Stimmt
Im Grunde genommen war meine Frage unglücklich formuliert. Denn ihr habt völlig recht, dass Erwartungen zu Enttäuschungen werden.
Richtiger wäre die Frage: Warum geht ihr den Weg des Tantra?
shiva205 hat es schön erklärt:
Tantra sehe ich als Lern- und Befreiungsprozess
Aber wie weit geht ihr da wirklich? Oder anders ausgedrückt, warum geht ihr nicht weiter?
Sehr gut ist auch die Äusserung von Mahakala69:
Bei Tantra geht's nicht darum etwas zu erwarten. Tantra bedeutet Gewebe im Gegensatz zu Sutra was mit Faden bzw Leitfaden übersetzt werden kann. Tantra bedeutet eben die Dinge zu verbinden z. B. die Meditation mit Sex zu verschmelzen...
Das bedeutet das Tantra als einen Weg zu gehen ohne Erwartungen, um mit allem zu verweben, zu verschmelzen.
Und eine Sutra zeigt also dann den Weg auf, der richtigerweise gegangen werden sollte.
Das wiederum bedeutet, das eine schliest das andere nicht aus, sondern sie gehören zusammen.
Dann führt das aber zu einer weiterführenden Frage: Welcher Sutra folgt ihr wirklich?
Nicht in Ordnung finde ich leider diese Anmerkung:
Jetzt kommt es drauf an ob wir von Tantra aus Hinduistischer Sicht, aus Buddhistische Sicht oder aus Sucht von irgendwelchen selbst ernannten Gurus betrachten...
Ich betrachte es aus Buddhistischer Sicht und aus Buddhistischer Sicht sollten wir geben ohne etwas zu erwarten...
Du sprichts sehr negativ wertend gegen Gurus. Ok. Gurus sind Lehrer und Wegweiser. Oder irre ich mich?
Du wertest sofort sie als "selbsternannt". Das ist aus meiner Sicht sehr vermessen und voller negativer Vorurteile.
Im gleichen Atemzug nennst du aber die "Buddhistischer Sicht". Die "Buddhistischer Sicht" resultiert auf dem Buddha.
Und war dieser nicht auch ein Guru?
Wie kannst du also den einen bejahen und einen anderen verurteilen?
Wenn man den Worten des Buddhas folgt, folgt man auch einem Guru.
Wenn man die Schriften des Buddhas liest, ist es auch ein Leitfaden, eine Sutra.
Das ist auch völlig in Ordnung. Aber wenn ihr also den Weg des Buddha als richtig erkannt habt, wieso geht ihr ihn dann nicht weiter und bleibt im Tantra stecken?
Das Wort Verweben erinnert mich da eher dann an ein Spinnennetz, in dem man verwebt oder kleben geblieben ist, weil man nicht ein nichtanhaftendes Körperpuder nutzte.
Es sind einfach gerade einige Überlegungen, die mir jetzt die Tage sehr stark kommen, nachdem ich jetzt vor einigen Tagen erfahren hatte, was Buddha wirklich in seinen eigenen Büchern geschrieben hatte. Und das unterscheidet sich derart grotesk von dem was hier im Westen bekannt ist und im Buddhismus geglaubt wird.
Nach meiner eigenen Internetrecherche gibt es Buddhas Bücher offensichtlich gar nicht in einer europäischen Sprache bisher übersetzt. Oder wist ihr etwas davon?
Alles was ich immer wieder nur finde sind Kommentare, Deutungen und Auslegungen viel späterer Autoren, aber nie die Bücher des Buddha selbst.