Der geschützte Raum, in dem Tantra praktiziert und gelebt wird,
ist in der Regel gekennzeichnet von den typischen Symbolen des tantrischen Miteinanders.
Kerzen, Tücher, Buddha-Figuren, Aroma-Gefäße, Räucherstäbchen, Klangschalen etc.
versetzen den Raum in eine würdevolle, tantrische Atmosphäre.
Kann man in einem solchen Raum auch den Hauch von Weihnachten verleihen?
Wie nimmst du als Gast einen tantrischen Raum wahr, der weihnachtlich geschmückt ist?
Für mich ist bedes eine Frage des "richtigen Maßes" und damit des individuellen Geschmacks.
Die "würdevolle tantrische Atmosphäre" wie sie imn Eingangspost beschrieben wird, ist mir z.B. bereits viel zu überladen und damit zu viel. Ich mag weder Düfte aus Aroma-Gefäßen dort (sehr gerne aber jehreszeitlich verschieden von lebenden Blüten, z.B. Hyazinthen, oder Duftrosen etc, solange er nicht aufdringlich ist). Buddha- oder sonstige Figuren asiatischer Gottheiten mag ich nicht, die empfinde ich als ablenkend und störend für mein Präsent-Sein - ich brauche einen Raum mit einer freundlichen eher neutralen, Atmosphäre, die erzeugt wird durch edle Materialien wie z.B. Holzfußboden, ein paar einfarbige Tücher ohne auffällige Muster, Kerzen, am besten in Gläsern, weil sie das Funkeln erzeugen wen die Flamme sich im Glas spiegelt, eine schöne Pflanze vor ansonsten nicht weiter geschmückter Wand, manchmal ein Blumenarrangement,aber auch dieses eher zurückhaltend, im Ikabana-Stil, nichts Überladenes. Wenige Zweige oder Blüten, damit diese umso mehr zur Geltung kommen .
Ähnlich bewegt sich meine persönliche Weihnachtsdeko auf sehr zurückhaltender Ebene: ein Adventskranz. der lediglich mit vier dunkelroten Kerzen geschmückt ist, eine Girlande mit Tannenzweigen und (wenigen!) Strohsternen, kein Glitter oder Glitzereien. nichts Überladenes.
Und das ist für mich der Knackpunkt - wenn beide Elemente zurückhaltend gehandhabt werden, können sie gut nebeneinander existieren und wirken nicht störend.
Aber das gilt natürlich so nur für mich.
Im Übrigen hatten wir auch schon die Situation, dass im geschmückten Weihnachtszimmer mit Christbaum, der allerdings ebenso zurückhaltend geschmückt ist und selbstverständlich ausschließlich echte Kerzen hat, der Kamin angezündet und die Massageliege dort aufgestellt wurde, weil es in diesem Moment einfach stimmig war für beide Beteiligte .
Rituale sind wichtig, auch für mich. Aber fsie müssen eben auch stimmen und integriert sein in meiner Persönlichkeit. Ich bin nun mal ein Kind der westlich-abnedländischen christllichen Tradition. Ich will meine Wurzeln nicht abschneiden und nicht verleugnen. Und ich will offen bleiben für die Schätze und Einflüsse anderer Kulturen und philosophischer Denkrichtungen, die mich ergänzend bereichern. Wo beides gemeinsam bestehen und leben darf, entsteht nährendes Wachstum, das mir angemessen und für mich authentisch ist.