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FAQ: Was ist Tantra überhaupt ?

*******egen Mann
399 Beiträge
Themenersteller 
FAQ: Was ist Tantra überhaupt ?
Frage:
Was ist Tantra ? Was bedeutet es ? Woher kommt Tantra ?
Was will Tantra ?


Gute Frage und gar nicht so einfach in wenigen Zeilen zu beantworten.

Tantra bzw. Tantrismus is keineswegs eine oder nur eine fernöstliche Sexualpraxis. Das würde Tantra völlig sinn-entleeren und seiner religiös-philosophischen Inhalte und Traditionsdimensionen berauben.

Unter einem Tantra versteht man zunächst einmal eine spirituelle Schrift - im weiteren Sinne ist Tantra die Kurzform von Tantrismus.

Tantrismus ist in seinem Kern ein ganzheitliches Konzept in dem der Mensch nach unten (zur Erde) wie nach oben (zum Kosmos) eingebunden ist. Die kosmische Allverbundenheit sozusagen. Der Mensch in all seinen Schattierungen wird hier achtsam angenommen. Sexualität spielt in Tantrismus eine große Rolle. Als Sexualität wird hier die Energie zwischen den weiblichen und männlichen Polen im Kosmos verstanden. Diese kann und sollte zur Weiterentwicklung nutzbar gemacht werden. Das Ende allen Leidens ist die Vereinigung dieser Pole. Daher ist auch die körperliche Vereinigung ein Symbol für den Tantrismus. Jeder der schon mal dieses tiefe innige Nähegefühl von gutem Sex erlebt hat ... dieses Gefühl als wären 2 Teile einer gebrochenen Bronzevase zusammengefügt ... diese Gefühl welches unabhängig von Orgasmus und kurzfristiger Geilheit ist ... dieses Gefühl welches einem auch am Tag danach noch in Watte packt und die Welt als eines erleben lässt ...weiß was hier gemeint ist. So muß sich das Nirvana anfühlen. Und genau da setzt Tantra auf.

Die sexuelle Energie hat viele andere Namen und Gesichter , ob nun Libido, Kundalini, Erotik, Chi oder sonstwie genannt. Im Tantrismus wird sie als starke Kraft anerkannt, die uns antreibt, Dinge zu tun, die wir sonst vielleicht nicht tun würden. Wer hat nicht schon unsinniges aus Verliebtheit getan ?

Hier wird anerkannt, daß wir alle sexuelle Wesen mit sexuellen Wünschen und Sehnsüchten sind. Aber wie explizit die Sexualität im Tantra Raum bekommt ist ganz nach tantrischer Ausrichtung unterschiedlich. Nacktheit ist ein natürlicher Zustand. Sexuelles Verlangen etwas natürliches.

Ein wichtiger Aspekt dieser Sexualität ist die Liebe. Tantrische Sexualität versucht immer Liebe (Herzchakra) und Sex (Nabelchakra) zu verbinden. "Liebe Deine Nächsten wie Dich selbst" ist durchaus tantrisch aber nicht unbedingt "Begehre nicht Deines Nachbarn Weib". Letzteres ist aus tantrischer Sicht normal, wenn die Nachbarin entsprechende Energien in Dir zum klingen bringen. Aber Tantra bedeutet nicht dem ganzen nachzugeben wie es Dir passt. Deine Handlungen sollten durchaus auch die Achtsamkeit und Mitgefühl für Deine Umgebung mit einschließen.

Tantra hat eine uralte Tradition im indischen und tibetischen. Noch heute existieren in Tibet tantrische Schulen. Insbesondere im buddhistischen Tantra. Wie der Buddhismus auch ist Tantra - welches im übrigen nicht rein religiös ist, aber durchaus sein kann - ein Weg der Entwicklung. Der Entwicklung meiner selbst zu einem besseren Wesen. Dazu gehört die völlige Annahme meiner selbst - des Körpers wie des Geistes.

Tantra sieht kein schwarz und kein weiss. Im Tantra sieht man alle Farben ... von schwarz bis weiss. Tantra ist dennoch kein Weg der Beliebigkeit sondern der Toleranz und des Verständnisses. Auch hier bedeutet die Vereinigung aller Gegensätze das Ende des Leides. Daher sind alle Aspekte in Ihrem Anspruch zunächsteinmal anzuerkennen. Auch die berühmten Schatten und Abgründe des Charakters. Es gibt im Tantra kein Gut und kein Böse. Letztlich eine Frage des Standpunktes.

Was gut ist, bestimmt man letztlich für sich selbst und durch Selbsterkenntnis. Daher gibt es im Tantra keine Dogmen, keine Tabus, keine Rangordnung und keine Instanzen und Institutionen. Die Rolle des "Gurus" als Partner und Spiegel zur Fortentwicklung ist ganz in der indischen und tibetischen Tradition angelegt.

Letztlich arbeitet das Tantra in seinen vielen Facetten mit Methoden sexuelle Energien (inbesondere im Zusammenhang mit der Liebe) gezielt zu erzeugen und dann für die Weiterentwicklung seiner selbst zu nutzen, dazu dienen unter anderen Meditation (aktive wie passive), Yoga-Übungen, Chakren-Arbeit, Mantren, Yantra sowie und im besonderen Rituale in der Gruppe.
**********_2007 Paar
41 Beiträge
Die tantrische Vision beinhaltet,dass man weder repressiv noch ausschweifend ist.Eine tantrische Erfahrung wird erst möglich,wenn du tief in die Meditation hineingehst,sonst nicht.
Wenn du ganz still und ruhig,bewusst und aufmerksam geworden bist-erst dann wird es möglich.eine Erfahrung von Tantra zu bekommen.
Ansonsten kann auch Tantra bloss ein Vorwand für Ausschweifung sein-ein neuer Name,ein religiöser Begriff-,und dahinter kann man weiter der Ausschweifung frönen,im Namen von Tantra.
Ein neuer Name bedeutet noch keine Veränderung.

Was sich verändern muss ist das SEIN.

Tantrischer Sex ist höchste Meditation,es transformiert den Sex.Es betrachtet den Sex als ein machtvolles ,instinktives Instrument um zu unserer höchsten Wahrheit zurückzufinden.

Zitate von OSHO
*******egen Mann
399 Beiträge
Themenersteller 
Ausschweifungen ...
... und Räucherstäbchensex ist mit Tantra nicht gemeint. Vielen Dank für die Zitate von Osho. Tantra verteufelt keine "Orgien" .. aber wenn sie nicht nur Weiterentwicklung dienen, ist es eben kein Tantra. Wertungsfrei.

Die" innere Beobachterhaltung zu sich selbst" ist buddhistisch und ebenso sehr tantrisch. Sich selbst beobachten, seine Gefühle, Neigungen, Sehnsüchte, Ängste, Triebe, Aggression und diese umfassen. Allein durch die Beobachtung kommen die Dinge schon in Gang und verändern sich. Es ist natürlich nicht ausreichend nur zu beobachten ... aber wie soll ich nicht ich selbst sein, wenn ich nicht weiss wer ich eigentlich bin ? Das ist ein tantrischer Grundgedanke ... und er gilt auch für die eigene Sexualität.

Alle Emotionen und Neigungen sind menschlich. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass man auch seiner "Lust zu Morden" auch nachkommt. Aber die Erkenntnis ist schon ein Schritt zur Besserung.

Namasté Boris
also ne...
wenn nicht bald mal jemand etwas ordentliches hier über tantra schreibt --dann glaube ich das hier auch nur scharlatne rum laufen---
na wer weiss was sinnvolles über tantra zu schreiben??

keine texte die sich wie die bibel lesen sondern texte die neugierig auf neues machen oder die mich aus der gruppe hier austreten lassen????

anita
*******egen Mann
399 Beiträge
Themenersteller 
@romanticpaar
Liebe Anita,

was ist denn Deiner Meinung nach was "ordentliches" ? Willst Du Stellungen wissen ? Tips zur Orgasmuskontrolle ? Oder Anleitungen zum kosmischen Orgasmus ? Oder hast Du etwa Lust auf Gruppensex nach Anleitung ?

Warum bringst Du Dich nicht ein und stellst Deine Fragen ?

Namasté Boris
Naja
also dagegen
Willst Du Stellungen wissen ? Tips zur Orgasmuskontrolle ? Oder Anleitungen zum kosmischen Orgasmus ? Oder hast Du etwa Lust auf Gruppensex nach Anleitung ?
hätte ich auch nichts einzuwenden. *g*

Im Ernst: Tantra hat neben all den netten Dingen, die man in der Praxis tun kann, einen dicken Batzen an Hintergrund. Der Hintergrund besteht aus Philosophie, Religion, Körperbewusstsein, diversen mehr oder weniger esoterischen Ideen, Geschichte, und so weiter.

Es verlangt keiner von einem Tantriker, dass er/sie sich mit allen dieser Ideen identifiziert. Dazu ist das Feld zu weitläufig, nicht alles passt zu jedem Menschen, die Ideen sind zu widersprüchlich (schonmal einen von seinem Weg überzeugten "roten" und einen entsprechenden "weißen" Tantriker aufeinander losgehen sehen? Verbal, versteht sich, und in ruhiger und vernünftiger Sprache -- es gilt die Regel "wer zuerst die Fassung verliert, hat die Diskussion verloren" -- aber zwischen den Zeilen ... und das ist noch ein eher harmloses Beispiel) und, geben wir es doch zu, die menschliche Ungeduld spielt auch eine Rolle. Zumindest am Anfang des Wegs.

Aber wenn du gleich mit dem Eingemachten anfängst, verrennst du dich. Beim Radfahren-Lernen bist du damals auch nicht gleich aufgestiegen und den nächsten MB-Trial mitgefahren, du wärst nach fünf Metern mit blauen Flecken im Gebüsch gelandet.

So ähnlich ist das auch hier. Wer nicht bewußt und/oder vorsichtig an seine Grenzen rangeht, überrennt sie. Und die blauen Flecken, oder schlimmer, heilen nicht so schnell.
liege ich falsch?
Bislang verstand ich unter Tantra immer die ganzheitliche Verbindung mit Liebe und Sex. Also, dass man eins ist mit dem Partner, eine Verschmelzung von Körper, Geist und Seele.
Und ein besonderes Augenmerk darauf legt, dass der gesamte Körper in das Liebesspiel miteinbezogen wird.

Jetzt lese ich aber im Internet folgende Beschreibung:
Das 2000 Jahre alte Tantra ist, ähnlich dem Kamasutra, eine altindische Liebeslehre, die sich allerdings auf einer höchst disziplinierten Form der körperlichen Liebe begründet. Diese Disziplin soll Körper, Geist und Emotionen stärken und kontrollieren, um damit höchste Lust zu erreichen. Das ursprüngliche Tantra besteht aus einem einwöchigen Liebesritual - den sieben Nächten des Tantra. Zu Beginn dieses Rituals entkleiden sich die Partner gegenseitig, baden gemeinsam und genießen zusammen einen guten Wein. Der körperliche Teil des Tantra setzt sich zusammen aus dem Wahrnehmen und dem Berühren der Körperteile des Partners in einer genau festgelegten Reihenfolge und dem Koitus in bestimmten Stellungen. Während dieser Prozeduren müssen die Partner monotone meditative Worte, sogenannte Mantras, wiederholen. Sogar die Mahlzeiten sind in ihrer Beschaffenheit während dieser Prozedur festgelegt. Völlig ausgeschlossen ist unkontrollierte Lust. Die Partner müssen sich auch in ihrer Ekstase beherrschen können und dürfen sich nicht einfach in wilder Wollust lieben.

Für mich klingt das 1. aufgesetzt und zwanghaft und 2. sehr anstrengend.

Was ist nun Tantra wirklich?
Das in der Beschreibung ist die ursprüngliche klassische Form.

Ich finde das überhaupt nicht zwanghaft und anstrengend. Das ist schließlich ein Ritual und ich stelle mir das, im Gegenteil, letztendlich sehr entspannend vor.

LG Maitri
*******egen Mann
399 Beiträge
Themenersteller 
Wie so oft ist das eine sehr einseitige Beschreibung von Tantra. Nur ein Aspekt ... und sehr missverständlich dazu. Das fängt beim Begriff "Liebeslehre" an ... ja Tantra ist eine Liebeslehre ... aber nicht in der köperlichen Art vornehm von guten Sex zu sprechen. Nein im Tantra geht es vorwiegend um die Entwicklung der eigenen Liebesfähigkeit zu jemanden - sei es Gott, andere Menschen, dem eigenen Partner - und die Überwindung der Hindernisse auf diesem Weg. Und hier vorallem die Hindernisse in mir selbst. Klingt ziemlich nach Psychologie ? ja ist es auch ... die ganzheitliche Verschmelzung mit Deinem Partner und darüberhinaus mit dem gesamten Kosmos ist "nur" eine Folge daraus.

Was mir an dieser Definition fehlt, ist das Fehlen jeglicher spirituellen Komponente. Tantra wird auf die Ebene von Kamasutra gerückt ... und das sind zwei komplett verschiedene Dinge. Ich weiss es gibt viele Bücher, da sieht man all die schönen Liebesstellungen unter dem Titel Tantra. Aber Kamasutra ist ein Sittengemälde aus Südindien um 800 n.Christus. Es geht um Dinge wie "Wie bekomme ich einen Liebhaber ?", "Wie bekomme ich dessen Geld ?", "Wie werde ich ihn wieder los, wenn ich das Geld habe ?" und "Wie bekomme ich ihn zurück, wenn er wieder Geld hat". Daneben die schönen und bekannten Stellungen nicht zu vergessen. Kamasutra hat als Ziel die Lusterfüllung, es ist alles andere wie absichtslos. Tantra strebt die Vervollkommnung im spirituellen an. Tantra ist mystische heilige religiöse Sexualität.

Wie diese erreicht wird, ist je nach tantrischer Schule ganz unterschiedlichl. Die einen meditieren jahrelang über irgendwelche tibetischen Mandalas, die anderen leben auf Verbrennungsstätten (um sich das Leben in Angesicht des Todes zu vergegenwärtigen) und die Dritten besuchen große Maithunas ... (spirituelle geschlechtliche Vereinigungen).

Was in Deinem Text beschrieben wird, erinnert an Thisleby 7 Rituale ... in der Tat gibt es viele sehr viele Rituale in den tantrischen Richtungen. Die Rituale dienen auch nicht zur Luststeigerung oder Lusterfüllung sondern sakral ausgelegt. Jede Handlung hat dort ihren Sinn und Zweck. Es ist kein Sex im herkömmlichen freien Sinn. Nicht nur dass die Ritualspeisung oder heilige Mantras vorgeschrieben sind. Die Assoziation man geht in die Wanne und köpft sich eine Flasche schönen Weines ist auch komplett verkehrt. Gemeint ist eine Reinigung von den weltlichen behinderten Dinge meist der persönlichen Geschichte (Anhaftungen) und das Zusichnehmen heiliger Speisen und berauschender Mittel. Die Vereinigungsposition und Zeitdauer können zudem vorgeschrieben sein. Von der Reihenfolge der Berührung und Verehrung mal ganz abgesehen. Ein alt-indisches Maithuna Ritual ist sehr komplex in seiner Abfolge und Inhalt und hat mit herkömmlichen Gruppensex rein gar nichts zu tun.

Aber das alleine macht es nicht. Was in dieser Beschreibung fehlt ist eben das Ziel des ganzen. Das ist in dieser Definition nicht beschrieben. Das Ziel ist die Kanalisation der sexuellen Energie und Transformation in andere Energieformen. Daher wird auch kein Orgasmus angestrebt und die Konzentration aber auch das Fliessen lassen auf der anderen Seite ist höchst notwendig.

Das ist schwierig verständlich zu machen, wenn man es nicht erlebt und erfahren hat. Aber ein jeder von uns hat bestimmt einmal Sex gehabt, der über normale Erfahrungen hinausging. Der einem so befriedigt hat, dass die Welt irgendwie anders aussah. Sehr oft geht einem das in der Frühphase eine Beziehung so ... in der Phase, in der die Routine und der Alltag noch nicht die Lust und die Geilheit abschleifen. Und hier setzt Tantra mit Bewusstsein und In-sich-Fühlen an. Wenn man nur die körperliche Praxis herausgreift, dann lässt sich mit tantrischen Mitteln hervorragend auch "nur" Sex machen ... aber es ist eben kein Tantra mehr.

Nun damit kommt noch ein Problem auf: Für jeden selbst ist der tantrische Weg ein anderer. Für jeden selbst ist Tantra etwas anderes - liegen andere Stolpersteine in der wahren Liebesfähigkeit und der sinnlichen, emotionalen Wahrnehmung. Daher kann man die Frage "Was ist nun Tantra" auch so schwer beantworten. Denn man muss jemanden dazu immer abholen wo er gerade steht und das ist so pauschal schlecht möglich. Daher ist diese Definition und Deine Definition richtig. Aber Tantra nur über die Technik zu beschreiben ist sehr einseitig und eigentlich falsch.

Namasté Boris
Da schreibt jemand, der sich auskennt *top*
Danke nochmal für die ausführliche Definition, Boris. Ich wünschte, ich hätte das so gut erklären können. Ich denke mehr in Gefühlen als in Worten.

Alles Liebe
Maitri
Tantra ist eine ergänzende Lebenseinstellung
Die Formulierung von Boris,
Für jeden selbst ist der tantrische Weg ein anderer. Für jeden selbst ist Tantra etwas anderes - liegen andere Stolpersteine in der wahren Liebesfähigkeit und der sinnlichen, emotionalen Wahrnehmung.
erlaubt mir Parallelen zu den Weltreligionen zu ziehen.
Alle haben Rituale zum Weg in die Spiritualität gemeinsam.
Für mich ist es faszinierend diese Gemeinsamkeiten zu erforschen und meinen eigenen Weg zu finden.

Liebe Grüße
Was ist Tantra
da sind wir schon wieder in unserer Mentalität alles muß geordnet und genorm sein. Da wir als Unikat auf die Welt kommen, sollten wir auch so leben. Und richtig, jeder Glaube hat seinen eigenen Weg, jede Meditation hat seinen eigenen Weg. Deshalb kann man auch nicht sagen welcher Tantra-Anbieter ist richtig. Denn beim gleichen Anbieter verläuft trotzdem jedes Seminar anders, weil andere Menschen sich einbringen. Boris hat es eigentlich mit seinem letzten Absatz genau formuliert. Hoffentlich findet jeder seinen Weg und versucht nicht andere zu kopieren, sondern nur von anderen zu lernen.
liebe Grüße Jens
allgemein verbindet man Tantra immer mit Sex.
Ich habe viele Beiträge gelesen, dabei spielt Sex eigentlich nicht die Hauptrolle.
Kann man mit Tantra eigentlich besseren Sex haben?
Tantra ist eine Lebenseinstellung, die Sex und Erotik besonders betont.
Die SkyDancing Institute haben eine Art Tantra nach Europa gebracht, die es leicht macht die erotische Extase zu erlernen.

LG
@louiseloi
Schau mal in diese Beiträge:
******ere Frau
2.877 Beiträge
yoga und tantra
da ich vom Yoga sehr viel verstehe und auch vieles von Tantra gehört habe, vielleicht eine kleine Anmerkung, die noch nicht genannt wurde. Yoga ist auch verbunden mit der Übung zur Begierdelosigkeit. Das soll nicht heissen, dass es kein Begehren mehr gibt, aber es soll bedeuten, dass die eigene Lebensführung dieser Begierden nicht unterworfen ist und sich subjektiv danach richtet.
Vielmehr geht es, wie oben angeklungen, um die Beobachtung aus objektiver Sicht meiner selbst und eine daraus resultierenden aktiven Lebensführung. Tantra ist dann zur geistigen Weiterentwicklung geeignet, wenn dies der Fall ist...
****imu Mann
1.296 Beiträge
Danke etrangere für diesen Anstoß, denn ich sehe das auch in dieser Richtung.
Das klassische Yoga ist ein Weg zur "Erleuchtung" , heute würde man sagen Befreiung von den Begrenzungen die uns hindern, unser Selbst wirklich zu entfalten.
Unsere Begierden und Triebe sind starke Begrenzungen, denn sie bedeuten das Gegenteil von Freiheit, wenn sie die Herrschaft über unser Tun und Denken ergreifen Das klassische Yoga geht einen "asketischen" Weg, indem es lehrt, man solle die irdischen Genüsse (insbesondere die Sexualität) möglichst einschränken, um nicht abhängig und damit unfrei zu werden.
Tantra hat sich immer als Alternative zu solchen asketischen Wegen verstanden. Die Begierden werden nicht gezähmt, kontrolliert oder gar unterdrückt, sondern in einer Weise ausgelebt bei der ein waches Bewusstsein und eine aktive Lebensführung es ermöglichen, die Energien positiv zu nutzen.
Die Sexualität ist der Bereich wo die Energie am stärksten ist aber auch die äußeren Begrenzungen (Moral, Gesellschaft, Gesetze) wie auch die inneren Begrenzungen (Scham, Angst, Begierde, Eifersucht) am stärksten sind. Die Befreiung de Sexualität ist im Tantra damit nur ein Mittel zu Befreiung überhaupt.

Ein Beispiel: Eifersucht überwindet man nicht, indem man Eifersuchtssituationen vermeidet, sondern indem man bewußt in solche Situationen hineingeht und sich dabei genau beobactet.

ein Gruß von einem, der gerade den JC und diese Gruppe gefunden hat

Ernst
******ere Frau
2.877 Beiträge
Yoga
Hallo mwalimu,

einen klassischen Yoga gibt es so nicht. Vielmehr sind der Richtungen wie Sand am Meer. Wenn man aber von der Bhagavad Gita ausgeht, ist es genauso, wie ich es ausgedrückt habe. Begierden sind, egal ob beim Sex oder im Alltag eine Fessel, die eigene Lebensführung verhindert. Es ist völlig unwichtig, ob asketisch oder nicht, Sexualität gehört zum Leben und wenn ein begierdeloses Sexualleben möglich ist, greift niemand in einen anderen hinein, sondern lebt Hingabe. Das ist eine tantrische Alternative.
******ere Frau
2.877 Beiträge
Wege des Tantra
Hallo, ich habe in den Beiträgen hier immer wieder herausgehört, dass Liebe und Sex doch beim Tantra Hauptschwerpunkte sind.

Wie beim Yoga auch gibt es hier mehrere hundert Wege. Nicht alles, was unter Yoga läuft ist das auch, vielmehr muss man feststellen, dass der eigentliche Hauptgedanke bei den westlichen Wegen völlig verloren worden ist.

Beim Tantra sehe ich das leider ähnlich. Wenn man sich aus einem Kuchen die Rosinen herauspuhlt, ist das leider kein Kuchen mehr, sondern nur noch die Rosinen. Wenn ich aus einer Lehre nur das herausnehme, was mir gefällt, ist das mein Weg und den kann auch jeder gehen, aber es ist nicht mehr die ursprüngliche Lehre und er sollte das auch nicht Tantra nennen, wenn jemand seine Philosophie daraus gemacht hat.

"Das Ziel des Tantrismus ist die Einswerdung mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit." (Wikipedia)

Damit könnte man eigentlich einen Punkt machen....
Wenn hier jemand schreibt, es geht um Selbsterkenntnis, ist er der Wahrheit vielleicht viel näher, als ihm selbst bewusst ist, denn "Selbst"-Erkenntnis ist beim Tantra nicht die Erkenntnis meines eigenen kleinen Egos, sondern die Erkenntnis des höheren Selbst, das in jedem Menschen lebt.

Das Äußere ist nur Ausdruck der geistigen Wirklichkeit und damit Mittel zum Zweck. So ist es auch mit den Ritualen und Handlungen im Tantrismus. Das letztliche Ziel ist die geistige Entwicklung und das Absolute.
...da wirst Du wohl leider recht haben...
Zu:
"vielmehr muss man feststellen, dass der eigentliche Hauptgedanke bei den westlichen Wegen völlig verloren worden ist"

...zumindest bei nicht wenigen Wochenendtantrikern oder solchen die lediglich die Teilnahme an diversen "Seminaren" und Workshops (was an sich schon einer wirklichen tantrischen Ausbildung eher widersprechen würde - wo aber auch nur sehr wenige "geeignete" Personen ggf. ausgewählt würden) mangels besseren Wissens als "Tantra" verstehen wollen.

"Tantra" lediglich als sog. "Tantra-Massagen" und ein paar Körpertherapie- und/oder Sexualitätsübungen als wohl eher "Fastfood"-"Tantra" zu begreifen...
hat mit Tantrismus (egal welcher wirklichen Richtung) wenig bis nichts zu tun und entspricht wie schon angedeutet eher westlichen "Bedürfnissen" nach etwas mehr scheinbarer Individualität und vielleicht "etwas" erweiterter Sexualität...und einer Wellness-Mentalität...was schon in Ordnung ist...nur "Tantra" würde ich es schon aus Respekt nicht nennen wollen...

Aber: Es gibt wohl immer wieder auch ein paar sehr Wenige, die "danach" weitersuchen und finden bzw. gefunden werden...
******ere Frau
2.877 Beiträge
Wo
Hallo Hexengott,

ich danke dir für deinen Beitrag...immer wieder werde ich angeschrieben von Männern, die das Wort Tantra in meinem Profil lesen und damit anspruchsvolleren Sex meinen. Das Phänomen ist leider weit verbreitet.
Wo hast du deine Erfahrungen hinsichtlich einer ursprünglichen Form von Tantra gemacht? Hast du da Kontakte?
Es wäre schön, wenn dies hier bekannt gemacht werden könnte, um den Unsinn des falschen Verständnisses auszuräumen...

LG
...Tantra abseits von sog. Neo-Tantra x) und Mainstream...
Hallo etrangere12,

ich bin seit Jahrzehnten vollzeit auf verschiedensten Wegen die sich aber letztendlich sinnvoll und zielführend ergänzen. Als ich jeweils soweit war, wurde ich "gefunden". Wenn "ich" "ich" sage, dann nur zur Vereinfachung - das hat mit der üblichen sozialen Person nicht mehr viel zu tun.

"Mein" gelebtes und teilweise weitergegebenes Tantra leitet sich u.a. von Vama Cara bzw. Vama Maga Formen des hinduistischen wie auch buddhistisch tibetischen Tantras und dem Daoismus ab und verbindet sich von Fall zu Fall ggf. mit verschiedenen nicht so geläufigen westl. Formen und Ausprägungen...

In der äusserlichen "Praxis "entspricht dies etwas mehr einem "eher" sog. aber in der Regel IMHO sehr! falsch interpretierten "linkshändigen Pfad und/oder Weg". Entgegen dem zum sog. "rechtshändigen", der die "Vereinigung mit dem Göttlichen" in seiner Reinform eher durch Enthaltsamkeit, Meditation und jeder Form von Körperlosigkeit und Askese anstrebt, wird beim Vama Cara der bewusst die Körperlichkeit gelebt, um die Vereinigung mit dem Göttlichen u.a. in der Ekstase zu erreichen (z.B. durch Invokation während eines Ritus) - wobei langjährige Meditation natürlich ebenfalls wichtige Bestandteile sind.
Auch durchaus Askese - aber nicht zum Selbstzweck.

Dies entspricht z.B. in manchem u.a. auch dem sog. "Großen Ritus" in sog. westl. Hexenkulten.

Vama Cara ist u.a. der Weg (HIN-)DURCH die Materie und (HIN-)durch die materielle Welt (im Gegensatz zu einem völligen Rückzug). Was nicht bedeutet "durch den" "Materialismus" sich entwickeln zu können (auch so ein Missverständnis).

Der Körper wird bewusst ggf. zum "Gefäss" zum "Tempel" für das "Göttliche". Hier gibt es wie auch auf einigen meiner Wege Überschneidungen zu westl. Traditionen wie diversen sog. Hexenreligionen bzw. Kulten wie z.B. Wicca und bestimmten Formen sog. westlicher "Sexualmagie".

Es ist "eher" ein Weg zu einer wirklichen selbstbestimmten und eigenverantwortlichen allesumfassenden "Selbstbefreiung" als der Weg der Dauerhaften Vereinigung (mit dem letztendlichen Verlust des "eigenen" Bewusstseins) mit dem sog. "Göttlichen".

Jemand der den rechthändigen Pfad geht, geht mehr den Pfad des "Mystikers" der sich zu Lebzeiten teilweise und danach ganz mit dem sog. Göttlichen vereinigt (wobei er/sie richtigerweise eher vom Göttlichen einverleibt wird und jegliches "eigene" Bewusstsein vollständig (mit dem Tod) aufhört zu existieren).

Der linkshändige Pfad ist eher der des "Magiers" - der schon zu Lebzeiten seinen Ich-Tod vorwegnimmt. Dessen Lebenserfahrungen sich zwar ebenfalls mit dem Göttlichen vereinigt und vom göttlichen Absorbiert werden, aber dessen Lebensenergie und zu Lebzeiten transferiertes Bewusstsein ggf. in anderer Form eigenständig weiterexistiert...

Der Weg folgt der Alchimistischen Universalformel "Solve et Coagula".
Vereinfacht löse und (ver-/)binde.
"Solve et Coagula", was u.a. bedeutet die Eigenschaften der Dinge in einem Prozess, den wir als Auflösung "Solve" bezeichnen voneinander zu trennen, und hinterher zur besseren oder gewünschten Wirkung, zu etwas Neuem, wieder zusammenzufügen "Coagula"...

Der Mystiker des rechthändigen Weges verbindet sich mit dem "göttlichen" in "seiner" vollständiger Auflösung und letztendlich Auslöschung.
Das Göttliche, die Götter, Göttin, Gott, das Universum...etc. anschaulich auch in "Kali frisst spätestens im Tod alle ihre Kinder" - wobei das göttliche sich lediglich die Lebenserfahrungen, den durch Erfahrung veränderten evolutionären Code, etc. u.v.m. "einverleiben" will und muss (der Grund und die Grundlage für sich weiterentwickelndes individualisierendes Leben und Evolution).

"In der Regel" hört damit jegliches "eigene" Bewusstsein auf zu existieren und wird ggf. in Fragmenten und zum größten Teil ohne "selbst" auf "wirklich" und wirkliche vorherige Erfahrungen zurückgreifen zu können ggf. auch in anderer Form "wiedergeboren".

Diese "Regel" - der im übrigen kein Lebewesen frei von sich aus zugestimmt hat, hat aber nach Ansicht weniger wirklicher Praktiker
"im Kleingedruckten" eine Ausnahme (sehr vereinfacht ausgedrückt):
Da nur sehr banalisiert gesagt das Göttliche nur wirkliches Interesse an der "Lebenserfahrung" habe und dies für das LEBEN insgesamt notwendig sei, kamen manche auf die Idee und auf Wege die eigene Lebenserfahrung von der Lebensenergie zu separieren...

In dieser Praxis sterben sie schon während des Lebens eigene "Ich-Tode" und trennen dabei ihre Lebensenergie von ihrer Lebenserfahrung... um in diesem fortwährenden Transformationsprozess "sich" (hat nichts mit Ego und Egoaufblähung zu tun) ggf. ständig neu zu erschaffen und längerfristig fortzubestehen...


Auch wenn in unwissender Literatur z.B. u.a. "Tabu-Brüche" angeführt werden, hat dies nichts mit irgendwelchen "Abscheulichkeiten" etc. zu tun...sondern ggf. um zielführende am noch übergrossen Ego des Schülers angepassten Aufgaben und Verhaltensmodifikationen...
Leider wird auch hier vieles von Aussenstehenden zweckentfremdet zu eigenen aufgeblähten Ego-Zwecken missbraucht.
Viele nicht verstandenen Teile des linkshändigen Pfades z.b. von eher dumpfbackenen Fast-Food-Satanisten etc. oder von sich selbstdefinierenden Gutmenschen-Schlechthandlern, etc. ...

...ich gehe im übrigen beide Pfade in Einem, oder wie Buddha sagt ist der Mittlere der Rechte im Sinne von der Richtige, rechte und gerechte ...um zu erkennen was der Mittlere "wirklich" ist muss ich u.a. den rechten wie den linken kennen und erkennen...
im Rahmen sich hoffentlich weiterentwickelnder Möglichkeiten...wo sich "Mystiker", "Alchemist", Wissenschaftler und "Magier"/"Hexer" im "Gnostiker" und "Agnostiker" vereinen...

...wobei all diese eher dümmlich belasteten Begriffe in der wirklichen Praxis wenig bis nichts mit den üblichen Klischees vieler Eso-Büchlein, TV-Serien etc. u.v.m. zu tun haben...

... und "SEX" ist zwar das, wofür sich viele am ehesten interessieren, was aber ggf. ein eher recht kleiner Teil und Ausbildungsteil eines entsprechenden Weges "sein kann" - Viele sog. "echte" "Tantriker" des z.B. rechthändigen Pfades haben überhaupt keinen körperlichen "Sex"...

x) keine Wertung!
copyright! bei mir
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Allgem. Hinweis:
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****imu Mann
1.296 Beiträge
Hallo Hexengott,

schön, dass einmal jemand gegen die Verflachung des Begriffes Tantra einen so energischen Kontrapunkt setzt. Im wesentlichen kann ich deinen Aussagen zustimmen, zumindest ihrem Inhalt nach. Allerdings möchte ich hinzufügen, dass deine sehr positive Einschätzung des magischen, linkshändigen Weges nicht von allen geteilt wird. So wird etwa der nicht-öffentliche Teil des Kalachakra-Tantras, das ja über den so beliebten Dalai Lama bekannt geworden ist, von Kritikern ganz anders gesehen. Nachdem ich mich damit einmal beschäftigt habe, hat sich mein Bild von den Vertretern des tibetischen Tantrismus doch ziemlich gewandelt.
Meine Frage ist, ob die drei spirituellen Wege, die z.B. den drei "Fahrzeugen" des Buddhismus zu Grunde liegen in der von dir sehr ausfühlich beschriebenen traditionellen Form für den heutigen Bewusstseinsstand der Menschen noch zutreffend sind.
Alchimie, Magie, und Mystik brauchen zur Entfaltung ein Umfeld, das für sie empfänglich ist. Ich habe einige Zeit in Afrika gelebt, wo es neben viel Hokus-Pokus durchaus noch Reste der traditionellen schamanischen Magie gibt. Sie hat auf mich aber ganz anders gewirkt als auf die traditionell lebenden Einheimischen.
Ich denke, dass man die Praktiken, Techniken und Rituale aus alten Zeiten zwar halbwegs orginalgetreu übernehemen kann, und dass das auch sehr positive Wirkungen habe kann. Für mich gehören schön gestaltete Maithuna-Rituale und konsequent durchgeführte Vipassana-Meditationen zu meinen wichtigsten Erfahrungen. Ob diese Wirkungen bei uns westlichen Menschen des 21. Jahrhunderts noch dieselben sind wie bei Menschen in Asien zu Buddhas Zeiten ist doch sehr zu bezweifeln. Ähnliches würde ich zu den heute bei uns populär gewordene schamanischen Praktiken sagen.
Ich denke, heute ist es wichtig, die Ideen, die hinter diesen Dingen stehen, zu extrahieren und mit modernen Konzepten zu verbinden, die dem heutigen Bewusstseinszustand entsprechen. Das ist die ursprüngliche Idee von "Neo-Tantra". Man kann an Baghwan/Osho vieles zu Recht kritisieren, aber er hat doch sehr wichtige Anstösse in dieser Richtung gegeben und ich bin sicher, dass er mit den alten Lehren genauso vertraut war wie mit moderner Psychologie.

Es grüßt

Ernst
Lebensschule
Hallo etrangere12,

was du geschrieben hast find ich gut.. und sehe vieles auch so. Für mich ist Yoga ...als auch Tantra... eine Lebensschule. Wobei Tantra meines Wissens eine Gegenbewegung zum Yoga ist.

Auch in meinem Bekanntenkreis... denken bei Tantra alle gleich an Kamasutra... Rudelbumsen usw. ..... Es wird halt im Tantra nichts ausgelassen... und da gehört die sexualität halt mit dazu... ohne die allesamt nicht da wären...

.... wir sind alle auf dem Weg...jeder auf seinem... oder auf seine Weise.. ... und das ist gut so..

gutes neues Jahr allen...

Saunatiger
******ere Frau
2.877 Beiträge
Yoga und Tantra
Hallo Hexengott,

erstmal herzlichen Dank für die ausführlichen und klaren Worte. Dies ist das Niveau des Austauschs, das ich mir hier gewünscht habe und siehe, wenn zwei oder drei zusammenkommen, nimmt es Gestalt an, lächel.

Da ich mich zwar im Yoga sehr gut auskenne, weil ich diese Materie jahrelang studiert habe, aber im Tantra nicht, gehöre ich nicht zu den Wissenden um dieses Thema, lerne sicher aber schnell und ich danke jetzt schon allen für die Unterstützung darin.

Aber vielleicht kann ich aus meiner Erfahrung und meinem Studium einiges um philosophische Grundlagen beitragen, da der Yoga nicht so weit weg ist vom Tantra.

Der Yoga den ich betreibe, geht davon aus, dass es ein nächstes Leben auf jeden Fall gibt. Das Bewusstsein bleibt in der Essenz der seelischen Erfahrungen und des Gebens erhalten und gestaltet das nächste Dasein. Menschen, die viele Schritte in ihrer geistigen Entwicklung getan haben, haben die Fähigkeiten, in ihre vergangenen Existenzen zu sehen. Bei den meisten Menschen jedoch wäre es eine Überforderung, diese zu sehen, da sie nicht damit umgehen können (Hüter der Schwelle). Das Ego stirbt, das höhere Selbst aber, der göttliche Teil des Menschen soll immer weiter erkannt und die Fähigkeiten zum Nutzen der Menschen entwickelt werden.....

Bei einem solchen Entwicklungsweg gibt es letztlich keine Dualität mehr, denn alles Göttliche ist jenseits dieser Dualitäten.
Deshalb, lieber Saunatiger, spielt es auch keine Rolle, auf welche Weise eine geistige Entwicklung beschritten wird, Askese oder Sinnlichkeit, wenn die Handlungen nicht aus dem Begehren geschehen, ist dann völlige Nebensache. Wirkliche Trennung (Gegenbewegung) gibt es sowieso nicht, sondern ist nur ein Erleben der materiellen Welt.

Der "Normalmensch" wird durch seine Seele in Situationen hineingeführt (Krankheiten, Schicksalsschläge, Begegnungen), die ihn entwickeln. Er ist wie eine Marionette, die eben die Aufgabe hat, fertig zu werden mit dem, was ihm begegnet, wobei hier natürlich auch Entscheidungsfreiheit besteht.
Jemand, der seine Entwicklung selbst in die Hand nimmt, schneidet diese "Fäden" ab, das bedeutet aber auch, die Kraft zu gewinnen, sich selbst zu bewegen und ständig daran zu arbeiten. Er braucht diese Führung nicht mehr, da er aus Erkenntnis selbst handelt.

Wie sieht ein solcher geistiger Weg aus? Das hast du, Hexengott, auch angesprochen. Viele Menschen haben sich aus dem Leben zurückgezogen, und der materiellen Welt abgeschworen und tun dies auch noch heute.

Mein Weg ist der, in die Welt hineinzugehen. Dabei spielt Hingabe eine wichtige Rolle. Dies ist aber nicht die Auflösung meines Ichs, sondern ein völliges Aufgehen in den Dingen, mit denen ich mich ernsthaft beschäftige. Es ist dies ein Einssein mit der Sache an sich. Dabei ist nicht mehr wichtig, ob ich dann noch "mein" Bewusstsein habe, denn das Empfinden ist absolutes Glück. Das ist meine persönliche Erfahrung. Doch weit gefehlt, wenn man nun meinen könnte, dass ich diese Erfahrungen an sich anstrebe. Für mich ist es vielmehr ein zusätzliches Geschenk, eine Erfahrung, die mir Hintergrund gibt, um sinnvoll leben zu wollen.

Ich ahne, dass Tantra als ein Thema für mich damit eine interessante Rolle spielen könnte.

Deshalb nochmal die Frage: Wo kann man mit diesen ernsthaften Hintergründen einen Kontakt herstellen, um darin eingeführt zu werden?

LG
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