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Was sind eure Erwartungen von Tantra?

Was sind eure Erwartungen von Tantra?
Ich verfolge die Aktivitäten nun schon eine Weile in dieser Gruppe. Und je mehr ich mir die Tantriker und an Tantra interessierten Mitmenschen anschaue, desto stellt sich mir die Frage: Was sind eigentlich eure Erwartungen?
Nur um etwas neues auszuprobieren, der Reiz des Unbekanntem, ein sensitiver Kick mit einem Hauch Erotik gepaart, gesundheitliche Aspekte, nur reines Geniessen einer sanften Berührung bzw. Massage, etwas bessere Lebensqualität, mehr Spass in der Sexualität bzw. der Partnerschaft, spirituelle Aspekte?
erwartungen
sich weiter zu entwicklen
mehr achtsam mit sich selber und anderen zu sein
auch meditieren
zeit zu vergessen
*********o1977 Frau
487 Beiträge
Für mich ist die Frage "was erwartest du vom Tantra" genauso schwer zu erklären bzw. zu beantworten wie die Frage "was erwartest du vom Buddhismus, Sufismus, oder oder oder". Für mich ist Tantra ein Weg. Ein Lebensweg. Es zieht.. mal mehr.. mal weniger. Es geht um Entwicklung.. auch mal mehr.. mal weniger. Es zieht mich in eine bestimmte Richtung.. und ich sehe das immer wie einen imaginären Weg. Es zieht.. und an der nächste Kurve.. Kreuzung.. Ecke.. sehe ich dann, wie es weiter geht. Oder ich pausiere.. halte inne.. mal renne ich.. mal schleiche ich. Ich treffe interessanten Menschen unterwegs.. gehe in Aktion.. und Reaktion mit Ihnen. Physisch.. Psychisch.. und/oder/vielleicht . Ich habe keine Erwartungen.
*******a108 Mann
1.101 Beiträge
Keine Erwartungen
Bei Tantra geht's nicht darum etwas zu erwarten. Tantra bedeutet Gewebe im Gegensatz zu Sutra was mit Faden bzw Leitfaden übersetzt werden kann. Tantra bedeutet eben die Dinge zu verbinden z. B. die Meditation mit Sex zu verschmelzen...
Jetzt kommt es drauf an ob wir von Tantra aus Hinduistischer Sicht, aus Buddhistische Sicht oder aus Sucht von irgendwelchen selbst ernannten Gurus betrachten...
Ich betrachte es aus Buddhistischer Sicht und aus Buddhistischer Sicht sollten wir geben ohne etwas zu erwarten...
Also das frei werden von Erwartungen
Sehe ich auch so
Tantra soll unteranderem auch die Psyche entspannen. Das geht nur wenn man nichts erwartet - je mehr man erwartet, des so mehr kann man entäuscht werden.
Ausserdem muss man sich frei von dem Zwang machen, etwas zurück geben zu müssen.
****e59 Frau
3.511 Beiträge
Mir geht es ähnlich,
wie meinen Vorschreibern.. Ich erwarte auch nichts. Ich versuche mit Tantra meinen Weg zu finden, mein inneres Gleichgewicht und alles drumherum lass ich auf mich zukommen. Die Begegnungen, die ich bis jetzt haben durfte mir lieben Menschen auf diesem Weg sind mir sehr wertvoll und ich möchte sie nie mehr missen.
*****uja Frau
2.468 Beiträge
...
*nachdenk*

implizit äußert ihr "Nicht-Erwarter" aber doch auch eine Art Erwartung oder Wunsch, z.B. "inneres Gleichgewicht finden", "soll die Psyche entspannen", "persönliche Entwicklung"...


Ich habe da Zweifel ob diese behauptete "Erbarmungslosigkeit" uns tatsächlich möglich ist (und nötig).

Ich meine, man geht und wählt ja doch gerade DIESEN TANTRA-WEG und z.B. nicht den anderen der vielen möglichen Lebensart-Wege , weil man sich davon auf eine spezielle Art angesprochen fühlt und implizit erwartet, dass es einem mehr zusagt als andere?
*gruebel*
*****uja Frau
2.468 Beiträge
sorry.... muss korrigieren!
ERWARTUNGSLOSIGKEIT sollte das heißen, NICHT Erbarmungslosigkeit! (Auto-Korrektur problem)
*****205 Mann
768 Beiträge
Erwartungen
Tantra sehe ich als Lern- und Befreiungsprozess.

(1) Die Sexualität spielt immer eine wichtige Rolle weil sie uns einen starken Antrieb gibt. Die meisten Kulturen - inklusive unserer Konsumgesellschaft tabuisieren die Sexualität entweder um den Antrieb subtil auf Ersatzobjekte zu lenken oder um den Menschen durch unerfüllbare Gebote zum Armen Sünder zu machen, dessen einzige Chance der Gehorsam einer Obrigkeit gegenüber ist. Die Befreiung der Sexualität ist also auch eine Befreiung von Fremdherrschaft, und dazu bietet das Tantra gute Übungen und Tools.

(2) Der zweite Aspekt ist Tantra als Weg zum Erlernen mentaler Skills, indem man immer wieder die Grenze zum Unbewussten tangiert - in der Meditation, im Ritual, in der Begegnung, in der Hingabe an eine Wahrnehmung, im einerseits absichtslosen und andererseits doch bewusst wahrgenommenen explorativen Geschehen-lassen.

(3) Als Drittes scheint mir der Gesundheits- und Fitness-Aspekt wichtig, insbesondere in der Kombination von Tantra mit Yoga - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

(4) Ebenfalls ein wichtiger Punkt ist für mich die Ästhetik: der Körper des Menschen als Heiligtum mit einer göttlichen Schönheit, wie sie z.B. in den antiken Götterfiguren zum Ausdruck kommt. Daraus ergibt sich ein Verehrungs-Aspekt. Im Yoga oder auf Tantra-Workshops habe ich immer den Eindruck, dass die Schönheit der Körper zunimmt, wenn sie sich dem Flow in diesen geschützten Räumen hingeben.
********nds2 Frau
6.126 Beiträge
Ich betrachte es aus Buddhistischer Sicht und aus Buddhistischer Sicht sollten wir geben ohne etwas zu erwarten...
Also das frei werden von Erwartungen

sehr schön geschrieben.
das sehe ich auch so
wer erwartet , kann nur enttäuscht werden
implizit äußert ihr "Nicht-Erwarter" aber doch auch eine Art Erwartung oder Wunsch, z.B. "inneres Gleichgewicht finden", "soll die Psyche entspannen", "persönliche Entwicklung"...

Stimmt...in dem Sinne währe dann meine ertwartung - nichts erwarten zu müssen und sich frei von dem Druck machen können/dürfen, nichts zurück geben zu müssen.
******ito Mann
3.805 Beiträge
Drittdefinition
wer erwartet , kann nur enttäuscht werden

Wer erwartet, lebt von außen nach innen, anstatt andersherum. Er macht einen Auslöser zum Verursacher. Deswegen wird er auch nicht - von wem? - enttäuscht. Er täuscht sich vielmehr selber. Enttäuschung liegt wie der Ärger in der eigenen Person begraben, nicht jedoch beim Dritten.
Stimmt *g*

Im Grunde genommen war meine Frage unglücklich formuliert. Denn ihr habt völlig recht, dass Erwartungen zu Enttäuschungen werden.
Richtiger wäre die Frage: Warum geht ihr den Weg des Tantra?

shiva205 hat es schön erklärt:
Tantra sehe ich als Lern- und Befreiungsprozess

Aber wie weit geht ihr da wirklich? Oder anders ausgedrückt, warum geht ihr nicht weiter?

Sehr gut ist auch die Äusserung von Mahakala69:
Bei Tantra geht's nicht darum etwas zu erwarten. Tantra bedeutet Gewebe im Gegensatz zu Sutra was mit Faden bzw Leitfaden übersetzt werden kann. Tantra bedeutet eben die Dinge zu verbinden z. B. die Meditation mit Sex zu verschmelzen...

Das bedeutet das Tantra als einen Weg zu gehen ohne Erwartungen, um mit allem zu verweben, zu verschmelzen.
Und eine Sutra zeigt also dann den Weg auf, der richtigerweise gegangen werden sollte.

Das wiederum bedeutet, das eine schliest das andere nicht aus, sondern sie gehören zusammen.

Dann führt das aber zu einer weiterführenden Frage: Welcher Sutra folgt ihr wirklich?


Nicht in Ordnung finde ich leider diese Anmerkung:
Jetzt kommt es drauf an ob wir von Tantra aus Hinduistischer Sicht, aus Buddhistische Sicht oder aus Sucht von irgendwelchen selbst ernannten Gurus betrachten...
Ich betrachte es aus Buddhistischer Sicht und aus Buddhistischer Sicht sollten wir geben ohne etwas zu erwarten...

Du sprichts sehr negativ wertend gegen Gurus. Ok. Gurus sind Lehrer und Wegweiser. Oder irre ich mich?
Du wertest sofort sie als "selbsternannt". Das ist aus meiner Sicht sehr vermessen und voller negativer Vorurteile.
Im gleichen Atemzug nennst du aber die "Buddhistischer Sicht". Die "Buddhistischer Sicht" resultiert auf dem Buddha.
Und war dieser nicht auch ein Guru?
Wie kannst du also den einen bejahen und einen anderen verurteilen?

Wenn man den Worten des Buddhas folgt, folgt man auch einem Guru.
Wenn man die Schriften des Buddhas liest, ist es auch ein Leitfaden, eine Sutra.
Das ist auch völlig in Ordnung. Aber wenn ihr also den Weg des Buddha als richtig erkannt habt, wieso geht ihr ihn dann nicht weiter und bleibt im Tantra stecken?

Das Wort Verweben erinnert mich da eher dann an ein Spinnennetz, in dem man verwebt oder kleben geblieben ist, weil man nicht ein nichtanhaftendes Körperpuder nutzte.

Es sind einfach gerade einige Überlegungen, die mir jetzt die Tage sehr stark kommen, nachdem ich jetzt vor einigen Tagen erfahren hatte, was Buddha wirklich in seinen eigenen Büchern geschrieben hatte. Und das unterscheidet sich derart grotesk von dem was hier im Westen bekannt ist und im Buddhismus geglaubt wird.
Nach meiner eigenen Internetrecherche gibt es Buddhas Bücher offensichtlich gar nicht in einer europäischen Sprache bisher übersetzt. Oder wist ihr etwas davon?

Alles was ich immer wieder nur finde sind Kommentare, Deutungen und Auslegungen viel späterer Autoren, aber nie die Bücher des Buddha selbst.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Erwarten vs. Offen sein
Vielleicht sollte man auch unterscheiden zwischen Erwarten und Offen sein.

Erwarten drückt aus, dass man etwas sehr wünscht, und dann fast zwangsläufig enttäuscht ist, wenn es nicht in Erfüllung gehen. Man darf sich gern etwas heimlich wünschen, sollte aber damit rechnen, dass etwas ganz anders abläuft, und sollte dann offen sein für Neuartiges.

Das ist doch das Schöne an Tantra: die gegenseitige Achtung, die versucht, auch mit Unerwartetem positiv umzugehen.

Wofür ich bei Tantra offen bin? Ich freue mich jedesmal, wenn sich mir ein Mensch selbst öffnet, mir die in ihm/ihr innewohnenden Aspekte von Shiva und Shakti zeigt. Wenn mir dabei auch noch die sexuelle Erfüllung geschenkt wird, und ich selbst auch schenken kann, dann ist es um so schöner.
**yx Mann
1.256 Beiträge
Was sind eure Erwartungen an Tantra?
Das ist eine sehr schöne Frage, die mich erstmals motiviert, meine Haltung zu Tantra der hier diskutierten Art zu formulieren.

Ich hatte auch Erwartungen an diese Gruppe, - Erwartungen zur Klärung meiner selbst: Vergleichen, sortieren, nachempfinden, zurückweisen, wiedererkennen, sich identifizieren, wünschen, handeln wollen.

Mein Zwischenergebnis ist, dass ich wohl immerschon unbewußt sowas wie ein Tantriker gewesen bin, nach dem, was ich hier verstanden habe. Insofern verblasst hier mein Interesse.

Ich habe von Anfang an meine Sexulalität als einen durch den Geist zu kontrollierenden Antrieb gesehen, dem man nur unter ganz bestimmten Bedingungen die volle Entfaltungskraft zubilligen sollte.

Die intensive Unschärfe des Begriffes und die teilweise erbitterte Agitationsform und - kraft einzelner Erscheinungsarten von Tantra deuten für mich auf die ambivalente Wertigkeit des Phänomens aber auch ihre zentrale Bedeutung im menschlichen Leben hin.

Anders ausgedrückt: Der Gegensatz der Bedeutung der sexuellen Kraft als notwendige Voraussetztung für Reproduktion einerseits und das sie hemmende weil kontrollierende Phänomen von Konvention und Ethik andererseits als Ausdruck der Gerichtetheit von geistiger Evolution bereitet ein Spannungsfeld, in dem wir uns täglich positionieren müssen, was andauernd irritiert. Da braucht es Anleitung. Und die bieten viele tausend Vorbeter, angefangen bei den alten Indern, über Bhagwan und Andro zu anderen.

Einfacher: Der Körper will Orgasmus, der Geist will Kultur.
Je säugetierähnlicher wir uns verhalten, desto niedriger ist unsere Kulturstufe, - beim Thema Vergewaltigung sind wir uns da sicher alle einig.
Aber keiner will Unkultur sein. Auch kein IS-Monster.

Es gibt keine Lösung. Es ist ein fließender Prozess. Jeder macht da weiter, wo es für ihn richtig ist. Nichts ist falsch, weil alles Erfahrung bringt.

Panta rhei...
******ito Mann
3.805 Beiträge
Forderung
Erwarten drückt aus, dass man etwas sehr wünscht, und dann fast zwangsläufig enttäuscht ist, wenn es nicht in Erfüllung gehen.


Ich glaube nicht, dass eine Erwartung einen Wunsch beinhaltet. Sie versteckt eine Forderung und nur deshalb ist man enttäuscht und reagiert auch entsprechend. Hat man einen Wunsch, der nicht erfüllt wird, ist man nicht enttäuscht.
*********lebee Mann
1.291 Beiträge
Keine Erwartung . . .
. . . Übung in Absichtslosigkeit. Wäre ich nicht mehr so weit entfernt davon, wäre ich näher an Samadhi und nicht mehr hier womöglich . . . *g*

Was sind denn Deine 'Erwartungen', http://www.joyclub.de/my/3040009.mohnblume_18.html ?
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Ich finde WÜNSCHE auch gar nicht so verkehrt...
Ist für mich auch doch noch etwas Anderes als ERWARTUNG


Aber ... ich möchte mich hier nur kleinlaut zu Wort melden, da ich mich selbst gar nicht so auf einem "trantrischen Weg" befinde oder sehe. Ich bin schlichtweg über die das Erlebnis ritualisierter Tantra-Massagen auf das Thema aufmerksam geworden und lese hier in der Gruppe immer mal interessiert mit.

Ich habe also einen ganz vorwiegend körperlich-sinnlichen Zugang dazu bekommen. Manche Gedankengänge und Begriffe wie Achtsamkeit, Wertschätzung, Selbstwahrnehmung usw. sind mir allerdings auch aus anderen (teilweise beruflichen) Zusammenhängen vertraut und wichtig.

Vielleicht werde ich auch eines Tages einmal ein Tantra-Seminar besuchen?

Momentan allerdings bin ich ganz und gar absichtslos zufrieden mit meinem aktuellen Befinden und recht unspirituellen Lebensweg und genieße - sowohl körperlich wie emotional - lediglich gelegentlich die Tantrischen Rituale und persönlichen Begegnungen, die mir geschenkt werden, wünsche mir davon Wiederholungen. *ja*
Genau richtig
genauso sehe ich das auch 100% Zustimmung Keyx

"as ist eine sehr schöne Frage, die mich erstmals motiviert, meine Haltung zu Tantra der hier diskutierten Art zu formulieren.

Ich hatte auch Erwartungen an diese Gruppe, - Erwartungen zur Klärung meiner selbst: Vergleichen, sortieren, nachempfinden, zurückweisen, wiedererkennen, sich identifizieren, wünschen, handeln wollen.

Mein Zwischenergebnis ist, dass ich wohl immerschon unbewußt sowas wie ein Tantriker gewesen bin, nach dem, was ich hier verstanden habe. Insofern verblasst hier mein Interesse.

Ich habe von Anfang an meine Sexulalität als einen durch den Geist zu kontrollierenden Antrieb gesehen, dem man nur unter ganz bestimmten Bedingungen die volle Entfaltungskraft zubilligen sollte.

Die intensive Unschärfe des Begriffes und die teilweise erbitterte Agitationsform und - kraft einzelner Erscheinungsarten von Tantra deuten für mich auf die ambivalente Wertigkeit des Phänomens aber auch ihre zentrale Bedeutung im menschlichen Leben hin.

Anders ausgedrückt: Der Gegensatz der Bedeutung der sexuellen Kraft als notwendige Voraussetztung für Reproduktion einerseits und das sie hemmende weil kontrollierende Phänomen von Konvention und Ethik andererseits als Ausdruck der Gerichtetheit von geistiger Evolution bereitet ein Spannungsfeld, in dem wir uns täglich positionieren müssen, was andauernd irritiert. Da braucht es Anleitung. Und die bieten viele tausend Vorbeter, angefangen bei den alten Indern, über Bhagwan und Andro zu anderen.

Einfacher: Der Körper will Orgasmus, der Geist will Kultur.
Je säugetierähnlicher wir uns verhalten, desto niedriger ist unsere Kulturstufe, - beim Thema Vergewaltigung sind wir uns da sicher alle einig.
Aber keiner will Unkultur sein. Auch kein IS-Monster.

Es gibt keine Lösung. Es ist ein fließender Prozess. Jeder macht da weiter, wo es für ihn richtig ist. Nichts ist falsch, weil alles Erfahrung bringt.

Panta rhei..."
**yx Mann
1.256 Beiträge
*knicks* ...ich bin Dir verbunden. *knuddel*
...Tantra, Heilmassage
...ihrem Ursprung nach wird Tantra als Heilmassage verstanden. Das "Sexual Healing" was Menschen über Jahrtausende dabei geholfen hat, mit ihren Krankheiten fertig zu werden.

Es ist viel mehr dahinter, als ein wenig erotischer Reiz zu erleben. Es ist vielmahr eine Lebenseinstellung, die auch gewisse Dinge vom Anwender verlangt, wie z. B. Enthaltung bei bestimmten Aktivitäen, gute Ernährung, ausreichend Bewegung usw.

Was heute so von Tantra zu sehen ist, ist ein abgeflachter Klateratatsch, was den wahren Anspruch des Tantra weit in die Ferne rückt. Vieles nur noch kommerzialisierter Abklatsch.

Wer ernsthaft Tantra ausüben möchte, sollte sich die kleine Mühe machen und wirklich gute Lehrer suchen. Das lohnt sich auf jeden Fall!
******nda Mann
22 Beiträge
Tantra ist ein lustvoller Weg der Meditation
Ich finde das Niveau der Diskussion hier gut und man merkt, dass viele sich hier intensive Gedanken macht.

Neo-Tantra ist so verschieden wie es Menschen gibt. Jede/r geht seinen eigenen individuellen Weg.

Die einen nutzen die lustvolle Technik der Tantra-Massage und für die anderen ist es eine Philosophie bzw. ein Lebensweg geworden.

Ich bin Querschnittsgelähmt und habe Neo-Tantra durch die Tantramassage kennen gelernt. Durch die Tantramassagen habe ich auch meine Sexualität neu entdeckt. Ich hatte das Glück eine spontane Kundalini Erweckung erlebt zu haben (nicht bei einer Massage) und habe seit dem viele Male ekstasische Zustände erlebt, die ich nicht für möglich gehalten habe. Seit dem beschäftige ich mich intensiver mit Tantra, jedoch ohne religiöse und esoterischen Inhalten.

Für mich bedeutet Neo-Tantra ein lustvoller Weg der Meditation. Es geht um lustvollen Körperkontakt, der zu mehr Selbsterkenntnis bzw. Selbsterfahrung führen kann. Mit einer Partnerin sich gegenseitig durch empathische Berührungen auszutauschen, die auch zum normalen lustvollem Orgasmus führen können, bedeutet mit den anderen eine innige Verbindung einzugehen und dadurch in einem Trance/Meditativen Zustand zu kommen. Mit dem Gefühl der Verbundenheit entsteht ein Glücksgefühl die der Meditation förderlich ist. In der Meditation laufen Prozesse ab, die dann automatisch zu positiven Veränderungen der Persönlichkeit führen. Man wird ruhiger, wertet weniger, wird empathischer, dadurch reagiert man auf andere Menschen automatisch viel einfühlsamer und wiederum reagieren die Menschen dann viel offener auf einem selbst.

Tantra oder jede Form der Meditation ist ein Weg.
Der Weg ist befruchtend.
Der Weg ist das Ziel.
Wohin er mich führen wird, werden wir sehen.
@******nda
******nda:
Der Weg ist das Ziel.

Deine Sichtweise kann ich gut nachvollziehen.
Aber diesen Satz empfinde ich falsch. Wenn es deine Sicht ist, ok.

Aber grundsätzlich ist er unsinnig für mich.
Wenn ein Patient eine schlimme Krankheit hat, möchte er Gesundheit und nicht sich auf ein Märtyrium an OPs, Arzneien oder anderen Prozeduren erfreuen.

Für mich ist das Ziel auch das Ziel. Das liegt schon in der Logik des Wortes. Ein Weg ist dafür da um das Ziel zu erreichen. Jemand für den der Weg das Ziel ist, hat das Ziel nicht verstanden, keinen Ehrgeiz oder Anreiz und gibt sich mit dem Nichterreichen zufrieden. Denn mit so einer Einstellung läst sich doch gar kein Ziel finden, wenn ich nur auf dem Weg stehen bleibe. *g*
**yx Mann
1.256 Beiträge
********e_18:
Für mich ist das Ziel auch das Ziel.

Deswegen ist dieser Satz auch wahr und richtig.
Weil Du es so sehen kannst und willst.
Du gibst Dein Alter mit 38 an. Dann ist das auch altersangemessen.

Die Welt aber ist immer anders, als wir es eigentlich gerade sehen können. Diese Erfahrung können wir von Anbeginn machen, wenn wir achtsam sind.
Und deshalb gibt es doch schon Menschen, die schon eine andere Erfahrung in ihrem Leben gemacht haben, und die davon spricht, dass das Wesentliche nicht in der Vordergründigkeit der "Realität" zu finden ist.
Solche Menschen spüren, dass "Ziele" sekundär sind, weil sie als Projektionen eh unerreichbar erscheinen, sondern dass es darauf ankommt, den eigenen "rechten Weg" zu finden.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass jeder sein eigenes Weltbild pflegen können darf.
Denn eines der Geheimnisse menschlichen Lebens ist, dass jeder alles selber finden muss, sonst zählt es nicht...
****mar Paar
2.113 Beiträge
"Der Weg ist das Ziel"
http://www.joyclub.de/my/3040009.mohnblume_18.html
Deine Sicht der Dinge wird sicher von einem Großteil der Bevölkerung westlicher Kulturkreise getragen, ist aber nur eine von vielen möglichen Sichtweisen, eine die auf unsere Erziehung zurück geht, und sicher nicht erfolglos ist, aber auch viel Konfliktpotenzial enthält.

Wenn Lehrer insbesondere fernöstlicher Kulturen sagen "Der Weg ist das Ziel", dann wirst Du wegen Deiner wörtlichen Interpretation des Satzes tatsächlich zu einem Widerspruch kommen. Aber so ist die Aussage gar nicht gemeint, denn fernöstliche Philosophen reden gerne in Symbolen und Bildern.

Hier ist eine andere Interpretation, um zu verdeutlichen, wie man den Satz auch verstehen kann:

Wenn es Dein Lebensziel ist, die ganze Welt zu verstehen, wirst Du scheitern, weil der Mensch nicht dazu in der Lage ist, dieses Ziel zu erreichen. Versuche vielmehr, auf dem endlosen Weg zur Erkenntnis weitere Einblicke in die Welt zu erhalten. Indem Du den Weg gehst, wirst Du reicher an Erfahrung werden. Dein Ziel ist also kein räumliches, kein Punkt auf irgendeiner Landkarte, auch kein konkretes, fassbares, sondern eines der Erkenntnis, welches Du nur dadurch erreichst, dass Du den Weg beschreitest.

Gehe also den Weg (ohne das Ziel konkret zu kennen), und Du erreichst Dein Ziel.

Das schöne an der tantrischen Interpretation ist, dass sie den Menschen in seiner Gesamtheit auf den Weg mitnimmt, seinen Körper, seinen Verstand, seine Seele, sei Fühlen, und dabei versucht, das friedliche Miteinander zu ermöglichen.
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