habe. Alle Empfindungen und Gefühle, die entstehen, wahrzunehmen und anzunehmen. Ob es schließlich jedem gelingt, den von Dir beschriebenen Weg so konsequent zu Ende zu gehen, muss sich zeigen. Dass dazu wenige Seminartage ausreichen, glaube ich auch nicht. Aber gerade hier, um zu meiner These zurückzukommen, kann eine Gemeinschaft aus unterschiedlich fortgeschrittenen Tantrikern sicher rückenstärkend sein, Wege zeigen und Heimat bieten; die sehr Erfahrenen können Mentoren der Unerfahrenen sein. Allein auf sich gestellt fällt es den meisten schwerer, sich die nötigen Anker zu setzen, wenn man wieder mal in einem mentalen Tief ist oder sich von der Anforderungen des Alltags erdrückt fühlt.

Hingegen fürchte ich, dass diejenigen, welche, wie Du es richtig beschreibst, aus (meist völlig unberechtigter, aber existenter) Angst heraus reaktionär handeln, sich, wie ich befürchte, nie oder seltenst mit tantrischen Sichtweisen befassen werden.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ MagStil
Ob es schließlich jedem gelingt, den von Dir beschriebenen Weg so konsequent zu Ende zu gehen, muss sich zeigen.

Ich glaube, dass dieser Weg nie zu Ende geht, nicht mal mit dem Tod.......

"Wenige Seminartage" reichen manchmal wenigstens dafür aus, den Sinn im Weitergehen dieses Weges zu sehen, das ist doch schon etwas!

Hingegen fürchte ich, dass diejenigen, welche, wie Du es richtig beschreibst, aus (meist völlig unberechtigter, aber existenter) Angst heraus reaktionär handeln, sich, wie ich befürchte, nie oder seltenst mit tantrischen Sichtweisen befassen werden.

Furcht: da sind sie auch versteckt, die Ängste......

Ich selber habe auch Ängste, ich versuche, die bei mir selber zu suchen, mich also konkret zu fragen, welche Angst, die ich habe wirklich JETZT gerade berechtigt ist und zu schauen, wer sie verursacht hat. Im Gegensatz zum Auslöser, der mit meinen Ängsten oft wenig zu tun hat, kann ich die verursachende Situation oft zur Auflösung nutzen. Dazu kann ich auch andere Methoden, als die aus dem tantrischen Zusammenhang gut nutzen. Aber: Tantra ist "alles ist mit allem verwoben" und so trenne ich nicht mehr zwischen den Methoden, zwischen Seminar und Alltag. Und in dem "Verbunden sein" in dieser Haltung schaffe ich doch auch eine Energie, die den Reaktionären entgegensteht (friedlich und klar!).

Für mich erkenne ich gerade viel Parallelen zur buddhistischen Haltung, ausgelöst durch einen buddhistisch lebenden Teilnehmer auf unserem Silvester- Tantra- Seminar.
Alles ist mit allem verwoben.....
****wa Mann
171 Beiträge
Unsere Emotionen bleiben.
Nach einem sehr schönem, emotionalem Seminar Wochenende bin ich noch nachhaltig berührt und trage diese Erlebnisse in mir. Natürlich sehne ich mich nach einer Weiterführung der erlebten Eindrücke, wohlwissend das diese einmalig bleiben, sich aber auch immer auf eine andere Art wiederholen werden. Entscheidend bleibt für mich die Aufgeschlossenheit sich immer wieder neu einzulassen, dies erzeugt in mir in der Gesamtheit grundlegende Emotionen die ich bewahren und mit der nächsten Erfahrung erweitern könnte. Menschen die sich innerlich berühren bleiben auch dann wenn man sich nicht mehr begegnen wird. Das ist doch der wirklich erworbene Reichtum den es zu waren gilt.
*****205 Mann
772 Beiträge
Nähe zu den Mitmenschen
Die Frage: kann man Tantra im Alltag nutzen? kann ich deutlich mit "ja" beantworten.

Das Wesentliche dabei liegt im Erleben von Nähe zu den Mitmenschen, die sich viel unkomplizierter händeln lässt, wenn ich mich auf dem Tantrischen Trip befinde. Dann machen mir z.B. überfüllte Busse nichts aus - im Gegenteil, ich freue mich so viele Menschen aus der Nähe erleben zu können.

Seit ich auf Tantra-Events gehe, sehe ich mehr Ästhetik in anderen Menschen, auch wenn sie nicht dem Klischee der Models entsprechen. Ich reagiere weniger auf einfache Auslöser und nehme mehr das wahr, was in diesen Menschen vor sich geht, im Sinne eines innerlichen Mitschwingens. Wenn ich spüre, was Andere empfinden, lass ich mich nicht mehr so leicht davon irritieren, wenn sie etwas sagen, was sich im ersten Moment etwas komisch anhört. Dadurch entstehen weniger Missverständnisse.

Ein weiterer Aspekt ist der Respekt vor meinem eigenen Körper und seinen verschiedenen Regungen. Ich bin ihm dankbar, dass er mir ermöglicht die Welt zu erleben und habe dadurch auch eine besondere Motivation ihn gesund zu halten.
********leve Paar
99 Beiträge
tantrisch im Alltag
Als ich vor 5 Jahren mit meiner Frau das erste Tantraseminar besuchte war das ein AUSLÖSER für uns.
Die ersten Seminare erzeugten ein Umdenken in Bezug auf Grenzen, anerzogenen Verhaltensweisen und Vorurteilen.
Ich kenne das Gefühl am Ende eines Seminars, ein Hochgefühl getragen von der Kraft der Gruppe. In den folgenden Tagen und Wochen verblaßt dieses Gefühl leider. Gerade bei den ersten Seminaren war es am stärksten. Aber je mehr tantrische Treffen man erlebt, desto höher bleibt man danach im Level.
Wenn man ein Seminar verläßt ist man sehr offen und verletzlich. Man sollte sich den "normalen Menschen" vorsichtig nähern. Also - nicht bedenkenlos jedem die Vorfahrt im Straßenverkehr gewähren, nicht jedem in der Eckkneipe ein Bier ausgeben und nicht jeden fremden Menschen auf der Straße umarmen. Das könnte zu Mißverständnissen führen.-

Vor einiger Zeit haben wir eine private Tantragruppe gegründet. Es geht uns darum anderen Menschen das Gefühl zu vermitteln, welches wir bei Tantraseminaren kennenlernen. Die Teilnehmer stammen fast alle aus der Umgebung +/- 50 km, somit können sich die Leute auch außerhalb unserer Treffen näher kennenlernen, was auch passiert.
Man trifft sich für andere Tantraveranstaltungen, verschiedene Events, Sauna, feiern usw. So bleibt ein wenig von dem Seminargefühl länger erhalten.-

Mitgenommen aus den Seminaren habe ich eine große Akzeptanz und Liebe zu mir selbst. Die dazu führt auch meine Mitmenschen zu akzeptieren und zu lieben. Ich vernachlässige Vergangenheit und Zukunft und bemühe mich im hier und jetzt zu leben.
Ich genieße den Umgang mit Menschen die mir gut tun, ich begebe mich in Situationen die mir gefallen.
Ich vermeide treffen mit Menschen die mich "runterziehen" und Orte die mir nicht liegen.
Dabei versuche ich authentisch zu sein und sage was ich denke und handel auch so.
Ich benehme mich nicht so wie es die Gesellschaft von mir erwartet sondern so wie ich es für richtig empfinde. Natürlich wahre und achte ich dabei die Grenzen und Rechte anderer Menschen.-

Ehrlicherweise sind wir noch lange nicht perfekt in Bezug auf eine tantrische Lebensweise, dazu sind wir immer noch zu menschlich mit unseren Fehlern und Schwächen belastet. Aber heißt es im Tantra nicht auch, dass wir nicht unbegingt perfekt sein müssen - gut reicht völlig aus.
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