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Tantrischer Buddhismus

Frau Zorro
****na
285 Beiträge
Themenersteller 
Tantrischer Buddhismus
Pudgala. Atman. Samsara. Brahman. Maya.

Dieses mal also ohne Tanzen und Autos ...
Kommen wir in Konversation über fortgeschrittenen tantrische Themen?

Liebe Grüße und Namaste
Thomas
*********r_muc Paar
26 Beiträge
Hohe Begriffe
Lieber Thomas, Namaste,

kann Atman denn beschrieben werden?
Ist es nicht der stille Punkt oder Kern in uns selbst, der anderen verborgen bleibt. Und nicht nur anderen?

Samsara, wie der gute alte VW-Käfer (nun doch wieder Auto, das musste sein) ....Samsara läuft und läuft und läuft

Brahman erinnert mich in meiner christlichen Konditionierung an den "logos", (am Anfang war das Wort und das Wort war bei....)

M.

-------------------------------

War das gewünschte Einstieg? Wenn nicht, dann lösch ich meinen Beitrag wieder.

Hans
So also...
Das find ich Klasse: Ein paar philosophische Begriffe hinzuschmeissen und die anderen dürfen sich dran abarbeiten...
Dann fang ich doch mal an:
Pudgala-vadi ist die Bezeichnung für eine buddhistische Schulrichtung, die entgegen der (völlig falschen teravadischen Auffassung) von der anatma-Lehre sowas wie ein Selbst postulieren, später sogar sowas wie Gott. Im Pure-Land-Buddhismus Vietnams lebt diese Schulrichtung heute noch weiter.
Atman ist der wohl am meisten missverstandene Begriff aus der indischen Philosophie. Er bedeutet niemals nicht und überhaupt kein gar nicht niemals sowas wie Seele! Die beste Übersetzung für dieses unübersetzbare Wort ist vielleicht Selbst. Und jetzt komm ich gleich zum nächsten Wort: Brahman. Damit wird das Absolute bezeichnet. Dieses ist weder, noch ist es nicht. Es ist auch nicht beides zusammen oder keines von alledem. Jedes Reden über Brahman ist immer unzutreffend, denn Brahman, das Absolute ist eben nicht Teil unseres Wahrnehmungsapparates. Es fällt sozusagen immer raus, oder entzieht sich bei jedem Versuch es irgend wie zu apperzipieren (so würde Kant das sagen). Brahman ist sozusagen ein Leerbegriff. Benötigt wird dieser Begriff in der Philosophie, wenn man versucht eine strukturelle Beschreibung von Weltwirklichkeit zu geben. Dabei ist Brahman die oberste Kategorie. Atman genauso. Atman und Brahman sind nur zwei Seiten ein und der selben Münze. Wenn man ein strukturelles Beschreibung stabiler von Weltwirklichkeit errichtet, und sozusagen von "unten" her kommt, dann erscvheikntdas Absolute als Brahman. Wenn dieses Besvhreibungsgebilde von oben, also vom Absoluten her einsetzt, dann nennt man es Brahman. Die Upanishaden kennt die vier großen Sätze: und der wohl berühmteste ist ahambrahmasmi. Ich bin Brahman! Oder ayam atma Brahman! Dieser Atman ist Brahman. Sowohl atman als auch Brahman sind keine Seiende. Sie sind aber auch keine nichtseienden. Vielmehr die Bedingung der Möglichkeit alles Seienden (schon wieder kantisch gesprochen). Und dieses Brahman, von dem gesagt wird, dass es neti neti ist, als nicht dieses und nicht jenes, das bist in Wirklichkeit Du! Tat tvam asi!
Der Buddhismus, der in Wirklichkeit keine anatman-Lehre vertritt, also das selbst eben nicht leugnet, nähert sich dieser Thematik von der anderen Seite. Während die Hindus auf das um bestimmbare Brahman zeigen und sagen: das bist du! zeigen die Buddhisten auf alles Weltliche (samsara) und sagen: Das bist du nicht, ne so'ham asmi! Das ist nicht mein Selbst! na'ham iti atma! Und weil die Hindus und die Buddhisten auch nur doofe Menschen sind, haben die so ziemlich alles mißverstanden und dem jeweils gegnerischen Lager nur Falsches unterstellt. Und so kam diese merkwürdige nichtselbst-Lehre (anatman-vasda) zustande, die heute noch von diesen Hinayanis (dieses Wort ist übrigens ne schlimme Beschimpfung) vertreten wird.
Auf Maya hab ich jetzt keine Lust mehr, vielleicht später.

Greez
Dr.
Frau Zorro
****na
285 Beiträge
Themenersteller 
Danke, es geht doch ...
Jetzt habe ich ein gutes Gefühl beim Thema "Fortgeschrittene".
Die Resonanz ist völlig anders, als bei "Tanzen, Autos, ...".

Dr_Delight hat den Bogen gespannt, in dem das Thema sich entwickeln kann.
Danke, das ist einfach nur bewundernswert.

Namaste
Thomas
Teil II
Da stand ja noch was offen, was irgendwie zusammengehört:
Samsara, die Wandelwelt. Also der Bereich, der bedingt ist durch das was man pratitya-samutpada nennt: Also durch ein gegenseitiges bedingen. Weil dieses ist, deswegen ist das. Hierunter fallen auch die grundkonstituentien von Welt: Raum und Zeit. Aber all das wäre nichts, wenn es da nicht einen gäbe, für den Welt überhaupt ist. Und jetzt liebe Leute kommt die Weltformel, nach der diese lustigen kleinen Wissenschaftler immer noch suchen: Ich hab sie hier schon mal verkündet, nämlich den catushkoti, den Vierkant, oder in griechisch: tetralemma. Es ist, es ist nicht, es ist beides zusammen, es ist keines von beidem. Und wenn ich diese vierfache Extremheit aller möglicher Aussagen dann nochmal als Gesamt verneine, dann hat man die fünfte Kante (Nagarjuna, bhavaviveka und Chandrakirti grüßen ganz nett - wobei, Chandrakirti nicht, der ist philosophisch ungenau).
was haben wir denn? Wir haben Beobachtbares (die Welt), wir haben uns jeweils als Beobachter (jiva). wir brauchen, damit diese beiden zusammenkommen, ein Einheitsgeschehen, welches Wissen genannt wird. Im Wissen kommen der Erkenner und das Erkannte zusammen. Hegel nannte das die verschränkte Totalität. Aber dieses Prinzip, wo Welt und Weltmacher (Selbst) zusammen sind, quasi wie ein Ei mit Eigelb und Eiweiß, zwar getrennt aber dennoch zusammen, so wie Shiva und Ahakti in der Vereinigung oder um endlich mal biuddhistisch tantrisch zu werden: Wie Upāya (Buddha/Dhyani-Buddha) und Prajñā (Gefährtin, Wissensessenz des jeweiligen buddhas), wie Subjekt – Objekt, Mann – Frau, Vokal – Konsonant, Lalanā – Rasanā, usw.... Dieses Einheitsgeschehen hat aber einen Haken: Es ist leer, ohne Substanz, ohne Eigenschaft, bzw. mit Eiugenschasften, die sofort verschwinden, wenn man auch nur genauer hinsieht. Diese unbestimmte Totalität (Fichte) bzw. diese coincidencia oppositorum (Cusanus) ist nicht bestimmbar. sie ist maya, die Grundlage für Welt, aber weil Welt noch nicht ist, deswegen kann maya weder Sein noch Nichtsein sein. maya ist quasi das nichtseiende Sein, das seiende Nichts, das als Bindeglied Samsara mit Nirvana verbindet, Welt mit Brahman, Das Absolute mit dem relativen. Doch vorsicht: Das Absolute wäre ja nicht absolut, wenn man es als Gegensatz zur Welt sehen würde. Erast wenn man sieht, dass Samsara leer ist, weil sich hier nie etwas abschließend sagen läßt, niemals etwas hieb und stichfest beweisen läßt, dann erkennt man, dass, wie Nagarjuna so schön rumgeketzert hat: Das gleiche aber ist Samsara und Nirvana.... Das Einheitsgeschehen des Wissens hat als Grundlage die völlige Einheit, shuddha-advaita, reine Nondualität, Brahman! Noch dieses brahman ist eigentlich nicht verschieden von Welt. Doch das kann man nur so sagen und erleben, wenn man auf der Stufe von Brahman ist, wenn man Brahman ist, wenn man den Zustand des Nirvana, des Verwehens, galene (griechisch für Nirvana, Platon gebraucht dieses Begriff ebenso wie die Stoiker), des yogischen citta vritti nirodha erreicht hat. Und jetzt haben wir alle vier Extrema von Weltwirklichkeit. Die Weltformel. Und am Rande: Da gibts noch zwei bis drei Stufen mehr.... Aber die Vier reichen erst mal.
Und jetzt darf das jemand mit buddhistischem Tantra füllen *zwinker*

Namaskaram

Heiko
Frau Zorro
****na
285 Beiträge
Themenersteller 
Es macht Freude ...
... Deine Beiträge zu lesen.
Einzig Dein Knausern mit Zeilenumbrüchen macht die Sache etwas diffizil.
Dennoch ist es so bereichernd und herzhaft schön.

Die kleine Aufforderung am Ende Deiner Ausführung, das nun tantrisch zu füllen, nehme ich mal schmunzelnd wahr. Du hast da schon den Schalk im Nacken.

Laß mal schauen, wie sich das Thema entwickelt.
Wir sehen uns auf alle Fälle bald im Café Müller zum Plausch.

Namaste
Thomas
****zyT Frau
25 Beiträge
Danke
für die informativen Ergüsse hier. Das ergänzt ja sehr gut, was ich so in der Yoga-Lehrer-Ausbildung gelernt habe. Aber dennoch raucht mir der Kopf davon. Leider kann ich dem ergänzend gar nichts mehr hinzufügen.

Ich geh dann mal mich wieder um meine Kinder kümmern und ganz im Dienst von Samsara ein paar zerlöcherte Jeans flicken. Ob ich sie flicke oder nicht, sie werden immer kaputt sein und dennoch perfekt meine Jungs kleiden, denen das eh Wurscht ist - zumindest noch - welche Marke diese Dinger haben, um einen Schein zu generieren, der das Sein übertreffen soll. Und das alle Jahre wieder... Illusion oder nicht... *zwinker*
Das wäre dann...
Karma-Yoga auf allerhöchstem Niveau! Wir Eltern wissen was es bedeutet, hingebungsvoll zu lieben und zu dienen. *ggg*
Jetzt gebt mal
nicht so an!
Bisher sind alles nur Wörter.
Was macht Frau oder Mann jetzt?
Wer bleibt hocken in buddhistischer Selbstverliebtheit
und wer handelt mit Mitgefühl?
*sonne*
Julius
alias
Kundzang Rangdroll
Harte Worte! Und wieso das?
Wieso? Weil ich vorher so drauf war. Aber das ist eine andere Geschichte.
*sonne*
Julius
na dann
Passts ja!
******Moi Mann
517 Beiträge
Ttr.B. und Siddartha
Am 6. September 1911 besteigt Hermann Hesse in Genua die „Prinz Eitel Friedrich“.
Er beginnt seine "Indien-Reise", die ihn außer nach Indien in viele andere Länder bringen sollte.
Seine Erzählung Siddhartha sollte kurioserweise das "indische Buch" des 20. Jahrhunderts werden.
So wie "Das Parfum" von Patrick Süskind als "französisches Werk" in die Literatur eingegangen ist.
Siddartha sprüht nur so von diversen Aspekten des tantrischen Buddhismus.
Es machte Spaß, das Buch zu lesen.

Grüße und Namaste
BoisDoree
Mit buddhistischem Tantra füllen...
... das hat ja immer noch niemand gemacht.
Dann versuche ich mich mal.
Tantra im Buddhismus, das ist vor allem der Vajrayāna, d.h. die buddhistisch, tantrischen Traditionen Tibets, Nepals und Bhutans.
Buddhistisches Tantra gibt es auch in China und Japan. Der Vajrayāna wurde im späten 8. Jahrhundert von Indien aus auch nach China übertragen. Es gibt aber kulturell bedingte Unterschiede zwischen den Vajrayāna-Formen in China und Japan einerseits und Tibet andererseits.
Das Vajrayāna stützt sich mit der „Lehre des Mittleren Weges“ (Madhyamaka) auf die philosophischen Grundlagen des Mahāyāna.
Im Tibetischen Buddhismus werden die verschiedenen buddhistischen „yānas“ (wörtlich: Fahrzeuge) anhand der Ziele oder der Methoden unterschieden. Das heißt, zwischen dem allgemeinen Mahāyāna und dem Vajrayāna liegt der Unterschied nicht im Ziel – die Buddhaschaft – sondern in der Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht werden soll.
Das Vajrayāna wird deshalb auch „Pfad des Resultats“ genannt, während das Sūtra-System des Mahayāna als „Pfad der Ansammlung“ bezeichnet wird und der Theravāda als „Pfad der Entsagung“.
Grundlagen des Vajrayāna:
Buddhistisches Tantra ist ein Amalgam aus verschiedenen Philosophien:
• Sāṁkhya (Kosmologie)
• Mādhyamaka, Yogācāra und Vijñānavāda (Metaphysik)
• Yoga (Praxis)
• Bön (schamanistische Elemente, Ritual, Praxis)

Grundlehren:
• Trikāya-Lehre
Dharma-kāya (Dharma-Körper)
Dharmakāya bezeichnet die ursprüngliche erleuchtete Natur des Geistes selbst. Der Dharmakāya steht repräsentativ für die allumfassende Einheit und Leerheit des Geistes. Seine Natur ist ungeboren und todlos, offen und weit, ohne Zentrum und ohne Begrenzung.
Saṃbhoga-kāya (Körper des Segens)
Saṃbhoga-kāya bezeichnet den Freudenkörper, Genusskörper oder auch Körper der Glückseligkeit. Der Sambhogakaya ist eine direkte Emanation des Dharmākaya. Er repräsentiert die gesamte Ikonographie des Vajrayāna und ist somit die Grundlage für eine umfassende Einsicht in die Natur des Geistes.
Nirmāṇa-kāya (Manifestierte Körper bzw. Emanationskörper)
Nirmāṇa-kāya bezeichnet den Ausstrahlungs- oder Manifestationskörper auf der Ebene der Wahrnehmung gewöhnlicher Wesen in Raum und Zeit. Nirmāṇa-kāyas manifestieren sich aufgrund von „allumfassendem Mitgefühl“ und erscheinen uns in Form erleuchteter Lehrer, die gelobt haben, alle fühlenden Wesen aus dem Leidenkreislauf des Samsara zu befreien.
• Die bipolare Natur der Wirklichkeit Upāya und Prajñā
Subjekt – Objekt, Mann – Frau, Vokal – Konsonant, Lalanā – Rasanā,
Śūnyatā – Karuṇā
• Ritualismus
Mandalas, Einweihung, Opfer, Magie
• Besondere Stellung weiblicher „Gottheiten“
• Grausame Gottheiten - Heruka-Gottheiten
• Guru/Lama und Dīkṣā (Einweihung)
• Bhoddisattva-Lehre

Drei große methodische Ansätze:

Mahamudra (Das Große Siegel/Symbol)
Die Lehre der Mahamudra basiert auf verschiedenen Stufen meditativer Praxis, den sogenannten „Vier Yogas der Mahamudra“:
1. Die Entwicklung eines einsgerichteten Geistes,
2. Die Transzendierung konzeptueller Vorstellungen,
3. Die Kultivierung der Sicht, dass alle Phänomene von grundlegend nichtdualer Natur, „ein Geschmack“ sind,
4. Die Frucht des Pfades, der jenseits der noch verschleierten Anstrengung der Meditation liegt.
Es wird gesagt, dass durch diese vier Stufen der Praktizierende die vollständige Verwirklichung der Mahamudra erlangt.
Mahamudra ist ein Meditationssystem, das sich mit den zwei Naturen der geistigen Aktivität befasst: Was sie ist und wie sie existiert.
Das Wort Mahamudra bedeutet großes Siegel. ‚Maha’ bedeutet groß und umfassend, in dem Sinne, dass der Geist, die geistige Aktivität, alle Phänomene als Objekte umfasst. In diesem Sinne ist es etwas völlig Umfassendes.
Die Sechs Worte zu Mahāmudrā von Tilopa an Nāropa:
Kein Erinnern – Laß los, was vergangen ist!
Kein Vorstellen – Laß los, was kommen mag!
Kein Denken – Laß los, was jetzt geschieht!
Kein Untersuchen – Laß los, irgendetwas herauszufinden!
Kein Kontrollieren – Laß los, irgendetwas zu kontrollieren!
Ruhe – Entspanne dich gerade jetzt und ruhe!

Dzogchen (Die große Vollkommenheit)
auch Atiyoga oder Mahasandhi genannt
Lehren, die traditionell in der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus und im tibetischen Bön als Essenz der Lehren Buddhas übertragen werden.
Die Übertragung dieser Lehren findet aber auch, wenn auch deutlich zurückhaltender, in der Sakya-, Kagyü- und Gelug-Schule statt.
Das gleichnamige Dzogchen-Kloster in Kham gehört zu den sechs Hauptsitzen der Nyingma.
„Dzogchen ist die spirituelle Essenz aller buddhistischen Lehren. Es ist der Weg der Selbstbefreiung, der jeden sein wahres Wesen jenseits der Dualität erkennen läßt. Die wahre Natur des Menschen ist klar, leuchtend und bewußt, ungetrübt von Gedanken und Emotionen“

Sahaja (Der natürliche Weg)
Die innere Wahrheit der Dinge kann nicht erreicht werden durch Disziplin, Yoga, Techniken, Lernen, Studieren oder Rituale. Die Wahrheit liegt in jedem von uns. Jeder ist Buddha!
Der Weg dorthin besteht in Spontaneität und in den einfachen Dingen, wie etwa Liedern und Dichtung oder Sexualyoga:
Die sahajins haben die Trikāya-Lehre noch um ein viertes kāya erweitert, nämlich um den Mahāsukha-kāya, die Verkörperung der intuitiven Glückseligkeit.

„O ihr Yogis, verlasst nicht diesen geraden, direkten und einfachen Weg um einem schweren und verworrenen Weg zu folgen. Bodhi ist direkt bei euch, dazu müsst ihr nicht nach Lanka gehen, um Bodhi zu suchen. Wozu Glas aufheben, wenn man das Diamantarmband am handgelenk bewundern kann. Verwirklicht euer eigenes reines citta für euch!“ (Sarahapāda)


Die Schulen des tibetischen Buddhismus:
• Nyingma
• Kadam (ausgestorben)
• Sarma
o Kagyü
o Sakya
o Gelug
• Bön

Die tantrischen Übertragungslinien:

• Guhya-Samāja-Tantra
• Cakra-Saṃvara-Tantras
• Hevajra-Tantras
• Vārāhī-Tantras
• Kālacakra-Tantra

Einteilung der Tantras

Die Einteilung nach der neuen Überlieferung (Sarma-Tradition):
• Kriyā-Tantra
• Caryā-Tantra
• Yoga-Tantra
• Anuttara-Tantra
o männliche/Vater-Tantras (upāya, dāka, pitr, Vater)
o weibliche/Mutter-Tantras (prajñā, yoginī, dākinī, matr, Mutter)
o nichtduale Tantras

Die Einteilung nach der alten Überlieferung (Nyingma)
o 3 äußere Tantras
• Krīya-Yoga-tantras
• Upa-Yoga-Tantras
• Yoga-Tantras
o 3 innere Tantras
• Mahā-Yoga-Tantras
• Aṇu-Yoga-Tantras
• Ati-Yoga-Tantras

Das ist nur das gerüst, das den tantrischen Körper im Buddhismus stützt.

om namaha shivaya

Shiva Dasa
Danke
habs mir ausgedruckt!
Um mal auf einen sehr wichtigen Hinweis von Palap zurückzukommen:

Was macht Frau oder Mann jetzt?
Wer bleibt hocken in buddhistischer Selbstverliebtheit
und wer handelt mit Mitgefühl?

Meine Ausführungen sind das theoretische Gerüst, das mit Praxis gefüllt werden möchte.
Mitgefühl ist eine Geistesfrucht der Praxis. Und gleichzeitig hohes Ideal, das, wenn es verfolgt wird, im Boddhisattva-Gelöbnis seine Niederkunft findet.

Und jetzt bin ich Neugierig:

Was machen denn die werten Menschen hier in ihrer Praxis? Also ausser Massieren und Vögeln, die nur bedingt zum Ziel führen. Also Vögeln ist sicher zielführend, aber das ist eine andere geschichte.

Greez

Heiko
Profilbild
*********antra
82 Beiträge
Sich im Mitgefühl üben
kann Bestandteil der täglichen Praxis sein, wie eine Form von Karma Yoga.

Wenn die Tugenden gut entwickelt sind, stellt sich eine Weile nach der Gnade der Einheitserfahrung(nach dem "Ich bin", bzw. "Mich gibt es gar nicht") eine tiefgreifende Form von dauerhaftem Mitgefühl ein, das SEIN als Bodhisattva, eine sebstverständlich dienende Haltung.(nachdem sich der Beobachter auch "verdünnisiert" hat)

Mitgefühl äussert sich dann als stille, tiefe Anteilnahme, seelischer Schmerz und Leid des Anderen wird als der eigene empfunden, Gefühle sind lediglich eine reine Form von Energie im Körper.
Es kann auch "vorkommen" dass Mitgefühl sich in Form eines (augenscheinlich) harten Spiegels äussert, manchmal hat halt auch Kali ihre Finger im Spiel...Das Selbst hat nie einen Einfluß drauf.

Massieren und Vögeln sind sehr intensive Erfahrungen(gesteigerte Wahrnehmung) wie jede Form von Begegnung, mit Lebewesen oder der Natur. Das Streben danach verliert sich zusehends.

Om namah shivaya, Namaste
Mir drängt sich Mitgefühl
förmlich auf,
wenn ich die Nachrichten sehe
oder so vielen Menschen in Not begegne.

Um's Üben
komm ich gar nicht rum!

*sonne*
Julius
Quelle zum buddhistischen Tantra
Eine sehr gute Quelle zum buddhistischen Tantra ist

http://helmutpoller.eu/

Es findet sich dort auch ein Gratis-Online-Kurs zu den Grundlagen des buddhistischen Tantra.

Alles Liebe, Leonie
******Moi Mann
517 Beiträge
Interessanter Ansatz von Helmut Poller, ...
nur, warum muß auf westliche akademische und wissenschaftliche Dinge Bezug genommen werden?
Immer diese Rationalisierungen, die der abendländische Mensch braucht.

Laß Tantra doch einfach im spirituellen, NICHT akademisch und rational faßbaren Bereich bleiben!

Dann macht Tantra Sinn, Tantra zu sein.
Westlich verakademisiert ist es ein Abklatsch seiner selbst.

LG und Namaste
CCM
Rational / spirituell
Die indische Philosophie ist sehr häufig rational und spirituell zugleich, der Gegensatz oder Widerspruch zwischen beiden ist eine ziemlich abendländische Angelegenheit.
Was Helmut Poller betrifft, ist er in erster Linie ein Praktizierender von Tantra, der mit den Quellen arbeitet, was hieruzulande kaum jemand tut. Tantra ist nun mal eine LEHRE, genauso wie Yoga, wie will man eine Lehre ohne Rationalität erforschen? Diese häufig zu lesende Reduktion von Tantra auf angenehme Gefühle kommt auch aus dem Neo-Tantra, sie kann aus den Quellen überhaupt nicht abgelesen werden. Du brauchst ja keine Wissenschaft betreiben, um Tantra zu praktizieren, um Tantra zu lehren, allerdings sehr wohl - weil es eine Wissenschaft von der Bewusstseinserweiterung ist.
******Moi Mann
517 Beiträge
Aha!
Sagte mein Tantralehrer immer, wenn er etwas Interessantes im Feedback wahrnahm.
Und manchmal ergänzte er auch noch: "Das ist Jetzt!"

Grüße
CCM
Na ja
sagte meine Tochter zu mir,
und ob das wirklich gut war ...

Zweifelos war sie meine größte Lehrerin.

*sonne*
Julius
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